Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
von den schenkungen.
§ 2894

Wenn die schenkung zur versprochenen zeit nichtob von den
schenkungen
zinssen gefo-
dert werden
können?

geleistet wird, ist kein interesse desfalls zu erlegen,
Schoepff im cons. 101 n. 76 s. 821 vol. VIII;
jedoch von der vergeltenden schenkung behaubten
dises verschidene, eb. n. 77, n. 79.

§ 2896

Auf der annemung einer vergeltung für dasje-ob einer des
ambtes halber
eine vergel-
tung nemen
kan? von an-
dern vergel-
tungen.

nige, was einer von ambteswegen tun muß, stehet
die infamia, doppelte widererstattung, und die cas-
sation, K. und R. vis. abschid des kammergerichtes
vom jare 1713 § 46, Müller über des Struvens
S. I. C. ex. 49 § 84, y s. 1110 vol. III. Jnzwi-
schen ist ein grosser unterschid zu machen: ob ein
richter, als obrigkeit wegen rechtssachen ein geschenk
nimmt, oder ob er solches nicht als richter; son-
dern wie ein guter freund zum geschenke, oder zum
andenken erhält, Joh. Wolfg. Textor in praxi
iud. lib. II
cap. 9, n. 132 s. 124, 1678, 4t, Lau-
terbach
im coll. th. pr. p. lib. 39 tit. 5 § 28. Jac.
Doeplers
rechnungsbeambter th. I s. 55 n. 277,
1724, 4t, Martini im comm. for. tit. 1 § 1 n.
143 s. 69, 1694 fol. Jm ersten falle wird das-
selbe als eine bestechung betrachtet. Die aeltern kön-
nen auch gegen dasjenige kind, welches an inen,
ausser den gemeinen pflichten tut, sich dankbar be-
zeigen, und demselben eine vergeltung zuwenden,
welche nachher bei einer teilung, als eine belonung
nicht einzuwerfen stehet, Sam. Stryk de beneme-
ritis, cap.
1 n. 49 fgg. und cap. 4 n. 16 fg. s. 166
s. 180 F. IIII opp. 1743 fol. Ob aber die gewär
bei der vergeltung zu leisten sei? ist zwischen dem
Joh. Christoph Koch und Joh. Wunderlich
in verschidenen schriften bestritten worden.

Acht
R r r 4
von den ſchenkungen.
§ 2894

Wenn die ſchenkung zur verſprochenen zeit nichtob von den
ſchenkungen
zinſſen gefo-
dert werden
koͤnnen?

geleiſtet wird, iſt kein intereſſe desfalls zu erlegen,
Schoepff im conſ. 101 n. 76 ſ. 821 vol. VIII;
jedoch von der vergeltenden ſchenkung behaubten
diſes verſchidene, eb. n. 77, n. 79.

§ 2896

Auf der annemung einer vergeltung fuͤr dasje-ob einer des
ambtes halber
eine vergel-
tung nemen
kan? von an-
dern vergel-
tungen.

nige, was einer von ambteswegen tun muß, ſtehet
die infamia, doppelte widererſtattung, und die caſ-
ſation, K. und R. viſ. abſchid des kammergerichtes
vom jare 1713 § 46, Muͤller uͤber des Struvens
S. I. C. ex. 49 § 84, y ſ. 1110 vol. III. Jnzwi-
ſchen iſt ein groſſer unterſchid zu machen: ob ein
richter, als obrigkeit wegen rechtsſachen ein geſchenk
nimmt, oder ob er ſolches nicht als richter; ſon-
dern wie ein guter freund zum geſchenke, oder zum
andenken erhaͤlt, Joh. Wolfg. Textor in praxi
iud. lib. II
cap. 9, n. 132 ſ. 124, 1678, 4t, Lau-
terbach
im coll. th. pr. π. lib. 39 tit. 5 § 28. Jac.
Doeplers
rechnungsbeambter th. I ſ. 55 n. 277,
1724, 4t, Martini im comm. for. tit. 1 § 1 n.
143 ſ. 69, 1694 fol. Jm erſten falle wird daſ-
ſelbe als eine beſtechung betrachtet. Die aeltern koͤn-
nen auch gegen dasjenige kind, welches an inen,
auſſer den gemeinen pflichten tut, ſich dankbar be-
zeigen, und demſelben eine vergeltung zuwenden,
welche nachher bei einer teilung, als eine belonung
nicht einzuwerfen ſtehet, Sam. Stryk de beneme-
ritis, cap.
1 n. 49 fgg. und cap. 4 n. 16 fg. ſ. 166
ſ. 180 F. IIII opp. 1743 fol. Ob aber die gewaͤr
bei der vergeltung zu leiſten ſei? iſt zwiſchen dem
Joh. Chriſtoph Koch und Joh. Wunderlich
in verſchidenen ſchriften beſtritten worden.

Acht
R r r 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f1023" n="999"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von den &#x017F;chenkungen.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2894</head><lb/>
          <p>Wenn die &#x017F;chenkung zur ver&#x017F;prochenen zeit nicht<note place="right">ob von den<lb/>
&#x017F;chenkungen<lb/>
zin&#x017F;&#x017F;en gefo-<lb/>
dert werden<lb/>
ko&#x0364;nnen?</note><lb/>
gelei&#x017F;tet wird, i&#x017F;t kein intere&#x017F;&#x017F;e desfalls zu erlegen,<lb/><hi rendition="#fr">Schoepff</hi> im <hi rendition="#aq">con&#x017F;.</hi> 101 n. 76 &#x017F;. 821 vol. <hi rendition="#aq">VIII;</hi><lb/>
jedoch von der vergeltenden &#x017F;chenkung behaubten<lb/>
di&#x017F;es ver&#x017F;chidene, <hi rendition="#fr">eb.</hi> n. 77, n. 79.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2896</head><lb/>
          <p>Auf der annemung einer vergeltung fu&#x0364;r dasje-<note place="right">ob einer des<lb/>
ambtes halber<lb/>
eine vergel-<lb/>
tung nemen<lb/>
kan? von an-<lb/>
dern vergel-<lb/>
tungen.</note><lb/>
nige, was einer von ambteswegen tun muß, &#x017F;tehet<lb/>
die infamia, doppelte widerer&#x017F;tattung, und die ca&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ation, K. und R. vi&#x017F;. ab&#x017F;chid des kammergerichtes<lb/>
vom jare 1713 § 46, <hi rendition="#fr">Mu&#x0364;ller</hi> u&#x0364;ber des <hi rendition="#fr">Struvens</hi><lb/><hi rendition="#aq">S. I. C. ex.</hi> 49 § 84, <hi rendition="#aq">y</hi> &#x017F;. 1110 vol. <hi rendition="#aq">III.</hi> Jnzwi-<lb/>
&#x017F;chen i&#x017F;t ein gro&#x017F;&#x017F;er unter&#x017F;chid zu machen: ob ein<lb/>
richter, als obrigkeit wegen rechts&#x017F;achen ein ge&#x017F;chenk<lb/>
nimmt, oder ob er &#x017F;olches nicht als richter; &#x017F;on-<lb/>
dern wie ein guter freund zum ge&#x017F;chenke, oder zum<lb/>
andenken erha&#x0364;lt, <hi rendition="#fr">Joh. Wolfg. Textor</hi> in <hi rendition="#aq">praxi<lb/>
iud. lib. II</hi> cap. 9, n. 132 &#x017F;. 124, 1678, 4t, <hi rendition="#fr">Lau-<lb/>
terbach</hi> im <hi rendition="#aq">coll. th. pr. &#x03C0;. lib.</hi> 39 tit. 5 § 28. <hi rendition="#fr">Jac.<lb/>
Doeplers</hi> rechnungsbeambter th. <hi rendition="#aq">I</hi> &#x017F;. 55 n. 277,<lb/>
1724, 4t, <hi rendition="#fr">Martini</hi> im <hi rendition="#aq">comm. for.</hi> tit. 1 § 1 n.<lb/>
143 &#x017F;. 69, 1694 fol. Jm er&#x017F;ten falle wird da&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elbe als eine be&#x017F;techung betrachtet. Die aeltern ko&#x0364;n-<lb/>
nen auch gegen dasjenige kind, welches an inen,<lb/>
au&#x017F;&#x017F;er den gemeinen pflichten tut, &#x017F;ich dankbar be-<lb/>
zeigen, und dem&#x017F;elben eine vergeltung zuwenden,<lb/>
welche nachher bei einer teilung, als eine belonung<lb/>
nicht einzuwerfen &#x017F;tehet, <hi rendition="#fr">Sam. Stryk</hi> <hi rendition="#aq">de beneme-<lb/>
ritis, cap.</hi> 1 n. 49 fgg. und <hi rendition="#aq">cap.</hi> 4 n. 16 fg. &#x017F;. 166<lb/>
&#x017F;. 180 <hi rendition="#aq">F. IIII opp.</hi> 1743 fol. Ob aber die gewa&#x0364;r<lb/>
bei der vergeltung zu lei&#x017F;ten &#x017F;ei? i&#x017F;t zwi&#x017F;chen dem<lb/><hi rendition="#fr">Joh. Chri&#x017F;toph Koch</hi> und <hi rendition="#fr">Joh. Wunderlich</hi><lb/>
in ver&#x017F;chidenen &#x017F;chriften be&#x017F;tritten worden.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">R r r 4</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Acht</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[999/1023] von den ſchenkungen. § 2894 Wenn die ſchenkung zur verſprochenen zeit nicht geleiſtet wird, iſt kein intereſſe desfalls zu erlegen, Schoepff im conſ. 101 n. 76 ſ. 821 vol. VIII; jedoch von der vergeltenden ſchenkung behaubten diſes verſchidene, eb. n. 77, n. 79. ob von den ſchenkungen zinſſen gefo- dert werden koͤnnen? § 2896 Auf der annemung einer vergeltung fuͤr dasje- nige, was einer von ambteswegen tun muß, ſtehet die infamia, doppelte widererſtattung, und die caſ- ſation, K. und R. viſ. abſchid des kammergerichtes vom jare 1713 § 46, Muͤller uͤber des Struvens S. I. C. ex. 49 § 84, y ſ. 1110 vol. III. Jnzwi- ſchen iſt ein groſſer unterſchid zu machen: ob ein richter, als obrigkeit wegen rechtsſachen ein geſchenk nimmt, oder ob er ſolches nicht als richter; ſon- dern wie ein guter freund zum geſchenke, oder zum andenken erhaͤlt, Joh. Wolfg. Textor in praxi iud. lib. II cap. 9, n. 132 ſ. 124, 1678, 4t, Lau- terbach im coll. th. pr. π. lib. 39 tit. 5 § 28. Jac. Doeplers rechnungsbeambter th. I ſ. 55 n. 277, 1724, 4t, Martini im comm. for. tit. 1 § 1 n. 143 ſ. 69, 1694 fol. Jm erſten falle wird daſ- ſelbe als eine beſtechung betrachtet. Die aeltern koͤn- nen auch gegen dasjenige kind, welches an inen, auſſer den gemeinen pflichten tut, ſich dankbar be- zeigen, und demſelben eine vergeltung zuwenden, welche nachher bei einer teilung, als eine belonung nicht einzuwerfen ſtehet, Sam. Stryk de beneme- ritis, cap. 1 n. 49 fgg. und cap. 4 n. 16 fg. ſ. 166 ſ. 180 F. IIII opp. 1743 fol. Ob aber die gewaͤr bei der vergeltung zu leiſten ſei? iſt zwiſchen dem Joh. Chriſtoph Koch und Joh. Wunderlich in verſchidenen ſchriften beſtritten worden. ob einer des ambtes halber eine vergel- tung nemen kan? von an- dern vergel- tungen. Acht R r r 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1023
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 999. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1023>, abgerufen am 22.11.2024.