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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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vom zuwälz. auch rückfallsrechte etc.
erbete der herr landgraf Wilhelm |zu Hessen-Cassel,
als regredient-erbe in Hanau. Wenn der lezte
vom mannsstamme, oder vom vater abstirbt, oder
abgehet, fallen die stammgüter an die erbtochter,
gestalt sie alsdann rückfalls-erbin wird; disemnach
foderte der Herr graf von Plettenberg von den er-
ben des domdechantens: Wolf Metternichs zur
Gracht, eines halbbruders, als rückfallserbe|, die
stock- und stammgüter. Der Carl Caspar Wil-
helm, Freiherr von Gymnich, hatte als lezter
stammhalter des geschlechtes von Gymnich zu Vi-
schel, seine stammgüter im Jülichischen, seinem
vetter: Carl Otto Theodor, Freiherrn von und
zu Gymnich, am 28sten sept. 1737 schenkungs-
weise, mit vorbehalte des nüßbrauches auf seine le-
benszeit, erblich, und gerichtlich übergeben, und
den vetter in wirklichen besiz gesezet; gleichwohl
der schenker im jare 1708 schon den geistlichen or-
den des subdiaconats angenommen; auch die ge-
brüder von Dalwigh, zu Lichtenfels, imgleichen
der von Wickenburg, genannt Stickenelli, fodann
der von Rohe, zu Drotte, beide namens irer ehe-
genossinnen, welche von des schenkenden vaters-
schwester: Marien Elisabethen, freiin von Gym-
nich, absprosseten, den besiz durch einen notarien
und zeugen schon im monate august 1737 hatten
ergreiffen lassen; immassen inen sotane güter nach
dem vom besageten domherrn von Gymnich ange-
nommenen orden des subdiaconates, vermittels der
jülichischen landesordnung, angefallen wären; sie
erhilten auch im gedachten monate august 1737 bei
dem jülich und bergischen hofrahte ein manutenenz-
decret. Der schenker, und der Carl Otto Theo-
dat von Gymnich beschwereten sich bei eben dem-
selben über den beunruhigten besiz, und sucheten
um die aufhebung des manutenenz-decretes nach;

hirwi-

vom zuwaͤlz. auch ruͤckfallsrechte ꝛc.
erbete der herr landgraf Wilhelm |zu Heſſen-Caſſel,
als regredient-erbe in Hanau. Wenn der lezte
vom mannsſtamme, oder vom vater abſtirbt, oder
abgehet, fallen die ſtammguͤter an die erbtochter,
geſtalt ſie alsdann ruͤckfalls-erbin wird; diſemnach
foderte der Herr graf von Plettenberg von den er-
ben des domdechantens: Wolf Metternichs zur
Gracht, eines halbbruders, als ruͤckfallserbe|, die
ſtock- und ſtammguͤter. Der Carl Caſpar Wil-
helm, Freiherr von Gymnich, hatte als lezter
ſtammhalter des geſchlechtes von Gymnich zu Vi-
ſchel, ſeine ſtammguͤter im Juͤlichiſchen, ſeinem
vetter: Carl Otto Theodor, Freiherrn von und
zu Gymnich, am 28ſten ſept. 1737 ſchenkungs-
weiſe, mit vorbehalte des nuͤßbrauches auf ſeine le-
benszeit, erblich, und gerichtlich uͤbergeben, und
den vetter in wirklichen beſiz geſezet; gleichwohl
der ſchenker im jare 1708 ſchon den geiſtlichen or-
den des ſubdiaconats angenommen; auch die ge-
bruͤder von Dalwigh, zu Lichtenfels, imgleichen
der von Wickenburg, genannt Stickenelli, fodann
der von Rohe, zu Drotte, beide namens irer ehe-
genoſſinnen, welche von des ſchenkenden vaters-
ſchweſter: Marien Eliſabethen, freiin von Gym-
nich, abſproſſeten, den beſiz durch einen notarien
und zeugen ſchon im monate auguſt 1737 hatten
ergreiffen laſſen; immaſſen inen ſotane guͤter nach
dem vom beſageten domherrn von Gymnich ange-
nommenen orden des ſubdiaconates, vermittels der
juͤlichiſchen landesordnung, angefallen waͤren; ſie
erhilten auch im gedachten monate auguſt 1737 bei
dem juͤlich und bergiſchen hofrahte ein manutenenz-
decret. Der ſchenker, und der Carl Otto Theo-
dat von Gymnich beſchwereten ſich bei eben dem-
ſelben uͤber den beunruhigten beſiz, und ſucheten
um die aufhebung des manutenenz-decretes nach;

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[1119/1143] vom zuwaͤlz. auch ruͤckfallsrechte ꝛc. erbete der herr landgraf Wilhelm |zu Heſſen-Caſſel, als regredient-erbe in Hanau. Wenn der lezte vom mannsſtamme, oder vom vater abſtirbt, oder abgehet, fallen die ſtammguͤter an die erbtochter, geſtalt ſie alsdann ruͤckfalls-erbin wird; diſemnach foderte der Herr graf von Plettenberg von den er- ben des domdechantens: Wolf Metternichs zur Gracht, eines halbbruders, als ruͤckfallserbe|, die ſtock- und ſtammguͤter. Der Carl Caſpar Wil- helm, Freiherr von Gymnich, hatte als lezter ſtammhalter des geſchlechtes von Gymnich zu Vi- ſchel, ſeine ſtammguͤter im Juͤlichiſchen, ſeinem vetter: Carl Otto Theodor, Freiherrn von und zu Gymnich, am 28ſten ſept. 1737 ſchenkungs- weiſe, mit vorbehalte des nuͤßbrauches auf ſeine le- benszeit, erblich, und gerichtlich uͤbergeben, und den vetter in wirklichen beſiz geſezet; gleichwohl der ſchenker im jare 1708 ſchon den geiſtlichen or- den des ſubdiaconats angenommen; auch die ge- bruͤder von Dalwigh, zu Lichtenfels, imgleichen der von Wickenburg, genannt Stickenelli, fodann der von Rohe, zu Drotte, beide namens irer ehe- genoſſinnen, welche von des ſchenkenden vaters- ſchweſter: Marien Eliſabethen, freiin von Gym- nich, abſproſſeten, den beſiz durch einen notarien und zeugen ſchon im monate auguſt 1737 hatten ergreiffen laſſen; immaſſen inen ſotane guͤter nach dem vom beſageten domherrn von Gymnich ange- nommenen orden des ſubdiaconates, vermittels der juͤlichiſchen landesordnung, angefallen waͤren; ſie erhilten auch im gedachten monate auguſt 1737 bei dem juͤlich und bergiſchen hofrahte ein manutenenz- decret. Der ſchenker, und der Carl Otto Theo- dat von Gymnich beſchwereten ſich bei eben dem- ſelben uͤber den beunruhigten beſiz, und ſucheten um die aufhebung des manutenenz-decretes nach; hirwi-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1143>, abgerufen am 26.06.2024.