Heinr. | Link im resp. 153 u. 1 fgg., welches auch von der marklosung behaubtet wird, Schoepf am a. o. s. 11 § 7, Ah. Fritschde district. vniuers. agror. cap. VIII § 9 fg. Dise marklosung (§ 4238) eräu- get sich auf zweierlei art; entweder man will un- bewegliche sachen, als häuser, scheunen, etc. abbre- chen, und in ein anderes land bringen, oder es sollen forenser ersprossen. Disen ist man nicht hold. Derowegen der dorfs- oder stadt- oder landeseinwohner das näherrecht hat. Denn es gibet gerichtbarkeits und andere irrungen. Zwi- schen den hessen-casselischen, und mainzischen un- tertanen wird steif über dises näherrecht gehalten; mithin gestattet Kur Mainz den Hessen nicht: güter, oder aecker etc. im mainzischen gebite zu kau- fen; sondern das dorf, oder ein ambtsuntertan kan das näherrocht ausüben. Der hergebrachte retract stehet buchstäblich zu nemen, und auf an- dere fälle, welche in eben den gesäzen etc. nicht zu finden sind, langsam auszudenen, von Wernher P. I obs. 298. n. 1, P. III obs. 105 n. 4, Hornsiu- rispr. feud. 1741, 4 im anh. II s. 238. n. 8, noch mö- gen die rechte, und gewonheiten des einstandes halber von einem lande auf das andere, noch von einem orte auf den andern, noch von einer sache auf eine ganz davon unterschidene, erstrecket wer- den, Theod. Reinkingkde retractu consang. Marb. 1631, 4, qu. 3 n. 126 s. 147. Wenn allso die lehngüter von den allodialgütern merklich un- terschiden sind, von Rosenthalin tract. et syn. iur. feud. 1624 fol. cap. VIII concl. 13 n. 2 fgg. s. 491, Hildebrand s. 31; so können die landesgesäze, und gewonheiten, welche von der untertanen erb- und eigentümlichen gütern, und dem dabei sich eräu- genden verkaufe etwas verordnen, sofort auf die lehngüter nicht schlechterdinges angewendet wer-
den,
III.Teil. M m m m
von dem vorkaufe ꝛc.
Heinr. | Link im reſp. 153 u. 1 fgg., welches auch von der markloſung behaubtet wird, Schoepf am a. o. ſ. 11 § 7, Ah. Fritſchde diſtrict. vniuerſ. agror. cap. VIII § 9 fg. Diſe markloſung (§ 4238) eraͤu- get ſich auf zweierlei art; entweder man will un- bewegliche ſachen, als haͤuſer, ſcheunen, ꝛc. abbre- chen, und in ein anderes land bringen, oder es ſollen forenſer erſproſſen. Diſen iſt man nicht hold. Derowegen der dorfs- oder ſtadt- oder landeseinwohner das naͤherrecht hat. Denn es gibet gerichtbarkeits und andere irrungen. Zwi- ſchen den heſſen-caſſeliſchen, und mainziſchen un- tertanen wird ſteif uͤber diſes naͤherrecht gehalten; mithin geſtattet Kur Mainz den Heſſen nicht: guͤter, oder aecker ꝛc. im mainziſchen gebite zu kau- fen; ſondern das dorf, oder ein ambtsuntertan kan das naͤherrocht ausuͤben. Der hergebrachte retract ſtehet buchſtaͤblich zu nemen, und auf an- dere faͤlle, welche in eben den geſaͤzen ꝛc. nicht zu finden ſind, langſam auszudenen, von Wernher P. I obſ. 298. n. 1, P. III obſ. 105 n. 4, Hornsiu- rispr. feud. 1741, 4 im anh. II ſ. 238. n. 8, noch moͤ- gen die rechte, und gewonheiten des einſtandes halber von einem lande auf das andere, noch von einem orte auf den andern, noch von einer ſache auf eine ganz davon unterſchidene, erſtrecket wer- den, Theod. Reinkingkde retractu conſang. Marb. 1631, 4, qu. 3 n. 126 ſ. 147. Wenn allſo die lehnguͤter von den allodialguͤtern merklich un- terſchiden ſind, von Roſenthalin tract. et ſyn. iur. feud. 1624 fol. cap. VIII concl. 13 n. 2 fgg. ſ. 491, Hildebrand ſ. 31; ſo koͤnnen die landesgeſaͤze, und gewonheiten, welche von der untertanen erb- und eigentuͤmlichen guͤtern, und dem dabei ſich eraͤu- genden verkaufe etwas verordnen, ſofort auf die lehnguͤter nicht ſchlechterdinges angewendet wer-
den,
III.Teil. M m m m
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von dem vorkaufe ꝛc.
Heinr. | Link im reſp. 153 u. 1 fgg., welches auch
von der markloſung behaubtet wird, Schoepf am
a. o. ſ. 11 § 7, Ah. Fritſch de diſtrict. vniuerſ. agror.
cap. VIII § 9 fg. Diſe markloſung (§ 4238) eraͤu-
get ſich auf zweierlei art; entweder man will un-
bewegliche ſachen, als haͤuſer, ſcheunen, ꝛc. abbre-
chen, und in ein anderes land bringen, oder es
ſollen forenſer erſproſſen. Diſen iſt man nicht
hold. Derowegen der dorfs- oder ſtadt- oder
landeseinwohner das naͤherrecht hat. Denn es
gibet gerichtbarkeits und andere irrungen. Zwi-
ſchen den heſſen-caſſeliſchen, und mainziſchen un-
tertanen wird ſteif uͤber diſes naͤherrecht gehalten;
mithin geſtattet Kur Mainz den Heſſen nicht:
guͤter, oder aecker ꝛc. im mainziſchen gebite zu kau-
fen; ſondern das dorf, oder ein ambtsuntertan
kan das naͤherrocht ausuͤben. Der hergebrachte
retract ſtehet buchſtaͤblich zu nemen, und auf an-
dere faͤlle, welche in eben den geſaͤzen ꝛc. nicht zu
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P. I obſ. 298. n. 1, P. III obſ. 105 n. 4, Horns iu-
rispr. feud. 1741, 4 im anh. II ſ. 238. n. 8, noch moͤ-
gen die rechte, und gewonheiten des einſtandes
halber von einem lande auf das andere, noch von
einem orte auf den andern, noch von einer ſache
auf eine ganz davon unterſchidene, erſtrecket wer-
den, Theod. Reinkingk de retractu conſang.
Marb. 1631, 4, qu. 3 n. 126 ſ. 147. Wenn allſo
die lehnguͤter von den allodialguͤtern merklich un-
terſchiden ſind, von Roſenthal in tract. et ſyn. iur.
feud. 1624 fol. cap. VIII concl. 13 n. 2 fgg. ſ. 491,
Hildebrand ſ. 31; ſo koͤnnen die landesgeſaͤze, und
gewonheiten, welche von der untertanen erb- und
eigentuͤmlichen guͤtern, und dem dabei ſich eraͤu-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1305>, abgerufen am 22.11.2024.
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