Strubens rechtl. bedenken, im 1ten th. s. 16 n. 4 Vermöge des kur-mainzischen landrechtes gehet die erbleihe über den enkel nicht, sondern fället dem gutsherrn alsdann wider zurück. Die erbfolge bei den bauergütern, und erbleihen ist in Teutsch- lande sehr unterschiden. Denn bald gehöret sie dem aeltesten, (§ 3360 des 2ten th.), bald dem jüng- sten kinde, (§ 1982 § 1983 des 1ten th. und § 3366 2ten th.); teils kan der leiherr, teils die aeltern das beste, und libeste kind wälen, von Pufendorf th. II obs. 33 s. 128 § 1, und disem das gut, vermittels eines anschlages zuwenden, damit die teilung ver- hütet werde, von Gorbelde iure et iudicio rusti- corum cap. 4 § 14 s. 226 fg. Jm Lüneburgi- schen, auch Westphalen ist noch an vilen orten der minorat, Freiherr von Cramer in wezl. nebenstun- den th. VII s. 162 fg., und opusc. T. I num. 9 s. 336 fgg., Conr. Erasm. Lingede statutaria fra- tris iunioris praedium possidendi praerogatiua sect. 1 § 3, Manzel in sel. iur. Rostoch. spec. II q. 7, spec. IIII qu. 6, man nennet es auch anerbrecht, an- recht etc; dahingegen hat man im herzogtum Zelle, in der grafschaft Hoya etc das erstgeburtsrecht, von Pufendorf th. I obs. 91 s. 229 fg., und th. II s. 129 fg. obs. 33, Frid. Carstensde successione villicali in ducatu Luneburg. Goett. 1763, 4t, Joh. Heinr. Christian von Selchowde differ. praediorum rusticorum et feudorum, praesertim quoad successionem,eb. 1765, Ge. Heynr. Ay- rerde diuersitate iuris emphyteut. et iuris villicalis praecipue Brunsuicensis,eb. 1766, 4t, sect. II § 17 fg. s. 77 fgg.
Neun-
II buch, LXXVIII haubtſtuͤck,
Strubens rechtl. bedenken, im 1ten th. ſ. 16 n. 4 Vermoͤge des kur-mainziſchen landrechtes gehet die erbleihe uͤber den enkel nicht, ſondern faͤllet dem gutsherrn alsdann wider zuruͤck. Die erbfolge bei den bauerguͤtern, und erbleihen iſt in Teutſch- lande ſehr unterſchiden. Denn bald gehoͤret ſie dem aelteſten, (§ 3360 des 2ten th.), bald dem juͤng- ſten kinde, (§ 1982 § 1983 des 1ten th. und § 3366 2ten th.); teils kan der leiherr, teils die aeltern das beſte, und libeſte kind waͤlen, von Pufendorf th. II obſ. 33 ſ. 128 § 1, und diſem das gut, vermittels eines anſchlages zuwenden, damit die teilung ver- huͤtet werde, von Gorbelde iure et iudicio ruſti- corum cap. 4 § 14 ſ. 226 fg. Jm Luͤneburgi- ſchen, auch Weſtphalen iſt noch an vilen orten der minorat, Freiherr von Cramer in wezl. nebenſtun- den th. VII ſ. 162 fg., und opuſc. T. I num. 9 ſ. 336 fgg., Conr. Erasm. Lingede ſtatutaria fra- tris iunioris praedium poſſidendi praerogatiua ſect. 1 § 3, Manzel in ſel. iur. Roſtoch. ſpec. II q. 7, ſpec. IIII qu. 6, man nennet es auch anerbrecht, an- recht ꝛc; dahingegen hat man im herzogtum Zelle, in der grafſchaft Hoya ꝛc das erſtgeburtsrecht, von Pufendorf th. I obſ. 91 ſ. 229 fg., und th. II ſ. 129 fg. obſ. 33, Frid. Carſtensde ſucceſſione villicali in ducatu Luneburg. Goett. 1763, 4t, Joh. Heinr. Chriſtian von Selchowde differ. praediorum ruſticorum et feudorum, praeſertim quoad ſucceſſionem,eb. 1765, Ge. Heynr. Ay- rerde diuerſitate iuris emphyteut. et iuris villicalis praecipue Brunſuicenſis,eb. 1766, 4t, ſect. II § 17 fg. ſ. 77 fgg.
Neun-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1136"n="1112"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">LXXVIII</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">Strubens</hi> rechtl. bedenken, im 1ten th. ſ. 16 n. 4<lb/>
Vermoͤge des kur-mainziſchen landrechtes gehet<lb/>
die erbleihe uͤber den enkel nicht, ſondern faͤllet dem<lb/>
gutsherrn alsdann wider zuruͤck. Die erbfolge<lb/>
bei den bauerguͤtern, und erbleihen iſt in Teutſch-<lb/>
lande ſehr unterſchiden. Denn bald gehoͤret ſie<lb/>
dem aelteſten, (§ 3360 des 2ten th.), bald dem juͤng-<lb/>ſten kinde, (§ 1982 § 1983 des 1ten th. und § 3366<lb/>
2ten th.); teils kan der leiherr, teils die aeltern das<lb/>
beſte, und libeſte kind waͤlen, <hirendition="#fr">von Pufendorf</hi> th. <hirendition="#aq">II<lb/>
obſ.</hi> 33 ſ. 128 § 1, und diſem das gut, vermittels<lb/>
eines anſchlages zuwenden, damit die teilung ver-<lb/>
huͤtet werde, <hirendition="#fr">von Gorbel</hi><hirendition="#aq">de iure et iudicio ruſti-<lb/>
corum cap.</hi> 4 § 14 ſ. 226 fg. Jm Luͤneburgi-<lb/>ſchen, auch Weſtphalen iſt noch an vilen orten der<lb/>
minorat, Freiherr <hirendition="#fr">von Cramer</hi> in wezl. nebenſtun-<lb/>
den th. <hirendition="#aq">VII</hi>ſ. 162 fg., und <hirendition="#aq">opuſc. T. I</hi> num. 9<lb/>ſ. 336 fgg., <hirendition="#fr">Conr. Erasm. Linge</hi><hirendition="#aq">de ſtatutaria fra-<lb/>
tris iunioris praedium poſſidendi praerogatiua ſect.</hi> 1<lb/>
§ 3, <hirendition="#fr">Manzel</hi> in <hirendition="#aq">ſel. iur. Roſtoch. ſpec. II q. 7, ſpec.<lb/>
IIII qu.</hi> 6, man nennet es auch <hirendition="#fr">anerbrecht, an-<lb/>
recht ꝛc;</hi> dahingegen hat man im herzogtum Zelle,<lb/>
in der grafſchaft Hoya ꝛc das erſtgeburtsrecht,<lb/><hirendition="#fr">von Pufendorf</hi> th. <hirendition="#aq">I obſ.</hi> 91 ſ. 229 fg., und th. <hirendition="#aq">II</hi><lb/>ſ. 129 fg. <hirendition="#aq">obſ.</hi> 33, <hirendition="#fr">Frid. Carſtens</hi><hirendition="#aq">de ſucceſſione<lb/>
villicali in ducatu Luneburg.</hi> Goett. 1763, 4t,<lb/><hirendition="#fr">Joh. Heinr. Chriſtian von Selchow</hi><hirendition="#aq">de differ.<lb/>
praediorum ruſticorum et feudorum, praeſertim<lb/>
quoad ſucceſſionem,</hi><hirendition="#fr">eb. 1765, Ge. Heynr. Ay-<lb/>
rer</hi><hirendition="#aq">de diuerſitate iuris emphyteut. et iuris villicalis<lb/>
praecipue Brunſuicenſis,</hi><hirendition="#fr">eb.</hi> 1766, 4t, <hirendition="#aq">ſect. II</hi> §<lb/>
17 fg. ſ. 77 fgg.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Neun-</hi></fw><lb/></body></text></TEI>
[1112/1136]
II buch, LXXVIII haubtſtuͤck,
Strubens rechtl. bedenken, im 1ten th. ſ. 16 n. 4
Vermoͤge des kur-mainziſchen landrechtes gehet
die erbleihe uͤber den enkel nicht, ſondern faͤllet dem
gutsherrn alsdann wider zuruͤck. Die erbfolge
bei den bauerguͤtern, und erbleihen iſt in Teutſch-
lande ſehr unterſchiden. Denn bald gehoͤret ſie
dem aelteſten, (§ 3360 des 2ten th.), bald dem juͤng-
ſten kinde, (§ 1982 § 1983 des 1ten th. und § 3366
2ten th.); teils kan der leiherr, teils die aeltern das
beſte, und libeſte kind waͤlen, von Pufendorf th. II
obſ. 33 ſ. 128 § 1, und diſem das gut, vermittels
eines anſchlages zuwenden, damit die teilung ver-
huͤtet werde, von Gorbel de iure et iudicio ruſti-
corum cap. 4 § 14 ſ. 226 fg. Jm Luͤneburgi-
ſchen, auch Weſtphalen iſt noch an vilen orten der
minorat, Freiherr von Cramer in wezl. nebenſtun-
den th. VII ſ. 162 fg., und opuſc. T. I num. 9
ſ. 336 fgg., Conr. Erasm. Linge de ſtatutaria fra-
tris iunioris praedium poſſidendi praerogatiua ſect. 1
§ 3, Manzel in ſel. iur. Roſtoch. ſpec. II q. 7, ſpec.
IIII qu. 6, man nennet es auch anerbrecht, an-
recht ꝛc; dahingegen hat man im herzogtum Zelle,
in der grafſchaft Hoya ꝛc das erſtgeburtsrecht,
von Pufendorf th. I obſ. 91 ſ. 229 fg., und th. II
ſ. 129 fg. obſ. 33, Frid. Carſtens de ſucceſſione
villicali in ducatu Luneburg. Goett. 1763, 4t,
Joh. Heinr. Chriſtian von Selchow de differ.
praediorum ruſticorum et feudorum, praeſertim
quoad ſucceſſionem, eb. 1765, Ge. Heynr. Ay-
rer de diuerſitate iuris emphyteut. et iuris villicalis
praecipue Brunſuicenſis, eb. 1766, 4t, ſect. II §
17 fg. ſ. 77 fgg.
Neun-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1136>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.