dam, und Rouen: die börse; in Marseille aber die loge.
§ 4854
banco, oder ni- derlegungs- haus, vom abschreiben.
Ein jeder bemittelter leget sein gelt in ein solches privilegirtes haus. Man zalet sich einander nicht aus; sondern schreibet sich von seinem gelte dem einen zu, dem andern ab. Dises beschihet durch den giro; daher kömmt giro-bank. Man saget auch banco di depositi. Was hirzu gehörig ist, bemerket Carl Günther Ludovici, im vollständi- gen kaufmanns-Lerico, th. I sp. 1227 fgg. 1752 in groß 8v. Der ausdruck: zu gute schreiben, und abschreiben hat mehr als eine bedeutung, 1) zwischen einem gläubiger und schuldener, da jener disem etwas abschreibet; mithin compensiret, oder scontriret, Siegelscorp. iur. camb.,Jac. Frid. Ludovici einleitung zum wechsel-proc. s. 196 cap. XI § 48, 2) wenn ein schuldener den andern dele- giret, und seinem schuldener es abschreibet, 3) das zu gute schreiben zwischen aeltern, und kindern, 4) contramandiren, 5) in banco, Ludovici s. 109, 6) bei dem steuer-zinß, lagerbüchern etc, 7) bei dem salzwesen.
Vir und fibzigstes haubtstück von den anweisungen (assignationen).
die assignation überhaubt.
Dises heisset: wofern ein schuldener seinen gläu- biger an einen andern verweiset, um von di- sem die zalung zu empfahen. Sie ist entweder mündlich, oder schriftlich. Bei meßzeiten gebricht es an der zeit, sie zu schreiben; daher beschihet sie mündlich. Die schriftliche geschihet ungefehr auf solgende weise: ein hundert rtlr. belibe der herr an
Petern
III buch, LXXIV haubtſtuͤck,
dam, und Rouen: die boͤrſe; in Marſeille aber die loge.
§ 4854
banco, oder ni- derlegungs- haus, vom abſchreiben.
Ein jeder bemittelter leget ſein gelt in ein ſolches privilegirtes haus. Man zalet ſich einander nicht aus; ſondern ſchreibet ſich von ſeinem gelte dem einen zu, dem andern ab. Diſes beſchihet durch den giro; daher koͤmmt giro-bank. Man ſaget auch banco di depoſiti. Was hirzu gehoͤrig iſt, bemerket Carl Guͤnther Ludovici, im vollſtaͤndi- gen kaufmanns-Lerico, th. I ſp. 1227 fgg. 1752 in groß 8v. Der ausdruck: zu gute ſchreiben, und abſchreiben hat mehr als eine bedeutung, 1) zwiſchen einem glaͤubiger und ſchuldener, da jener diſem etwas abſchreibet; mithin compenſiret, oder ſcontriret, Siegelscorp. iur. camb.,Jac. Frid. Ludovici einleitung zum wechſel-proc. ſ. 196 cap. XI § 48, 2) wenn ein ſchuldener den andern dele- giret, und ſeinem ſchuldener es abſchreibet, 3) das zu gute ſchreiben zwiſchen aeltern, und kindern, 4) contramandiren, 5) in banco, Ludovici ſ. 109, 6) bei dem ſteuer-zinß, lagerbuͤchern ꝛc, 7) bei dem ſalzweſen.
Vir und fibzigſtes haubtſtuͤck von den anweiſungen (aſſignationen).
die aſſignation uͤberhaubt.
Diſes heiſſet: wofern ein ſchuldener ſeinen glaͤu- biger an einen andern verweiſet, um von di- ſem die zalung zu empfahen. Sie iſt entweder muͤndlich, oder ſchriftlich. Bei meßzeiten gebricht es an der zeit, ſie zu ſchreiben; daher beſchihet ſie muͤndlich. Die ſchriftliche geſchihet ungefehr auf ſolgende weiſe: ein hundert rtlr. belibe der herr an
Petern
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III buch, LXXIV haubtſtuͤck,
dam, und Rouen: die boͤrſe; in Marſeille aber
die loge.
§ 4854
Ein jeder bemittelter leget ſein gelt in ein ſolches
privilegirtes haus. Man zalet ſich einander nicht
aus; ſondern ſchreibet ſich von ſeinem gelte dem
einen zu, dem andern ab. Diſes beſchihet durch
den giro; daher koͤmmt giro-bank. Man ſaget
auch banco di depoſiti. Was hirzu gehoͤrig iſt,
bemerket Carl Guͤnther Ludovici, im vollſtaͤndi-
gen kaufmanns-Lerico, th. I ſp. 1227 fgg. 1752
in groß 8v. Der ausdruck: zu gute ſchreiben,
und abſchreiben hat mehr als eine bedeutung, 1)
zwiſchen einem glaͤubiger und ſchuldener, da jener
diſem etwas abſchreibet; mithin compenſiret, oder
ſcontriret, Siegels corp. iur. camb., Jac. Frid.
Ludovici einleitung zum wechſel-proc. ſ. 196 cap.
XI § 48, 2) wenn ein ſchuldener den andern dele-
giret, und ſeinem ſchuldener es abſchreibet, 3) das
zu gute ſchreiben zwiſchen aeltern, und kindern, 4)
contramandiren, 5) in banco, Ludovici ſ. 109,
6) bei dem ſteuer-zinß, lagerbuͤchern ꝛc, 7) bei dem
ſalzweſen.
Vir und fibzigſtes haubtſtuͤck
von den anweiſungen (aſſignationen).
Diſes heiſſet: wofern ein ſchuldener ſeinen glaͤu-
biger an einen andern verweiſet, um von di-
ſem die zalung zu empfahen. Sie iſt entweder
muͤndlich, oder ſchriftlich. Bei meßzeiten gebricht
es an der zeit, ſie zu ſchreiben; daher beſchihet ſie
muͤndlich. Die ſchriftliche geſchihet ungefehr auf
ſolgende weiſe: ein hundert rtlr. belibe der herr an
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1344>, abgerufen am 22.11.2024.
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