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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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zusammen laufenden gerichtbarkeit.
gene ladung, welche der zuvorkommende richter
eher, als der andre hat erkannt und rechtmäsig aus-
gehen lassen; darnebst muß die sache eine bürgerli-
che, oder mixti fori, so dann die ladung dem beklag-
ten behändiget worden seyn, Reinhart de duarum
vel plurium iurisdictionum in vna eademque caussa
conflictu, § IIII
s. 9 fg. § XVI fgg., Strimpers
disp. de iurisd. eccles. et seculari in caussis mixti fo-
ri concurrente, 1721 cap. IIII
§ 2. Was hinge-
gen eigentlich für die geistliche gerichtbarkeit gehö-
ret, darf für die weltlichen gerichte nicht gezogen
werden, Reinhart am a. o. § XXI fg., Schröter
de competentia fori communis et priuilegiati, Tho-
masius
de foro clericorum protestantium consisto-
rio, non prorogabili.

§ 4990

Hirvon ist der zusammenhang der sachen (con-was der zu-
sammen-
hang der sa-
chen heisset?

tinentia caussarum) unterschiden. Der zusammen-
hang der sache bedeutet den zustand, vermöge des-
sen merere rechts-händel wegen genauer verknü-
pfung nicht wohl getrennet werden mögen, sondern
der bequemlichkeit halber vor eben dem richter ent-
schiden werden müssen. Die verwandtschaft me-
rerer rechts-händel hat iren grund entweder in der
person, oder in der sache. Sihe meine anfangs-
gründe des gemeinen und Reichs-processes im Iten
teile § 17 fg. s. 11. und IIten teile tit. I, Johann
Ferd. Wilh. Brandts
disquisitio de continentia
caussae,
Wezlar 1754, 4t.

§ 4991

Besage der kaiserl. Wahl-capitulation art. Iwas die kais.
wahl-capi-
tulation diß-
falls verord-
net?

§ 8, art. XVIII § 4, art. XXI § 1, sollen auch nicht
einmal unter dem vorwandte des zusammenhanges
der sachen der Reichs-stände untertanen, den er-

langten
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zuſammen laufenden gerichtbarkeit.
gene ladung, welche der zuvorkommende richter
eher, als der andre hat erkannt und rechtmaͤſig aus-
gehen laſſen; darnebſt muß die ſache eine buͤrgerli-
che, oder mixti fori, ſo dann die ladung dem beklag-
ten behaͤndiget worden ſeyn, Reinhart de duarum
vel plurium iurisdictionum in vna eademque cauſſa
conflictu, § IIII
ſ. 9 fg. § XVI fgg., Strimpers
diſp. de iurisd. eccleſ. et ſeculari in cauſſis mixti fo-
ri concurrente, 1721 cap. IIII
§ 2. Was hinge-
gen eigentlich fuͤr die geiſtliche gerichtbarkeit gehoͤ-
ret, darf fuͤr die weltlichen gerichte nicht gezogen
werden, Reinhart am a. o. § XXI fg., Schroͤter
de competentia fori communis et priuilegiati, Tho-
maſius
de foro clericorum proteſtantium conſiſto-
rio, non prorogabili.

§ 4990

Hirvon iſt der zuſammenhang der ſachen (con-was der zu-
ſammen-
hang der ſa-
chen heiſſet?

tinentia cauſſarum) unterſchiden. Der zuſammen-
hang der ſache bedeutet den zuſtand, vermoͤge deſ-
ſen merere rechts-haͤndel wegen genauer verknuͤ-
pfung nicht wohl getrennet werden moͤgen, ſondern
der bequemlichkeit halber vor eben dem richter ent-
ſchiden werden muͤſſen. Die verwandtſchaft me-
rerer rechts-haͤndel hat iren grund entweder in der
perſon, oder in der ſache. Sihe meine anfangs-
gruͤnde des gemeinen und Reichs-proceſſes im Iten
teile § 17 fg. ſ. 11. und IIten teile tit. I, Johann
Ferd. Wilh. Brandts
disquiſitio de continentia
cauſſae,
Wezlar 1754, 4t.

§ 4991

Beſage der kaiſerl. Wahl-capitulation art. Iwas die kaiſ.
wahl-capi-
tulation diß-
falls verord-
net?

§ 8, art. XVIII § 4, art. XXI § 1, ſollen auch nicht
einmal unter dem vorwandte des zuſammenhanges
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[837/0885] zuſammen laufenden gerichtbarkeit. gene ladung, welche der zuvorkommende richter eher, als der andre hat erkannt und rechtmaͤſig aus- gehen laſſen; darnebſt muß die ſache eine buͤrgerli- che, oder mixti fori, ſo dann die ladung dem beklag- ten behaͤndiget worden ſeyn, Reinhart de duarum vel plurium iurisdictionum in vna eademque cauſſa conflictu, § IIII ſ. 9 fg. § XVI fgg., Strimpers diſp. de iurisd. eccleſ. et ſeculari in cauſſis mixti fo- ri concurrente, 1721 cap. IIII § 2. Was hinge- gen eigentlich fuͤr die geiſtliche gerichtbarkeit gehoͤ- ret, darf fuͤr die weltlichen gerichte nicht gezogen werden, Reinhart am a. o. § XXI fg., Schroͤter de competentia fori communis et priuilegiati, Tho- maſius de foro clericorum proteſtantium conſiſto- rio, non prorogabili. § 4990 Hirvon iſt der zuſammenhang der ſachen (con- tinentia cauſſarum) unterſchiden. Der zuſammen- hang der ſache bedeutet den zuſtand, vermoͤge deſ- ſen merere rechts-haͤndel wegen genauer verknuͤ- pfung nicht wohl getrennet werden moͤgen, ſondern der bequemlichkeit halber vor eben dem richter ent- ſchiden werden muͤſſen. Die verwandtſchaft me- rerer rechts-haͤndel hat iren grund entweder in der perſon, oder in der ſache. Sihe meine anfangs- gruͤnde des gemeinen und Reichs-proceſſes im Iten teile § 17 fg. ſ. 11. und IIten teile tit. I, Johann Ferd. Wilh. Brandts disquiſitio de continentia cauſſae, Wezlar 1754, 4t. was der zu- ſammen- hang der ſa- chen heiſſet? § 4991 Beſage der kaiſerl. Wahl-capitulation art. I § 8, art. XVIII § 4, art. XXI § 1, ſollen auch nicht einmal unter dem vorwandte des zuſammenhanges der ſachen der Reichs-ſtaͤnde untertanen, den er- langten was die kaiſ. wahl-capi- tulation diß- falls verord- net? G g g 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/885>, abgerufen am 16.07.2024.