Gebot und verbot wird eigentlich von den ci-gebot und verbot gehö- ret dem bür- gerl. richter nicht. vil-gerichten nicht gebrauchet. Sihe iedoch den Hildebrand am a. o. cap. VII, posit. VIII s. 39.
§ 4976
Die erhebung der schuz-gelter von den jüdenauch die er- hebung der schuz-gelter von jüden nicht, und beisassen kömmt eigentlich dem bürgerlichen richter nicht zu, er hätte es dann hergebracht.
§ 4977
Schenken und brauerei kan die bürgerlicheer kan keine schenken an- legen, oberkeit eigentlich nicht anlegen, auch von den wir- ten die accise und brantewein-blasen-zins, wo es nicht hergebracht ist, heben (§ 1527).
§ 4978
Ein hals-eisen, oder einen pfal können die civil-er kan ein hals-eisen oder einen pfal haben, richter gleichfalls haben, wie darüber in sachen von Trümbach wider Fulda heftig gestritten worden ist. Besage herrn prof. Pütters erläuterung des processes beider höchsten Reichs-gerichte s. 95.
§ 4979
Wer mit den gerichten, oder oberkeit belehnetwas für eine gerichtbar- keit verlihen zu seyn ver- mutet wird? ist, hat deswegen nicht jurisdictionem omnimodam, sondern nur die nidere gerichte, auch die geistliche gerichtbarkeit und ein consistorium anzulegen kei- nesweges, von Leyser im Iten vol. med. ad p s. 115, Struve im syntagmate iur. feud. cap. 6 § 18 num. 4, Barthde iurisdictione § 8. Sihe immittels den Carpzov in praxi crim. quaest. 109 n. 90, den Leyser im iure georg. s. 381 n. 22, von Leyser am a. o. T. I s. 301 corol. 2.
§ 4980
IIteil. G g g
und dem gerichts-zwange der T.
§ 4975
Gebot und verbot wird eigentlich von den ci-gebot und verbot gehoͤ- ret dem buͤr- gerl. richter nicht. vil-gerichten nicht gebrauchet. Sihe iedoch den Hildebrand am a. o. cap. VII, poſit. VIII ſ. 39.
§ 4976
Die erhebung der ſchuz-gelter von den juͤdenauch die er- hebung der ſchuz-gelter von juͤden nicht, und beiſaſſen koͤmmt eigentlich dem buͤrgerlichen richter nicht zu, er haͤtte es dann hergebracht.
§ 4977
Schenken und brauerei kan die buͤrgerlicheer kan keine ſchenken an- legen, oberkeit eigentlich nicht anlegen, auch von den wir- ten die acciſe und brantewein-blaſen-zins, wo es nicht hergebracht iſt, heben (§ 1527).
§ 4978
Ein hals-eiſen, oder einen pfal koͤnnen die civil-er kan ein hals-eiſen oder einen pfal haben, richter gleichfalls haben, wie daruͤber in ſachen von Truͤmbach wider Fulda heftig geſtritten worden iſt. Beſage herrn prof. Puͤtters erlaͤuterung des proceſſes beider hoͤchſten Reichs-gerichte ſ. 95.
§ 4979
Wer mit den gerichten, oder oberkeit belehnetwas fuͤr eine gerichtbar- keit verlihen zu ſeyn ver- mutet wird? iſt, hat deswegen nicht jurisdictionem omnimodam, ſondern nur die nidere gerichte, auch die geiſtliche gerichtbarkeit und ein conſiſtorium anzulegen kei- nesweges, von Leyſer im Iten vol. med. ad π ſ. 115, Struve im ſyntagmate iur. feud. cap. 6 § 18 num. 4, Barthde iurisdictione § 8. Sihe immittels den Carpzov in praxi crim. quaeſt. 109 n. 90, den Leyſer im iure georg. ſ. 381 n. 22, von Leyſer am a. o. T. I ſ. 301 corol. 2.
§ 4980
IIteil. G g g
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und dem gerichts-zwange der T.
§ 4975
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Hildebrand am a. o. cap. VII, poſit. VIII ſ. 39.
gebot und
verbot gehoͤ-
ret dem buͤr-
gerl. richter
nicht.
§ 4976
Die erhebung der ſchuz-gelter von den juͤden
und beiſaſſen koͤmmt eigentlich dem buͤrgerlichen
richter nicht zu, er haͤtte es dann hergebracht.
auch die er-
hebung der
ſchuz-gelter
von juͤden
nicht,
§ 4977
Schenken und brauerei kan die buͤrgerliche
oberkeit eigentlich nicht anlegen, auch von den wir-
ten die acciſe und brantewein-blaſen-zins, wo es
nicht hergebracht iſt, heben (§ 1527).
er kan keine
ſchenken an-
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§ 4978
Ein hals-eiſen, oder einen pfal koͤnnen die civil-
richter gleichfalls haben, wie daruͤber in ſachen von
Truͤmbach wider Fulda heftig geſtritten worden
iſt. Beſage herrn prof. Puͤtters erlaͤuterung des
proceſſes beider hoͤchſten Reichs-gerichte ſ. 95.
er kan ein
hals-eiſen
oder einen
pfal haben,
§ 4979
Wer mit den gerichten, oder oberkeit belehnet
iſt, hat deswegen nicht jurisdictionem omnimodam,
ſondern nur die nidere gerichte, auch die geiſtliche
gerichtbarkeit und ein conſiſtorium anzulegen kei-
nesweges, von Leyſer im Iten vol. med. ad π ſ. 115,
Struve im ſyntagmate iur. feud. cap. 6 § 18 num. 4,
Barth de iurisdictione § 8. Sihe immittels den
Carpzov in praxi crim. quaeſt. 109 n. 90, den
Leyſer im iure georg. ſ. 381 n. 22, von Leyſer am
a. o. T. I ſ. 301 corol. 2.
was fuͤr eine
gerichtbar-
keit verlihen
zu ſeyn ver-
mutet wird?
§ 4980
II teil. G g g
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 833. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/881>, abgerufen am 22.11.2024.
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