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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXVI haubtstück
caner-ordens, soll mit dem ihm ausgeworfenen
dote (mitgift), vergnüget seyn. Franz Carl,
Trierischer hochstifts-präbendarius, soll seinen un-
terhalt zum biennio, zur residenz, die statuten-gel-
ter, posten zu reisen bekommen, 400 fl. deputat.
Die geistlichen töchter: Maria Elisabet, profeß
im hohen kloster zu Boppard, Theresia und Anna
Eremina, beide profeß im adelichen kloster zu Ma-
rienthal, sollen sich mit dem ihnen in die klöster ge-
zalten dote statt des pflichtteiles, und dem ihnen be-
stimmten spielgeltern, weniger nicht die frauen
töchter, Maria Anna, verwitbete gräfin von
Schönborn, und Anna Lucia, gräfin von Lamperg,
mit dem ihnen verwilligten brautschaze sich begnü-
gen lassen. Den beiden unverheirateten töchtern,
soll so lange sie unverheiratet bleiben, der gebü-
rende unterhalt sowohl verpflegung gereichet, und
nach irer Mutter tode järlich 100 rthlr. gezalet
werden.

§ 2964
Philipp Lu-
dewigs von
Wallenstein
testament.

Philipp Ludewig von Wallenstein errichtete 1630
den 8ten April einen lezten willen, und verordnete
darinn, daß seine söne, ieder tochter zum heirats-
gute, und heimsteuer 3000 fl. und zur kleidung,
auch geschmuck 500 fl. geben, sowohl überantworten,
darnebst diselbe sich aller andern väterlichen und
mütterlichen güter der gebür verzeihen und begeben
sollten. Wofern aber keine söne oder son, nur toch-
ter, oder töchter vorhanden seyn dürften, soll die
tochter oder töchter nichts destoweniger mit irem
vorbeschribenen deputate sich begnügen lassen, und
damit ausgesezet seyn, auch bleiben, wobei alle
andere güter, wie die genannt werden (doch ausser-
halb der fahrnis, welche der vater verlasse, und
den töchtern billig verbleibe) den andern stamm-
und schwerterben zuwachsen und heimfallen, folg-

lich

LXXVI haubtſtuͤck
caner-ordens, ſoll mit dem ihm ausgeworfenen
dote (mitgift), vergnuͤget ſeyn. Franz Carl,
Trieriſcher hochſtifts-praͤbendarius, ſoll ſeinen un-
terhalt zum biennio, zur reſidenz, die ſtatuten-gel-
ter, poſten zu reiſen bekommen, 400 fl. deputat.
Die geiſtlichen toͤchter: Maria Eliſabet, profeß
im hohen kloſter zu Boppard, Thereſia und Anna
Eremina, beide profeß im adelichen kloſter zu Ma-
rienthal, ſollen ſich mit dem ihnen in die kloͤſter ge-
zalten dote ſtatt des pflichtteiles, und dem ihnen be-
ſtimmten ſpielgeltern, weniger nicht die frauen
toͤchter, Maria Anna, verwitbete graͤfin von
Schoͤnborn, und Anna Lucia, graͤfin von Lamperg,
mit dem ihnen verwilligten brautſchaze ſich begnuͤ-
gen laſſen. Den beiden unverheirateten toͤchtern,
ſoll ſo lange ſie unverheiratet bleiben, der gebuͤ-
rende unterhalt ſowohl verpflegung gereichet, und
nach irer Mutter tode jaͤrlich 100 rthlr. gezalet
werden.

§ 2964
Philipp Lu-
dewigs von
Wallenſtein
teſtament.

Philipp Ludewig von Wallenſtein errichtete 1630
den 8ten April einen lezten willen, und verordnete
darinn, daß ſeine ſoͤne, ieder tochter zum heirats-
gute, und heimſteuer 3000 fl. und zur kleidung,
auch geſchmuck 500 fl. geben, ſowohl uͤberantworten,
darnebſt diſelbe ſich aller andern vaͤterlichen und
muͤtterlichen guͤter der gebuͤr verzeihen und begeben
ſollten. Wofern aber keine ſoͤne oder ſon, nur toch-
ter, oder toͤchter vorhanden ſeyn duͤrften, ſoll die
tochter oder toͤchter nichts deſtoweniger mit irem
vorbeſchribenen deputate ſich begnuͤgen laſſen, und
damit ausgeſezet ſeyn, auch bleiben, wobei alle
andere guͤter, wie die genannt werden (doch auſſer-
halb der fahrnis, welche der vater verlaſſe, und
den toͤchtern billig verbleibe) den andern ſtamm-
und ſchwerterben zuwachſen und heimfallen, folg-

lich
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[46/0098] LXXVI haubtſtuͤck caner-ordens, ſoll mit dem ihm ausgeworfenen dote (mitgift), vergnuͤget ſeyn. Franz Carl, Trieriſcher hochſtifts-praͤbendarius, ſoll ſeinen un- terhalt zum biennio, zur reſidenz, die ſtatuten-gel- ter, poſten zu reiſen bekommen, 400 fl. deputat. Die geiſtlichen toͤchter: Maria Eliſabet, profeß im hohen kloſter zu Boppard, Thereſia und Anna Eremina, beide profeß im adelichen kloſter zu Ma- rienthal, ſollen ſich mit dem ihnen in die kloͤſter ge- zalten dote ſtatt des pflichtteiles, und dem ihnen be- ſtimmten ſpielgeltern, weniger nicht die frauen toͤchter, Maria Anna, verwitbete graͤfin von Schoͤnborn, und Anna Lucia, graͤfin von Lamperg, mit dem ihnen verwilligten brautſchaze ſich begnuͤ- gen laſſen. Den beiden unverheirateten toͤchtern, ſoll ſo lange ſie unverheiratet bleiben, der gebuͤ- rende unterhalt ſowohl verpflegung gereichet, und nach irer Mutter tode jaͤrlich 100 rthlr. gezalet werden. § 2964 Philipp Ludewig von Wallenſtein errichtete 1630 den 8ten April einen lezten willen, und verordnete darinn, daß ſeine ſoͤne, ieder tochter zum heirats- gute, und heimſteuer 3000 fl. und zur kleidung, auch geſchmuck 500 fl. geben, ſowohl uͤberantworten, darnebſt diſelbe ſich aller andern vaͤterlichen und muͤtterlichen guͤter der gebuͤr verzeihen und begeben ſollten. Wofern aber keine ſoͤne oder ſon, nur toch- ter, oder toͤchter vorhanden ſeyn duͤrften, ſoll die tochter oder toͤchter nichts deſtoweniger mit irem vorbeſchribenen deputate ſich begnuͤgen laſſen, und damit ausgeſezet ſeyn, auch bleiben, wobei alle andere guͤter, wie die genannt werden (doch auſſer- halb der fahrnis, welche der vater verlaſſe, und den toͤchtern billig verbleibe) den andern ſtamm- und ſchwerterben zuwachſen und heimfallen, folg- lich

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/98>, abgerufen am 23.11.2024.