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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXXIX haubstück,
dem beispile der querelae inofficiosi testamenti,
und inofficiosae donationis, die querel der inofficio-
sae abdicationis, von Engelbrecht in obseru. XI
s. 87 fg.; welche aber auf die verlezung bei der ab-
sonderung, abmärung, d. i. abfindung, gehet, und
hirher nicht gehöret. Der romische König, Hein-
rich VII hatte, auf anstiften des papstes, meute-
reien wider seinen vater den Kaiser vor. Jm
jare 1234 fing er an auf dem Reichstage zu Poppart
sich öffentlich zu erklären: ob nicht die stände ihm
wider seinen vater beistehen wollten? Jm jare 1235
ging ihm der vater auf den hals; er bat um gna-
de, erhilt sie auch. Weil er aber das schloß Drie-
vels, im Nider Elsasse, dem vater nicht ausant-
worten wollte; so liß ihn der vater gefangen ne-
men; die Reichsstände bewilligten: daß er vom
Reiche ausgeschlossen, und sein bruder Conrad
zum römischen Könige erwälet würde. Mura-
torius
im VIIten bande der geschichte von Jtalien
hat dises am besten entwickelt s. 501 fg., und aus
ihm der P. Barre in den geschichten von Teutsch-
lande th. IIII s. 79 fg. Grosse herren können allso
nicht ausgeschlossen werden, one bewilligung der
stände (§ 2978). Zur erläuterung dinen die ge-
schichte des Czaars Peters I mit seinem Prinzen
unternommener ausschlüssung, Webers verän-
dertes Rußland; imgleichen der vorgang mit
Carln VII in Frankreiche. Auf betrib seiner frau
mutter Jsabell, von Baiecn, wurde ihr son Carl
VII vom reiche ausgeschlossen, und desselben durch
die stände des Reiches unfähig geachtet, dahinge-
gen König Heinrich V in Engelland zum Könige
erkläret. Die ursache ward von der ermordung
des herzoges von Burgund hergenommen. Man
verbannete den Carln VII aus dem Königreiche;
er appellirte an Gott, und seinen tegen; richtete

sich

II buch, LXXIX haubſtuͤck,
dem beiſpile der querelae inofficioſi teſtamenti,
und inofficioſae donationis, die querel der inofficio-
ſae abdicationis, von Engelbrecht in obſeru. XI
ſ. 87 fg.; welche aber auf die verlezung bei der ab-
ſonderung, abmaͤrung, d. i. abfindung, gehet, und
hirher nicht gehoͤret. Der romiſche Koͤnig, Hein-
rich VII hatte, auf anſtiften des papſtes, meute-
reien wider ſeinen vater den Kaiſer vor. Jm
jare 1234 fing er an auf dem Reichstage zu Poppart
ſich oͤffentlich zu erklaͤren: ob nicht die ſtaͤnde ihm
wider ſeinen vater beiſtehen wollten? Jm jare 1235
ging ihm der vater auf den hals; er bat um gna-
de, erhilt ſie auch. Weil er aber das ſchloß Drie-
vels, im Nider Elſaſſe, dem vater nicht ausant-
worten wollte; ſo liß ihn der vater gefangen ne-
men; die Reichsſtaͤnde bewilligten: daß er vom
Reiche ausgeſchloſſen, und ſein bruder Conrad
zum roͤmiſchen Koͤnige erwaͤlet wuͤrde. Mura-
torius
im VIIten bande der geſchichte von Jtalien
hat diſes am beſten entwickelt ſ. 501 fg., und aus
ihm der P. Barre in den geſchichten von Teutſch-
lande th. IIII ſ. 79 fg. Groſſe herren koͤnnen allſo
nicht ausgeſchloſſen werden, one bewilligung der
ſtaͤnde (§ 2978). Zur erlaͤuterung dinen die ge-
ſchichte des Czaars Peters I mit ſeinem Prinzen
unternommener ausſchluͤſſung, Webers veraͤn-
dertes Rußland; imgleichen der vorgang mit
Carln VII in Frankreiche. Auf betrib ſeiner frau
mutter Jſabell, von Baiecn, wurde ihr ſon Carl
VII vom reiche ausgeſchloſſen, und deſſelben durch
die ſtaͤnde des Reiches unfaͤhig geachtet, dahinge-
gen Koͤnig Heinrich V in Engelland zum Koͤnige
erklaͤret. Die urſache ward von der ermordung
des herzoges von Burgund hergenommen. Man
verbannete den Carln VII aus dem Koͤnigreiche;
er appellirte an Gott, und ſeinen tegen; richtete

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[1052/1076] II buch, LXXIX haubſtuͤck, dem beiſpile der querelae inofficioſi teſtamenti, und inofficioſae donationis, die querel der inofficio- ſae abdicationis, von Engelbrecht in obſeru. XI ſ. 87 fg.; welche aber auf die verlezung bei der ab- ſonderung, abmaͤrung, d. i. abfindung, gehet, und hirher nicht gehoͤret. Der romiſche Koͤnig, Hein- rich VII hatte, auf anſtiften des papſtes, meute- reien wider ſeinen vater den Kaiſer vor. Jm jare 1234 fing er an auf dem Reichstage zu Poppart ſich oͤffentlich zu erklaͤren: ob nicht die ſtaͤnde ihm wider ſeinen vater beiſtehen wollten? Jm jare 1235 ging ihm der vater auf den hals; er bat um gna- de, erhilt ſie auch. Weil er aber das ſchloß Drie- vels, im Nider Elſaſſe, dem vater nicht ausant- worten wollte; ſo liß ihn der vater gefangen ne- men; die Reichsſtaͤnde bewilligten: daß er vom Reiche ausgeſchloſſen, und ſein bruder Conrad zum roͤmiſchen Koͤnige erwaͤlet wuͤrde. Mura- torius im VIIten bande der geſchichte von Jtalien hat diſes am beſten entwickelt ſ. 501 fg., und aus ihm der P. Barre in den geſchichten von Teutſch- lande th. IIII ſ. 79 fg. Groſſe herren koͤnnen allſo nicht ausgeſchloſſen werden, one bewilligung der ſtaͤnde (§ 2978). Zur erlaͤuterung dinen die ge- ſchichte des Czaars Peters I mit ſeinem Prinzen unternommener ausſchluͤſſung, Webers veraͤn- dertes Rußland; imgleichen der vorgang mit Carln VII in Frankreiche. Auf betrib ſeiner frau mutter Jſabell, von Baiecn, wurde ihr ſon Carl VII vom reiche ausgeſchloſſen, und deſſelben durch die ſtaͤnde des Reiches unfaͤhig geachtet, dahinge- gen Koͤnig Heinrich V in Engelland zum Koͤnige erklaͤret. Die urſache ward von der ermordung des herzoges von Burgund hergenommen. Man verbannete den Carln VII aus dem Koͤnigreiche; er appellirte an Gott, und ſeinen tegen; richtete ſich

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1052. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1076>, abgerufen am 22.11.2024.