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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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IIII h. von der straßen-gerichtbarkeit.
reich und Kur-Trier ungeteilet gemeinschaftlich,
Mosers staats-recht von Kur-Trier cap. VIIII.

Virtes haubtstück
von der straßen-gerichtbarkeit.
§ 5005

Was auf der heer- oder lands-straße fürfället,was auf der
straßen für-
fället, gehö-
ret dem lan-
des-herrn.

es sey bürgerlich, oder peinlich, oder geleits-
sachen, gehöret für die landes-herrschaft, Joh.
Jod. Beck
de iurisd. Vogteiica cap. II § VIII s. 26
(b), von Balthasar am a. o. s, 31, Kreß im
specim. iur. V, 1, 16. Zihet die land-straße durch die
adelichen gerichte, so bestrafet der landesherr die
fälle auf der heer-straße. Daher die hisige regi-
rung den Schenken im gerichte des Kaizberges,
bei Marburg, die händel auf der straße nicht zu-
gestehet.

§ 5006

Die kaiser haben öfters welche mit dendie straßen-
gerichtbar-
keit wird öf-
ters zu lehn
getragen,

straßen belehnet, z. e. von kaiserlicher Majestät
empfängt das fürstliche haus Schwarzburg zu
lehn: Die straßen in allen Schwarzburgischen
gerichten und herrschaften, besage Heydenreichs
historie des fürstlichen hauses Schwarzburg s. 359
§ 3, und Lochners sammlung merkwürdiger me-
daillen, vom jare 1740 s. 36, Lünigs corp. iuris
feudalis I
sp. 927, und inhalts der collectionis
nouae
von der landsässigen ritterschaft I sp. 1311
§ 24. Man findet daher Reichs-straßen-vogteien,
von Stetten in der Augsburgischen geschichte VII
§ 21 s. 157. Jnhalts des recesses zwischen dem
herrn herzoge Georgen Wilhelm zu Braunschweig-
Zelle, und der ritter-auch landschaft des herzog-
tumes S. Lauenburg vom jare 1702, verbleibet der

landes-

IIII h. von der ſtraßen-gerichtbarkeit.
reich und Kur-Trier ungeteilet gemeinſchaftlich,
Moſers ſtaats-recht von Kur-Trier cap. VIIII.

Virtes haubtſtuͤck
von der ſtraßen-gerichtbarkeit.
§ 5005

Was auf der heer- oder lands-ſtraße fuͤrfaͤllet,was auf der
ſtraßen fuͤr-
faͤllet, gehoͤ-
ret dem lan-
des-herrn.

es ſey buͤrgerlich, oder peinlich, oder geleits-
ſachen, gehoͤret fuͤr die landes-herrſchaft, Joh.
Jod. Beck
de iurisd. Vogteiica cap. II § VIII ſ. 26
(b), von Balthaſar am a. o. ſ, 31, Kreß im
ſpecim. iur. V, 1, 16. Zihet die land-ſtraße durch die
adelichen gerichte, ſo beſtrafet der landesherr die
faͤlle auf der heer-ſtraße. Daher die hiſige regi-
rung den Schenken im gerichte des Kaizberges,
bei Marburg, die haͤndel auf der ſtraße nicht zu-
geſtehet.

§ 5006

Die kaiſer haben oͤfters welche mit dendie ſtraßen-
gerichtbar-
keit wird oͤf-
ters zu lehn
getragen,

ſtraßen belehnet, z. e. von kaiſerlicher Majeſtaͤt
empfaͤngt das fuͤrſtliche haus Schwarzburg zu
lehn: Die ſtraßen in allen Schwarzburgiſchen
gerichten und herrſchaften, beſage Heydenreichs
hiſtorie des fuͤrſtlichen hauſes Schwarzburg ſ. 359
§ 3, und Lochners ſammlung merkwuͤrdiger me-
daillen, vom jare 1740 ſ. 36, Luͤnigs corp. iuris
feudalis I
ſp. 927, und inhalts der collectionis
nouae
von der landſaͤſſigen ritterſchaft I ſp. 1311
§ 24. Man findet daher Reichs-ſtraßen-vogteien,
von Stetten in der Augsburgiſchen geſchichte VII
§ 21 ſ. 157. Jnhalts des receſſes zwiſchen dem
herrn herzoge Georgen Wilhelm zu Braunſchweig-
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[845/0893] IIII h. von der ſtraßen-gerichtbarkeit. reich und Kur-Trier ungeteilet gemeinſchaftlich, Moſers ſtaats-recht von Kur-Trier cap. VIIII. Virtes haubtſtuͤck von der ſtraßen-gerichtbarkeit. § 5005 Was auf der heer- oder lands-ſtraße fuͤrfaͤllet, es ſey buͤrgerlich, oder peinlich, oder geleits- ſachen, gehoͤret fuͤr die landes-herrſchaft, Joh. Jod. Beck de iurisd. Vogteiica cap. II § VIII ſ. 26 (b), von Balthaſar am a. o. ſ, 31, Kreß im ſpecim. iur. V, 1, 16. Zihet die land-ſtraße durch die adelichen gerichte, ſo beſtrafet der landesherr die faͤlle auf der heer-ſtraße. Daher die hiſige regi- rung den Schenken im gerichte des Kaizberges, bei Marburg, die haͤndel auf der ſtraße nicht zu- geſtehet. was auf der ſtraßen fuͤr- faͤllet, gehoͤ- ret dem lan- des-herrn. § 5006 Die kaiſer haben oͤfters welche mit den ſtraßen belehnet, z. e. von kaiſerlicher Majeſtaͤt empfaͤngt das fuͤrſtliche haus Schwarzburg zu lehn: Die ſtraßen in allen Schwarzburgiſchen gerichten und herrſchaften, beſage Heydenreichs hiſtorie des fuͤrſtlichen hauſes Schwarzburg ſ. 359 § 3, und Lochners ſammlung merkwuͤrdiger me- daillen, vom jare 1740 ſ. 36, Luͤnigs corp. iuris feudalis I ſp. 927, und inhalts der collectionis nouae von der landſaͤſſigen ritterſchaft I ſp. 1311 § 24. Man findet daher Reichs-ſtraßen-vogteien, von Stetten in der Augsburgiſchen geſchichte VII § 21 ſ. 157. Jnhalts des receſſes zwiſchen dem herrn herzoge Georgen Wilhelm zu Braunſchweig- Zelle, und der ritter-auch landſchaft des herzog- tumes S. Lauenburg vom jare 1702, verbleibet der landes- die ſtraßen- gerichtbar- keit wird oͤf- ters zu lehn getragen,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 845. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/893>, abgerufen am 06.06.2024.