Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

XXXII haubtstück von den

Alsaticarum. Sihe des freiherrn von Jckstatt
geschicht- und acten-mäsigen unterricht von dem Kur-
Baierischen Reichs-lehnbaren hochgefreieten kaiser-
lichen land-gerichte und grafschaft Hirschberg, 1751
fol. s. 1-3 fg.

§ 6062

die verfas-
sung der pro-
vinzen in
absicht auf
die gericht-
barkeit,

Eine provinz bestund aus mereren gauen. Das
ober-gericht diser gauen hise auch land-gericht; im-
gleichen fürete ein ober-gericht im lande den namen
Bodding, auch heren-acht, Frisch am a. o. s. 8;
gestalt von den übrigen gerichten an dasselbe appel-
liret wurde. Der land-richter z. e. in Thüringen,
hise der landgraf. Sihe meine origines iuris pu-
blici Hassiaci, lib. III cap. 19 s. 138 fg. Diser
ist von dem land-vogte zu unterscheiden, ebend.
s. 139, Bernhart am a. o. s. 222-224 fg. Das
ober-gericht in Thüringen wurde bei Erfurt in
Mittelhausen gehalten, Buder am a. o. und in
der VIIten abhandelung der obs. iur. publ. feud.
Germ, Grupen obs. I s. 540 fg. s. 653 fg. obs. V
s. 1082 fg. Jn den andern landen hise der land-
richter land-drost, land-vogt, lands-haubtmann,
von Jckstatt am a. o. s. 26 fg., historischer be-
richt etc. s. 57 fgg. s. 91 fgg. Jn den Hessischen
urkunden kömmt öfters vor: der land-vogt an der
Lähne. (Lahn). Denn das Hessische land- oder
ober-gericht war anfänglich zu Alsfeld, hernach zu
Frankenberg, und zulezt in Marburg.

§ 6063

der land-ge-
richte bezir-
ke?

Dise land-gerichte erstreckten sich entweder
über das ganze land, oder waren nur unter-ge-
richte, wie die ämter sind. Sie waren in gewisse
gauen und grafschaften eingeschränket, durften
über diselbe hinaus und in andre land-gerichte

nicht

XXXII haubtſtuͤck von den

Alſaticarum. Sihe des freiherrn von Jckſtatt
geſchicht- und acten-maͤſigen unterricht von dem Kur-
Baieriſchen Reichs-lehnbaren hochgefreieten kaiſer-
lichen land-gerichte und grafſchaft Hirſchberg, 1751
fol. ſ. 1-3 fg.

§ 6062

die verfaſ-
ſung der pro-
vinzen in
abſicht auf
die gericht-
barkeit,

Eine provinz beſtund aus mereren gauen. Das
ober-gericht diſer gauen hiſe auch land-gericht; im-
gleichen fuͤrete ein ober-gericht im lande den namen
Bodding, auch heren-acht, Friſch am a. o. ſ. 8;
geſtalt von den uͤbrigen gerichten an daſſelbe appel-
liret wurde. Der land-richter z. e. in Thuͤringen,
hiſe der landgraf. Sihe meine origines iuris pu-
blici Haſſiaci, lib. III cap. 19 ſ. 138 fg. Diſer
iſt von dem land-vogte zu unterſcheiden, ebend.
ſ. 139, Bernhart am a. o. ſ. 222-224 fg. Das
ober-gericht in Thuͤringen wurde bei Erfurt in
Mittelhauſen gehalten, Buder am a. o. und in
der VIIten abhandelung der obſ. iur. publ. feud.
Germ, Grupen obſ. I ſ. 540 fg. ſ. 653 fg. obſ. V
ſ. 1082 fg. Jn den andern landen hiſe der land-
richter land-droſt, land-vogt, lands-haubtmann,
von Jckſtatt am a. o. ſ. 26 fg., hiſtoriſcher be-
richt ꝛc. ſ. 57 fgg. ſ. 91 fgg. Jn den Heſſiſchen
urkunden koͤmmt oͤfters vor: der land-vogt an der
Laͤhne. (Lahn). Denn das Heſſiſche land- oder
ober-gericht war anfaͤnglich zu Alsfeld, hernach zu
Frankenberg, und zulezt in Marburg.

§ 6063

der land-ge-
richte bezir-
ke?

Diſe land-gerichte erſtreckten ſich entweder
uͤber das ganze land, oder waren nur unter-ge-
richte, wie die aͤmter ſind. Sie waren in gewiſſe
gauen und grafſchaften eingeſchraͤnket, durften
uͤber diſelbe hinaus und in andre land-gerichte

nicht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0960" n="912"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck von den</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Al&#x017F;aticarum.</hi> Sihe des freiherrn <hi rendition="#fr">von Jck&#x017F;tatt</hi><lb/>
ge&#x017F;chicht- und acten-ma&#x0364;&#x017F;igen unterricht von dem Kur-<lb/>
Baieri&#x017F;chen Reichs-lehnbaren hochgefreieten kai&#x017F;er-<lb/>
lichen land-gerichte und graf&#x017F;chaft Hir&#x017F;chberg, 1751<lb/>
fol. &#x017F;. 1-3 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6062</head><lb/>
            <note place="left">die verfa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ung der pro-<lb/>
vinzen in<lb/>
ab&#x017F;icht auf<lb/>
die gericht-<lb/>
barkeit,</note>
            <p>Eine provinz be&#x017F;tund aus mereren gauen. Das<lb/>
ober-gericht di&#x017F;er gauen hi&#x017F;e auch land-gericht; im-<lb/>
gleichen fu&#x0364;rete ein ober-gericht im lande den namen<lb/>
Bodding, auch heren-acht, <hi rendition="#fr">Fri&#x017F;ch</hi> am a. o. &#x017F;. 8;<lb/>
ge&#x017F;talt von den u&#x0364;brigen gerichten an da&#x017F;&#x017F;elbe appel-<lb/>
liret wurde. Der land-richter z. e. in Thu&#x0364;ringen,<lb/>
hi&#x017F;e der landgraf. Sihe meine <hi rendition="#aq">origines iuris pu-<lb/>
blici Ha&#x017F;&#x017F;iaci, lib. III</hi> cap. 19 &#x017F;. 138 fg. Di&#x017F;er<lb/>
i&#x017F;t von dem land-vogte zu unter&#x017F;cheiden, <hi rendition="#fr">ebend.</hi><lb/>
&#x017F;. 139, <hi rendition="#fr">Bernhart</hi> am a. o. &#x017F;. 222-224 fg. Das<lb/>
ober-gericht in Thu&#x0364;ringen wurde bei Erfurt in<lb/>
Mittelhau&#x017F;en gehalten, <hi rendition="#fr">Buder</hi> am a. o. und in<lb/>
der <hi rendition="#aq">VII</hi>ten abhandelung der <hi rendition="#aq">ob&#x017F;. iur. publ. feud.<lb/>
Germ,</hi> <hi rendition="#fr">Grupen</hi> <hi rendition="#aq">ob&#x017F;. I</hi> &#x017F;. 540 fg. &#x017F;. 653 fg. <hi rendition="#aq">ob&#x017F;. V</hi><lb/>
&#x017F;. 1082 fg. Jn den andern landen hi&#x017F;e der land-<lb/>
richter land-dro&#x017F;t, land-vogt, lands-haubtmann,<lb/><hi rendition="#fr">von Jck&#x017F;tatt</hi> am a. o. &#x017F;. 26 fg., hi&#x017F;tori&#x017F;cher be-<lb/>
richt &#xA75B;c. &#x017F;. 57 fgg. &#x017F;. 91 fgg. Jn den He&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
urkunden ko&#x0364;mmt o&#x0364;fters vor: der land-vogt an der<lb/>
La&#x0364;hne. (Lahn). Denn das He&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che land- oder<lb/>
ober-gericht war anfa&#x0364;nglich zu Alsfeld, hernach zu<lb/>
Frankenberg, und zulezt in Marburg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6063</head><lb/>
            <note place="left">der land-ge-<lb/>
richte bezir-<lb/>
ke?</note>
            <p>Di&#x017F;e land-gerichte er&#x017F;treckten &#x017F;ich entweder<lb/>
u&#x0364;ber das ganze land, oder waren nur unter-ge-<lb/>
richte, wie die a&#x0364;mter &#x017F;ind. Sie waren in gewi&#x017F;&#x017F;e<lb/>
gauen und graf&#x017F;chaften einge&#x017F;chra&#x0364;nket, durften<lb/>
u&#x0364;ber di&#x017F;elbe hinaus und in andre land-gerichte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[912/0960] XXXII haubtſtuͤck von den Alſaticarum. Sihe des freiherrn von Jckſtatt geſchicht- und acten-maͤſigen unterricht von dem Kur- Baieriſchen Reichs-lehnbaren hochgefreieten kaiſer- lichen land-gerichte und grafſchaft Hirſchberg, 1751 fol. ſ. 1-3 fg. § 6062 Eine provinz beſtund aus mereren gauen. Das ober-gericht diſer gauen hiſe auch land-gericht; im- gleichen fuͤrete ein ober-gericht im lande den namen Bodding, auch heren-acht, Friſch am a. o. ſ. 8; geſtalt von den uͤbrigen gerichten an daſſelbe appel- liret wurde. Der land-richter z. e. in Thuͤringen, hiſe der landgraf. Sihe meine origines iuris pu- blici Haſſiaci, lib. III cap. 19 ſ. 138 fg. Diſer iſt von dem land-vogte zu unterſcheiden, ebend. ſ. 139, Bernhart am a. o. ſ. 222-224 fg. Das ober-gericht in Thuͤringen wurde bei Erfurt in Mittelhauſen gehalten, Buder am a. o. und in der VIIten abhandelung der obſ. iur. publ. feud. Germ, Grupen obſ. I ſ. 540 fg. ſ. 653 fg. obſ. V ſ. 1082 fg. Jn den andern landen hiſe der land- richter land-droſt, land-vogt, lands-haubtmann, von Jckſtatt am a. o. ſ. 26 fg., hiſtoriſcher be- richt ꝛc. ſ. 57 fgg. ſ. 91 fgg. Jn den Heſſiſchen urkunden koͤmmt oͤfters vor: der land-vogt an der Laͤhne. (Lahn). Denn das Heſſiſche land- oder ober-gericht war anfaͤnglich zu Alsfeld, hernach zu Frankenberg, und zulezt in Marburg. § 6063 Diſe land-gerichte erſtreckten ſich entweder uͤber das ganze land, oder waren nur unter-ge- richte, wie die aͤmter ſind. Sie waren in gewiſſe gauen und grafſchaften eingeſchraͤnket, durften uͤber diſelbe hinaus und in andre land-gerichte nicht

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/960
Zitationshilfe:	Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 912. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/960>, abgerufen am 16.07.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.