Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

gerichts-verfassung in Teutschlande.

§ 6032

Die burg-grafen beschüzeten den burg-fridenwas die burg-
grafen,
in den städten und burgen; es stunde ihnen auch
das geleit, die wage, imgleichen das gericht zu.

§ 6033

Die mark-grafen hatten unter andern verrich-die mark-
grafen,
tungen: die gerichtbarkeit in den ihnen anvertraue-
ten und eroberten ländern zu versehen; daher sie
auch mark-richter jeweilen genennet werden, Thoma-
sius de iurisd. et magistr. diss. § LXXXX fg. Struve
de comitibus et baronibus § XXV, Hahns Reichs-
histori im IIten teile s. 97, von Ludewig in den
gelehrten anzeigen Iten teile s. 161 fgg.

§ 6034

Die land-grafen waren kaiserliche richter überdie land-
grafen für
verrichtun-
gen gehabt
haben?
ein gewisses land; sie hatten die land-gerichte und
die provinzen unter irer aufsicht, von Gundling
am a. o. s. 184 s. 200. land-richter und land-vögte
waren eigentlich unterschiden. Der land-vögte
amt und verrichtungen erstreckten sich weiter, als
der land-richter ämter und obligenheiten. Sihe
den historischen bericht von der kaiserlichen und
Reichs-land-vogtei in Schwaben s. 93 fgg. We-
gen der Reichs-vogtei Elsas und der land-vogtei
Elsas war ein merklicher unterschid, Struve im
corp. iur. publ., jene ging über die städte, dise aber
über das land, Bernharts antiquit. Wetter. s. 123
fgg. s. 221.

§ 6035

Die land-auch gau-grafen hatten ire vicariender land-
auch gau-
grafen un-
ter-richter.
und unter-richter, statthalter, historischer bericht
von der kaiserlichen und Reichs-vogtei in Schwa-
ben sect. II § III s. 26 fg., Bernharts antiquit.
Wetter. s. 128. Die gauen und grafschaften wur-

den

L l l 3

gerichts-verfaſſung in Teutſchlande.

§ 6032

Die burg-grafen beſchuͤzeten den burg-fridenwas die burg-
grafen,
in den ſtaͤdten und burgen; es ſtunde ihnen auch
das geleit, die wage, imgleichen das gericht zu.

§ 6033

Die mark-grafen hatten unter andern verrich-die mark-
grafen,
tungen: die gerichtbarkeit in den ihnen anvertraue-
ten und eroberten laͤndern zu verſehen; daher ſie
auch mark-richter jeweilen genennet werden, Thoma-
ſius de iurisd. et magiſtr. diſſ. § LXXXX fg. Struve
de comitibus et baronibus § XXV, Hahns Reichs-
hiſtori im IIten teile ſ. 97, von Ludewig in den
gelehrten anzeigen Iten teile ſ. 161 fgg.

§ 6034

Die land-grafen waren kaiſerliche richter uͤberdie land-
grafen fuͤr
verrichtun-
gen gehabt
haben?
ein gewiſſes land; ſie hatten die land-gerichte und
die provinzen unter irer aufſicht, von Gundling
am a. o. ſ. 184 ſ. 200. land-richter und land-voͤgte
waren eigentlich unterſchiden. Der land-voͤgte
amt und verrichtungen erſtreckten ſich weiter, als
der land-richter aͤmter und obligenheiten. Sihe
den hiſtoriſchen bericht von der kaiſerlichen und
Reichs-land-vogtei in Schwaben ſ. 93 fgg. We-
gen der Reichs-vogtei Elſas und der land-vogtei
Elſas war ein merklicher unterſchid, Struve im
corp. iur. publ., jene ging uͤber die ſtaͤdte, diſe aber
uͤber das land, Bernharts antiquit. Wetter. ſ. 123
fgg. ſ. 221.

§ 6035

Die land-auch gau-grafen hatten ire vicariender land-
auch gau-
grafen un-
ter-richter.
und unter-richter, ſtatthalter, hiſtoriſcher bericht
von der kaiſerlichen und Reichs-vogtei in Schwa-
ben ſect. II § III ſ. 26 fg., Bernharts antiquit.
Wetter. ſ. 128. Die gauen und grafſchaften wur-

den

L l l 3

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0949" n="901"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">gerichts-verfa&#x017F;&#x017F;ung in Teut&#x017F;chlande.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6032</head><lb/>
            <p>Die burg-grafen be&#x017F;chu&#x0364;zeten den burg-friden<note place="right">was die burg-<lb/>
grafen,</note><lb/>
in den &#x017F;ta&#x0364;dten und burgen; es &#x017F;tunde ihnen auch<lb/>
das geleit, die wage, imgleichen das gericht zu.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6033</head><lb/>
            <p>Die mark-grafen hatten unter andern verrich-<note place="right">die mark-<lb/>
grafen,</note><lb/>
tungen: die gerichtbarkeit in den ihnen anvertraue-<lb/>
ten und eroberten la&#x0364;ndern zu ver&#x017F;ehen; daher &#x017F;ie<lb/>
auch mark-richter jeweilen genennet werden, <hi rendition="#fr">Thoma-<lb/>
&#x017F;ius</hi> <hi rendition="#aq">de iurisd. et magi&#x017F;tr. di&#x017F;&#x017F;. § LXXXX</hi> fg. <hi rendition="#fr">Struve</hi><lb/><hi rendition="#aq">de comitibus et baronibus § XXV,</hi> <hi rendition="#fr">Hahns</hi> Reichs-<lb/>
hi&#x017F;tori im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile &#x017F;. 97, <hi rendition="#fr">von Ludewig</hi> in den<lb/>
gelehrten anzeigen <hi rendition="#aq">I</hi>ten teile &#x017F;. 161 fgg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6034</head><lb/>
            <p>Die land-grafen waren kai&#x017F;erliche richter u&#x0364;ber<note place="right">die land-<lb/>
grafen fu&#x0364;r<lb/>
verrichtun-<lb/>
gen gehabt<lb/>
haben?</note><lb/>
ein gewi&#x017F;&#x017F;es land; &#x017F;ie hatten die land-gerichte und<lb/>
die provinzen unter irer auf&#x017F;icht, <hi rendition="#fr">von Gundling</hi><lb/>
am a. o. &#x017F;. 184 &#x017F;. 200. land-richter und land-vo&#x0364;gte<lb/>
waren eigentlich unter&#x017F;chiden. Der land-vo&#x0364;gte<lb/>
amt und verrichtungen er&#x017F;treckten &#x017F;ich weiter, als<lb/>
der land-richter a&#x0364;mter und obligenheiten. Sihe<lb/>
den hi&#x017F;tori&#x017F;chen bericht von der kai&#x017F;erlichen und<lb/>
Reichs-land-vogtei in Schwaben &#x017F;. 93 fgg. We-<lb/>
gen der Reichs-vogtei El&#x017F;as und der land-vogtei<lb/>
El&#x017F;as war ein merklicher unter&#x017F;chid, <hi rendition="#fr">Struve</hi> im<lb/><hi rendition="#aq">corp. iur. publ.,</hi> jene ging u&#x0364;ber die &#x017F;ta&#x0364;dte, di&#x017F;e aber<lb/>
u&#x0364;ber das land, <hi rendition="#fr">Bernharts</hi> <hi rendition="#aq">antiquit. Wetter.</hi> &#x017F;. 123<lb/>
fgg. &#x017F;. 221.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6035</head><lb/>
            <p>Die land-auch gau-grafen hatten ire vicarien<note place="right">der land-<lb/>
auch gau-<lb/>
grafen un-<lb/>
ter-richter.</note><lb/>
und unter-richter, &#x017F;tatthalter, hi&#x017F;tori&#x017F;cher bericht<lb/>
von der kai&#x017F;erlichen und Reichs-vogtei in Schwa-<lb/>
ben <hi rendition="#aq">&#x017F;ect. II § III</hi> &#x017F;. 26 fg., <hi rendition="#fr">Bernharts</hi> <hi rendition="#aq">antiquit.<lb/>
Wetter.</hi> &#x017F;. 128. Die gauen und graf&#x017F;chaften wur-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L l l 3</fw><fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[901/0949] gerichts-verfaſſung in Teutſchlande. § 6032 Die burg-grafen beſchuͤzeten den burg-friden in den ſtaͤdten und burgen; es ſtunde ihnen auch das geleit, die wage, imgleichen das gericht zu. was die burg- grafen, § 6033 Die mark-grafen hatten unter andern verrich- tungen: die gerichtbarkeit in den ihnen anvertraue- ten und eroberten laͤndern zu verſehen; daher ſie auch mark-richter jeweilen genennet werden, Thoma- ſius de iurisd. et magiſtr. diſſ. § LXXXX fg. Struve de comitibus et baronibus § XXV, Hahns Reichs- hiſtori im IIten teile ſ. 97, von Ludewig in den gelehrten anzeigen Iten teile ſ. 161 fgg. die mark- grafen, § 6034 Die land-grafen waren kaiſerliche richter uͤber ein gewiſſes land; ſie hatten die land-gerichte und die provinzen unter irer aufſicht, von Gundling am a. o. ſ. 184 ſ. 200. land-richter und land-voͤgte waren eigentlich unterſchiden. Der land-voͤgte amt und verrichtungen erſtreckten ſich weiter, als der land-richter aͤmter und obligenheiten. Sihe den hiſtoriſchen bericht von der kaiſerlichen und Reichs-land-vogtei in Schwaben ſ. 93 fgg. We- gen der Reichs-vogtei Elſas und der land-vogtei Elſas war ein merklicher unterſchid, Struve im corp. iur. publ., jene ging uͤber die ſtaͤdte, diſe aber uͤber das land, Bernharts antiquit. Wetter. ſ. 123 fgg. ſ. 221. die land- grafen fuͤr verrichtun- gen gehabt haben? § 6035 Die land-auch gau-grafen hatten ire vicarien und unter-richter, ſtatthalter, hiſtoriſcher bericht von der kaiſerlichen und Reichs-vogtei in Schwa- ben ſect. II § III ſ. 26 fg., Bernharts antiquit. Wetter. ſ. 128. Die gauen und grafſchaften wur- den der land- auch gau- grafen un- ter-richter. L l l 3

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/949
Zitationshilfe:	Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 901. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/949>, abgerufen am 23.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.