bet, und einander fleischlich erkannt hätten; in be- tracht dises wider die gesäze streitet; mithin etwas verbotenes keine rechtmässige wirkungen bewir- ken kan.
§ 3071
Die kebsweiber erben nicht. Es felet inen anvon den kebs- weihern. den rechten; und in Teutschlande ist die leichtfer- tige beiwonung, bulschaft, verboten; wohlfolglich vermag sie bürgerliche wirkungen nicht herfürzu- bringen. Daher nenneten die Teutsche ein kebs- weib eine amme, und kein eheweib, noch ehefrau, von der Lahr am a. o. s. 4.
Ein und achtzigstes haubtstück vom einbehaltungsrechte der witben, und der landerben am stamm und lehngute, auch den besizmitteln der töchter.
§ 3085
Gegenwärtiges einbehaltungsrecht ist: wenn dieworin dises einbehaltungs- recht bestehet? witbe sowohl als die landerben das in besiz ge- nommene lehn so lange behalten, auch bei| dem besize so lange geschüzet werden, biß die sonderung des leh- nes vom erbe geschehen; imgleichen sie sonst befri- diget sind (§ 824 des 1ten th.). Dise besizergrei- fung des lehnes kan verteidiget werden (§ 1881 des 3ten th.), von Engelbrechtobs. 61 s. 328, Schoepff im cons. 58 n. 88 vol. VIII cons. Tub. Die töchter des verstorbenen vaters verlangen wohl das landerbe; dafern sie darauf nicht ver- zicht geleistet haben, noch davon durch die brüder ausgeschlossen worden. Die noch nicht angetrete- ne erbschaft gehöret unter die gerichtbarkeit, worun- ter der erblasser gestanden hat; dahingegen mag,
dafern
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von erbſchaften, one lezten willen.
bet, und einander fleiſchlich erkannt haͤtten; in be- tracht diſes wider die geſaͤze ſtreitet; mithin etwas verbotenes keine rechtmaͤſſige wirkungen bewir- ken kan.
§ 3071
Die kebsweiber erben nicht. Es felet inen anvon den kebs- weihern. den rechten; und in Teutſchlande iſt die leichtfer- tige beiwonung, bulſchaft, verboten; wohlfolglich vermag ſie buͤrgerliche wirkungen nicht herfuͤrzu- bringen. Daher nenneten die Teutſche ein kebs- weib eine amme, und kein eheweib, noch ehefrau, von der Lahr am a. o. ſ. 4.
Ein und achtzigſtes haubtſtuͤck vom einbehaltungsrechte der witben, und der landerben am ſtamm und lehngute, auch den beſizmitteln der toͤchter.
§ 3085
Gegenwaͤrtiges einbehaltungsrecht iſt: wenn dieworin diſes einbehaltungs- recht beſtehet? witbe ſowohl als die landerben das in beſiz ge- nommene lehn ſo lange behalten, auch bei| dem beſize ſo lange geſchuͤzet werden, biß die ſonderung des leh- nes vom erbe geſchehen; imgleichen ſie ſonſt befri- diget ſind (§ 824 des 1ten th.). Diſe beſizergrei- fung des lehnes kan verteidiget werden (§ 1881 des 3ten th.), von Engelbrechtobſ. 61 ſ. 328, Schoepff im conſ. 58 n. 88 vol. VIII conſ. Tub. Die toͤchter des verſtorbenen vaters verlangen wohl das landerbe; dafern ſie darauf nicht ver- zicht geleiſtet haben, noch davon durch die bruͤder ausgeſchloſſen worden. Die noch nicht angetrete- ne erbſchaft gehoͤret unter die gerichtbarkeit, worun- ter der erblaſſer geſtanden hat; dahingegen mag,
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von erbſchaften, one lezten willen.
bet, und einander fleiſchlich erkannt haͤtten; in be-
tracht diſes wider die geſaͤze ſtreitet; mithin etwas
verbotenes keine rechtmaͤſſige wirkungen bewir-
ken kan.
§ 3071
Die kebsweiber erben nicht. Es felet inen an
den rechten; und in Teutſchlande iſt die leichtfer-
tige beiwonung, bulſchaft, verboten; wohlfolglich
vermag ſie buͤrgerliche wirkungen nicht herfuͤrzu-
bringen. Daher nenneten die Teutſche ein kebs-
weib eine amme, und kein eheweib, noch ehefrau,
von der Lahr am a. o. ſ. 4.
von den kebs-
weihern.
Ein und achtzigſtes haubtſtuͤck
vom einbehaltungsrechte der witben,
und der landerben am ſtamm und lehngute,
auch den beſizmitteln der toͤchter.
§ 3085
Gegenwaͤrtiges einbehaltungsrecht iſt: wenn die
witbe ſowohl als die landerben das in beſiz ge-
nommene lehn ſo lange behalten, auch bei| dem beſize
ſo lange geſchuͤzet werden, biß die ſonderung des leh-
nes vom erbe geſchehen; imgleichen ſie ſonſt befri-
diget ſind (§ 824 des 1ten th.). Diſe beſizergrei-
fung des lehnes kan verteidiget werden (§ 1881
des 3ten th.), von Engelbrecht obſ. 61 ſ. 328,
Schoepff im conſ. 58 n. 88 vol. VIII conſ. Tub.
Die toͤchter des verſtorbenen vaters verlangen
wohl das landerbe; dafern ſie darauf nicht ver-
zicht geleiſtet haben, noch davon durch die bruͤder
ausgeſchloſſen worden. Die noch nicht angetrete-
ne erbſchaft gehoͤret unter die gerichtbarkeit, worun-
ter der erblaſſer geſtanden hat; dahingegen mag,
dafern
worin diſes
einbehaltungs-
recht beſtehet?
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1077. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1101>, abgerufen am 22.11.2024.
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