urtel dem stadt-rahte beifällig war, so wurde es dennoch zu Halle zum behufe der universität Jena abgeändert. Die universitäts-gerichtbarkeit in real- klagen hat Joh. Brunnemann im appendice consiliorum s. 1 bis 88 weitläuftig untersuchet.
§ 5013
Zu der persönlichen gerichtbarkeit zälet Lüdervon der ge- richtbarkeit über der mitbelehn- ten söne in Kur-Sach- sen, Menken in dem tr. synopt. processus und zwar der vorrede, die söne der Kur-Sächsischen mitbelehn- ten; immasen er von disen glaubet, daß sie nur in persönlichen klagen vor der regirung zu Dresden und dem ober-hof-gerichte in Leipzig zu stehen ver- bunden wären.
§ 5014
Die herrschaftlichen bedinten, geistliche, professo-welche pe[r]- sonen vo[n] der gerich[t]- barkeit des ortes befrei- et sind? ren, wie auch diejenigen, welche in befreieten häu- sern wonen, werden der ordentlichen oberkeit des ortes, wo sie sich aufhalten, nicht unterwürfig ge- macht, wie es sonst die wonung mit sich bringet. Mein unterricht von urtheln und bescheiden, I vortr. § 60 s. 16 fg., Barth im dissensu 791.
§ 5015
Gleichwie die geistlichen sachen vor ire beson-die geistli- chen, dere gerichte gehören; also haben auch alle geistli- che personen iren befreieten gerichts-stand in geist- lichen und weltlichen sachen, vor den consistoriis, ie- doch kan nicht peinlich vor selbigen geklaget werden.
§ 5016
Die F. Hessen-Casselische schulbedinte in denschul-bedin- te auf [verlorenes Material][en] F. H. Cas- selischen dörfern, dörfern in handtirungen und bauern-gewerben ste- hen unter den ordentlichen weltlichen gerichten, F. H. Casselische unter-gerichts-ordnung art. I § 2 s. 6.
Siben-
IIteil. H h h
VI h. von der perſoͤnl. gerichtbarkeit.
urtel dem ſtadt-rahte beifaͤllig war, ſo wurde es dennoch zu Halle zum behufe der univerſitaͤt Jena abgeaͤndert. Die univerſitaͤts-gerichtbarkeit in real- klagen hat Joh. Brunnemann im appendice conſiliorum ſ. 1 bis 88 weitlaͤuftig unterſuchet.
§ 5013
Zu der perſoͤnlichen gerichtbarkeit zaͤlet Luͤdervon der ge- richtbarkeit uͤber der mitbelehn- ten ſoͤne in Kur-Sach- ſen, Menken in dem tr. ſynopt. proceſſus und zwar der vorrede, die ſoͤne der Kur-Saͤchſiſchen mitbelehn- ten; immaſen er von diſen glaubet, daß ſie nur in perſoͤnlichen klagen vor der regirung zu Dresden und dem ober-hof-gerichte in Leipzig zu ſtehen ver- bunden waͤren.
§ 5014
Die herrſchaftlichen bedinten, geiſtliche, profeſſo-welche pe[r]- ſonen vo[n] der gerich[t]- barkeit des ortes befrei- et ſind? ren, wie auch diejenigen, welche in befreieten haͤu- ſern wonen, werden der ordentlichen oberkeit des ortes, wo ſie ſich aufhalten, nicht unterwuͤrfig ge- macht, wie es ſonſt die wonung mit ſich bringet. Mein unterricht von urtheln und beſcheiden, I vortr. § 60 ſ. 16 fg., Barth im diſſenſu 791.
§ 5015
Gleichwie die geiſtlichen ſachen vor ire beſon-die geiſtli- chen, dere gerichte gehoͤren; alſo haben auch alle geiſtli- che perſonen iren befreieten gerichts-ſtand in geiſt- lichen und weltlichen ſachen, vor den conſiſtoriis, ie- doch kan nicht peinlich vor ſelbigen geklaget werden.
§ 5016
Die F. Heſſen-Caſſeliſche ſchulbedinte in denſchul-bedin- te auf [verlorenes Material][en] F. H. Caſ- ſeliſchen doͤrfern, doͤrfern in handtirungen und bauern-gewerben ſte- hen unter den ordentlichen weltlichen gerichten, F. H. Caſſeliſche unter-gerichts-ordnung art. I § 2 ſ. 6.
Siben-
IIteil. H h h
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VI h. von der perſoͤnl. gerichtbarkeit.
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abgeaͤndert. Die univerſitaͤts-gerichtbarkeit in real-
klagen hat Joh. Brunnemann im appendice
conſiliorum ſ. 1 bis 88 weitlaͤuftig unterſuchet.
§ 5013
Zu der perſoͤnlichen gerichtbarkeit zaͤlet Luͤder
Menken in dem tr. ſynopt. proceſſus und zwar der
vorrede, die ſoͤne der Kur-Saͤchſiſchen mitbelehn-
ten; immaſen er von diſen glaubet, daß ſie nur in
perſoͤnlichen klagen vor der regirung zu Dresden
und dem ober-hof-gerichte in Leipzig zu ſtehen ver-
bunden waͤren.
von der ge-
richtbarkeit
uͤber der
mitbelehn-
ten ſoͤne in
Kur-Sach-
ſen,
§ 5014
Die herrſchaftlichen bedinten, geiſtliche, profeſſo-
ren, wie auch diejenigen, welche in befreieten haͤu-
ſern wonen, werden der ordentlichen oberkeit des
ortes, wo ſie ſich aufhalten, nicht unterwuͤrfig ge-
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Mein unterricht von urtheln und beſcheiden, I vortr.
§ 60 ſ. 16 fg., Barth im diſſenſu 791.
welche per-
ſonen von
der gericht-
barkeit des
ortes befrei-
et ſind?
§ 5015
Gleichwie die geiſtlichen ſachen vor ire beſon-
dere gerichte gehoͤren; alſo haben auch alle geiſtli-
che perſonen iren befreieten gerichts-ſtand in geiſt-
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doch kan nicht peinlich vor ſelbigen geklaget werden.
die geiſtli-
chen,
§ 5016
Die F. Heſſen-Caſſeliſche ſchulbedinte in den
doͤrfern in handtirungen und bauern-gewerben ſte-
hen unter den ordentlichen weltlichen gerichten,
F. H. Caſſeliſche unter-gerichts-ordnung art. I
§ 2 ſ. 6.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 849. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/897>, abgerufen am 22.11.2024.
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