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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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III b., XXXIV h., von anstandsb.
§ 3701
von den hülfs-
glausein im
Reiche und
wechsel brifen.

Wenn der brif oder die verschreibung mit hülfs-
clausuln versehen ist, so spricht man, das sind kla-
re brife! der hat schwarz und weiß für sich! wor-
auf ein mandat erlanget werden kan. Hülfs-clau-
suln sind die ausdrücke: mit oder one recht etc. Di-
ser brif soll wie ein rechtskräftiges urtel gelten, oder
es verbindet sich einer nach wechsel-recht; alsdann
haben wir keinen hülfs-proceß, wie in Sachsen,
sondern wir gebrauchen das mandatum de soluen-
do S. C.
von Ludolf in comm. system. iur. cam.
s. 17.

Vir und dreißigstes haubtstück
von anstands-brifen.

Das moratorium ist entweder ausdrücklich, oder
stillschweigend. Das letztere ist das gewöhn-
lichste, wenn nämlich eine kaiserl. administratians-
commission erkannt wird, oder die landesregirung
gibet das rittergut in die verwesung, biß die schul-
denlast getilget ist. Sihe die abhandelung de con-
turbat. illustr.
Marb. 1759. Ob gleich der an-
stands-brif bei unmittelbaren für ein kaiserliches
reservat gehalten wird (§ 3721 des 2ten th.) Ta-
finger
in institut. iur. cam. § 453 s. 405; auch das
stillschweigende darunter stecket, so leidet dennoch
der gerichtsbrauch: daß darauf die K. und R.
kammer eine schulden-commission erkennet. We-
gen der mittelbaren erteilet der landesherr nur den
anstands-brif; allein die verwesung verhänget die
regirung, Jsaac Kleinhans diss. de moratorio et
speciatim pacto dilatorio officioque iudicis promo-
uendi,
Marburg 1759 cap. II § 15 fg.

Fünf
III b., XXXIV h., von anſtandsb.
§ 3701
von den huͤlfs-
glauſein im
Reiche und
wechſel brifen.

Wenn der brif oder die verſchreibung mit huͤlfs-
clauſuln verſehen iſt, ſo ſpricht man, das ſind kla-
re brife! der hat ſchwarz und weiß fuͤr ſich! wor-
auf ein mandat erlanget werden kan. Huͤlfs-clau-
ſuln ſind die ausdruͤcke: mit oder one recht ꝛc. Di-
ſer brif ſoll wie ein rechtskraͤftiges urtel gelten, oder
es verbindet ſich einer nach wechſel-recht; alsdann
haben wir keinen huͤlfs-proceß, wie in Sachſen,
ſondern wir gebrauchen das mandatum de ſoluen-
do S. C.
von Ludolf in comm. ſyſtem. iur. cam.
ſ. 17.

Vir und dreißigſtes haubtſtuͤck
von anſtands-brifen.

Das moratorium iſt entweder ausdruͤcklich, oder
ſtillſchweigend. Das letztere iſt das gewoͤhn-
lichſte, wenn naͤmlich eine kaiſerl. adminiſtratians-
commiſſion erkannt wird, oder die landesregirung
gibet das rittergut in die verweſung, biß die ſchul-
denlaſt getilget iſt. Sihe die abhandelung de con-
turbat. illuſtr.
Marb. 1759. Ob gleich der an-
ſtands-brif bei unmittelbaren fuͤr ein kaiſerliches
reſervat gehalten wird (§ 3721 des 2ten th.) Ta-
finger
in inſtitut. iur. cam. § 453 ſ. 405; auch das
ſtillſchweigende darunter ſtecket, ſo leidet dennoch
der gerichtsbrauch: daß darauf die K. und R.
kammer eine ſchulden-commiſſion erkennet. We-
gen der mittelbaren erteilet der landesherr nur den
anſtands-brif; allein die verweſung verhaͤnget die
regirung, Jſaac Kleinhans diſſ. de moratorio et
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[1222/1246] III b., XXXIV h., von anſtandsb. § 3701 Wenn der brif oder die verſchreibung mit huͤlfs- clauſuln verſehen iſt, ſo ſpricht man, das ſind kla- re brife! der hat ſchwarz und weiß fuͤr ſich! wor- auf ein mandat erlanget werden kan. Huͤlfs-clau- ſuln ſind die ausdruͤcke: mit oder one recht ꝛc. Di- ſer brif ſoll wie ein rechtskraͤftiges urtel gelten, oder es verbindet ſich einer nach wechſel-recht; alsdann haben wir keinen huͤlfs-proceß, wie in Sachſen, ſondern wir gebrauchen das mandatum de ſoluen- do S. C. von Ludolf in comm. ſyſtem. iur. cam. ſ. 17. Vir und dreißigſtes haubtſtuͤck von anſtands-brifen. Das moratorium iſt entweder ausdruͤcklich, oder ſtillſchweigend. Das letztere iſt das gewoͤhn- lichſte, wenn naͤmlich eine kaiſerl. adminiſtratians- commiſſion erkannt wird, oder die landesregirung gibet das rittergut in die verweſung, biß die ſchul- denlaſt getilget iſt. Sihe die abhandelung de con- turbat. illuſtr. Marb. 1759. Ob gleich der an- ſtands-brif bei unmittelbaren fuͤr ein kaiſerliches reſervat gehalten wird (§ 3721 des 2ten th.) Ta- finger in inſtitut. iur. cam. § 453 ſ. 405; auch das ſtillſchweigende darunter ſtecket, ſo leidet dennoch der gerichtsbrauch: daß darauf die K. und R. kammer eine ſchulden-commiſſion erkennet. We- gen der mittelbaren erteilet der landesherr nur den anſtands-brif; allein die verweſung verhaͤnget die regirung, Jſaac Kleinhans diſſ. de moratorio et ſpeciatim pacto dilatorio officioque iudicis promo- uendi, Marburg 1759 cap. II § 15 fg. Fuͤnf

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1246>, abgerufen am 22.11.2024.