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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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III buch LVIII haubtstück.
den, Christoph Besold P. III cons. 137 n. 26 s.
207, von Rosenthal cap. V concl. 6 n. 7, glosse
(a) cap. VIII concl. 67 n. 6, glosse (b), s. 608;
sintemal der lehnherr, wenn der vasall das lehn
veräussert, gewissermassen den vorkauf hat (§ 4285),
und einem fremden vorgezogen wird, damit das
obere, und nuzbare eigentum wider zusammen ge-
bracht werde; welches recht aber dem landesherrn,
welcher nicht lehnherr ist, vor dem lehnherrn nicht
zustehet, von Lynker im cons. IV n. 5, 8. fg. s. 38
vol. I, noch von jemanden bloß der nachbarschaft
halber bei lehngütern ausgeübet werden kan,
Wildvogel im cons. 174, n. 4 s. 367, Eisenhart
de retractu territ. Helmst. 1752 cap. 4 § 2 s. 34 fg.,
noch dem gerichtsherrn, ordentlicher weise, zu-
kömmt, von Neumann instit. iur. princip. priu.
1747, 4, lib. III. tit. 7 § 390 n.
4; wohlerwogen das
abtribrecht dem successionsrechte nachamet, wobei
der nächste den vorzug hat, Reinkingk qu. 2 n.
248 s. 81, und wenn auch schon die untertanen
iren landesherrn, dafern er etwas von einem, oder
andern derselben an lehn- oder bürger- und bauern-
gütern erkaufet, nicht leicht abtreiben werden, oder
wenn er bei zinß- oder bei den von seinen vorfa-
ren veräusserten kammergütern den vorkauf aus-
üben will, solches ihm nicht versaget werden kan,
von Ludewig T. II cons. Hall. lib. II cons. 74 n. 14
s. 1416 oder einem stadtrahte die marklosung, zum
besten der bürger, ausdrücklich vorbehalten gefun-
den wird; so schlagen doch dise fälle nicht bei ei-
nem landesherrn wider einen auswärtigen lehn-
herrn an; gestalt dann die erweißlicher masen her-
gebrachte marklosung bei den eigenen gütern der
bürger, und bauern weder dem auswärtigen lehn-
herrn, noch seinen vasallen nachteilig seyn, noch
inen ihr wohlerworbenes recht entziehen darf,

Hilde-

III buch LVIII haubtſtuͤck.
den, Chriſtoph Beſold P. III conſ. 137 n. 26 ſ.
207, von Roſenthal cap. V concl. 6 n. 7, gloſſe
(a) cap. VIII concl. 67 n. 6, gloſſe (b), ſ. 608;
ſintemal der lehnherr, wenn der vaſall das lehn
veraͤuſſert, gewiſſermaſſen den vorkauf hat (§ 4285),
und einem fremden vorgezogen wird, damit das
obere, und nuzbare eigentum wider zuſammen ge-
bracht werde; welches recht aber dem landesherrn,
welcher nicht lehnherr iſt, vor dem lehnherrn nicht
zuſtehet, von Lynker im conſ. IV n. 5, 8. fg. ſ. 38
vol. I, noch von jemanden bloß der nachbarſchaft
halber bei lehnguͤtern ausgeuͤbet werden kan,
Wildvogel im conſ. 174, n. 4 ſ. 367, Eiſenhart
de retractu territ. Helmſt. 1752 cap. 4 § 2 ſ. 34 fg.,
noch dem gerichtsherrn, ordentlicher weiſe, zu-
koͤmmt, von Neumann inſtit. iur. princip. priu.
1747, 4, lib. III. tit. 7 § 390 n.
4; wohlerwogen das
abtribrecht dem ſucceſſionsrechte nachamet, wobei
der naͤchſte den vorzug hat, Reinkingk qu. 2 n.
248 ſ. 81, und wenn auch ſchon die untertanen
iren landesherrn, dafern er etwas von einem, oder
andern derſelben an lehn- oder buͤrger- und bauern-
guͤtern erkaufet, nicht leicht abtreiben werden, oder
wenn er bei zinß- oder bei den von ſeinen vorfa-
ren veraͤuſſerten kammerguͤtern den vorkauf aus-
uͤben will, ſolches ihm nicht verſaget werden kan,
von Ludewig T. II conſ. Hall. lib. II conſ. 74 n. 14
ſ. 1416 oder einem ſtadtrahte die markloſung, zum
beſten der buͤrger, ausdruͤcklich vorbehalten gefun-
den wird; ſo ſchlagen doch diſe faͤlle nicht bei ei-
nem landesherrn wider einen auswaͤrtigen lehn-
herrn an; geſtalt dann die erweißlicher maſen her-
gebrachte markloſung bei den eigenen guͤtern der
buͤrger, und bauern weder dem auswaͤrtigen lehn-
herrn, noch ſeinen vaſallen nachteilig ſeyn, noch
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Hilde-
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[1282/1306] III buch LVIII haubtſtuͤck. den, Chriſtoph Beſold P. III conſ. 137 n. 26 ſ. 207, von Roſenthal cap. V concl. 6 n. 7, gloſſe (a) cap. VIII concl. 67 n. 6, gloſſe (b), ſ. 608; ſintemal der lehnherr, wenn der vaſall das lehn veraͤuſſert, gewiſſermaſſen den vorkauf hat (§ 4285), und einem fremden vorgezogen wird, damit das obere, und nuzbare eigentum wider zuſammen ge- bracht werde; welches recht aber dem landesherrn, welcher nicht lehnherr iſt, vor dem lehnherrn nicht zuſtehet, von Lynker im conſ. IV n. 5, 8. fg. ſ. 38 vol. I, noch von jemanden bloß der nachbarſchaft halber bei lehnguͤtern ausgeuͤbet werden kan, Wildvogel im conſ. 174, n. 4 ſ. 367, Eiſenhart de retractu territ. Helmſt. 1752 cap. 4 § 2 ſ. 34 fg., noch dem gerichtsherrn, ordentlicher weiſe, zu- koͤmmt, von Neumann inſtit. iur. princip. priu. 1747, 4, lib. III. tit. 7 § 390 n. 4; wohlerwogen das abtribrecht dem ſucceſſionsrechte nachamet, wobei der naͤchſte den vorzug hat, Reinkingk qu. 2 n. 248 ſ. 81, und wenn auch ſchon die untertanen iren landesherrn, dafern er etwas von einem, oder andern derſelben an lehn- oder buͤrger- und bauern- guͤtern erkaufet, nicht leicht abtreiben werden, oder wenn er bei zinß- oder bei den von ſeinen vorfa- ren veraͤuſſerten kammerguͤtern den vorkauf aus- uͤben will, ſolches ihm nicht verſaget werden kan, von Ludewig T. II conſ. Hall. lib. II conſ. 74 n. 14 ſ. 1416 oder einem ſtadtrahte die markloſung, zum beſten der buͤrger, ausdruͤcklich vorbehalten gefun- den wird; ſo ſchlagen doch diſe faͤlle nicht bei ei- nem landesherrn wider einen auswaͤrtigen lehn- herrn an; geſtalt dann die erweißlicher maſen her- gebrachte markloſung bei den eigenen guͤtern der buͤrger, und bauern weder dem auswaͤrtigen lehn- herrn, noch ſeinen vaſallen nachteilig ſeyn, noch inen ihr wohlerworbenes recht entziehen darf, Hilde-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1306>, abgerufen am 22.11.2024.