Hildebrandcap. II § 4 s. 26. Wozu noch kömmt: daß derjenige retractus territorialis, wo er auch be- sonders eingefüret ist, nicht leicht oder sehr selten, für die landesherren, und deren hohe personen, sondern ordentlicher weise, mehr für ire untertanen des ganzen landes, und zu deren besten verordnet sey, damit die untertanen in den stand gesezet wer- den möchten: die landeslasten, und abgaben zu tragen (§ 4305 des 2ten th.). Eisenhartcap. II § 5 s. 15, § 15 s. 28 fg., Schoepff § 1 fgg. s. 4 fg. s. 12 § 9 s. 24 fg. § 19, 20 Hildebrand s. 9, From- mannde retractu Wirtenb., Tüb. 1679 s. 16 fg. § 20, Fritschde iure congrui cap. X n. 2-10; immaßen dann auch nicht vermutet wird: daß ein landesherr sich selbst ein gesäz fürschreiben soll- te; sondern vermittels desselben untertanen befe- len, und dise dadurch verbindlich machen will, oder inen einen vorzug vor den fremden verstattet, Reinkingk s. 154, welches leztere besonders bei dem retractu territoriali bemerket wird, wenn er vom landesherrn verordnet ist; wozu noch das verbot wegen zerreissung, und vereinzelung der haubtgüter, auch veräusserung der zubehörungen, und das gebot wegen der widervereinigung der- selben kommen kan, wie man in vilen landen Teutschlandes antrift, (§ 4293 fg. des 2ten th.), Schoepff s. 4 fgg., Christian Hanaccde prae- diis principaliter diuisis iure congrui non retrah. Witt. 1736 § 1 § 3 fg., Graßde retractu part. s. 4 fgg. th. 5. Schilterin exerc. ad p. 30 § 137, auch noch am 6ten märz 1760 in den sachsen wei- marischen- und eisenachischen landen verordnet ist. Die landeshoheit oder das imperium emi- nens ist hirzu nicht behufig; gestalt diselbe sich über ganz andere sachen in einem state erstrecket, und das imperium eminens dem landesherrn die
macht
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von dem vorkaufe ꝛc.
Hildebrandcap. II § 4 ſ. 26. Wozu noch koͤmmt: daß derjenige retractus territorialis, wo er auch be- ſonders eingefuͤret iſt, nicht leicht oder ſehr ſelten, fuͤr die landesherren, und deren hohe perſonen, ſondern ordentlicher weiſe, mehr fuͤr ire untertanen des ganzen landes, und zu deren beſten verordnet ſey, damit die untertanen in den ſtand geſezet wer- den moͤchten: die landeslaſten, und abgaben zu tragen (§ 4305 des 2ten th.). Eiſenhartcap. II § 5 ſ. 15, § 15 ſ. 28 fg., Schoepff § 1 fgg. ſ. 4 fg. ſ. 12 § 9 ſ. 24 fg. § 19, 20 Hildebrand ſ. 9, From- mannde retractu Wirtenb., Tuͤb. 1679 ſ. 16 fg. § 20, Fritſchde iure congrui cap. X n. 2-10; immaßen dann auch nicht vermutet wird: daß ein landesherr ſich ſelbſt ein geſaͤz fuͤrſchreiben ſoll- te; ſondern vermittels deſſelben untertanen befe- len, und diſe dadurch verbindlich machen will, oder inen einen vorzug vor den fremden verſtattet, Reinkingk ſ. 154, welches leztere beſonders bei dem retractu territoriali bemerket wird, wenn er vom landesherrn verordnet iſt; wozu noch das verbot wegen zerreiſſung, und vereinzelung der haubtguͤter, auch veraͤuſſerung der zubehoͤrungen, und das gebot wegen der widervereinigung der- ſelben kommen kan, wie man in vilen landen Teutſchlandes antrift, (§ 4293 fg. des 2ten th.), Schoepff ſ. 4 fgg., Chriſtian Hanaccde prae- diis principaliter diuiſis iure congrui non retrah. Witt. 1736 § 1 § 3 fg., Graßde retractu part. ſ. 4 fgg. th. 5. Schilterin exerc. ad π. 30 § 137, auch noch am 6ten maͤrz 1760 in den ſachſen wei- mariſchen- und eiſenachiſchen landen verordnet iſt. Die landeshoheit oder das imperium emi- nens iſt hirzu nicht behufig; geſtalt diſelbe ſich uͤber ganz andere ſachen in einem ſtate erſtrecket, und das imperium eminens dem landesherrn die
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von dem vorkaufe ꝛc.
Hildebrand cap. II § 4 ſ. 26. Wozu noch koͤmmt:
daß derjenige retractus territorialis, wo er auch be-
ſonders eingefuͤret iſt, nicht leicht oder ſehr ſelten,
fuͤr die landesherren, und deren hohe perſonen,
ſondern ordentlicher weiſe, mehr fuͤr ire untertanen
des ganzen landes, und zu deren beſten verordnet
ſey, damit die untertanen in den ſtand geſezet wer-
den moͤchten: die landeslaſten, und abgaben zu
tragen (§ 4305 des 2ten th.). Eiſenhart cap. II
§ 5 ſ. 15, § 15 ſ. 28 fg., Schoepff § 1 fgg. ſ. 4 fg.
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mann de retractu Wirtenb., Tuͤb. 1679 ſ. 16 fg.
§ 20, Fritſch de iure congrui cap. X n. 2-10;
immaßen dann auch nicht vermutet wird: daß
ein landesherr ſich ſelbſt ein geſaͤz fuͤrſchreiben ſoll-
te; ſondern vermittels deſſelben untertanen befe-
len, und diſe dadurch verbindlich machen will, oder
inen einen vorzug vor den fremden verſtattet,
Reinkingk ſ. 154, welches leztere beſonders bei
dem retractu territoriali bemerket wird, wenn er
vom landesherrn verordnet iſt; wozu noch das
verbot wegen zerreiſſung, und vereinzelung der
haubtguͤter, auch veraͤuſſerung der zubehoͤrungen,
und das gebot wegen der widervereinigung der-
ſelben kommen kan, wie man in vilen landen
Teutſchlandes antrift, (§ 4293 fg. des 2ten th.),
Schoepff ſ. 4 fgg., Chriſtian Hanacc de prae-
diis principaliter diuiſis iure congrui non retrah.
Witt. 1736 § 1 § 3 fg., Graß de retractu part. ſ.
4 fgg. th. 5. Schilter in exerc. ad π. 30 § 137,
auch noch am 6ten maͤrz 1760 in den ſachſen wei-
mariſchen- und eiſenachiſchen landen verordnet
iſt. Die landeshoheit oder das imperium emi-
nens iſt hirzu nicht behufig; geſtalt diſelbe ſich
uͤber ganz andere ſachen in einem ſtate erſtrecket,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1307>, abgerufen am 22.11.2024.
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