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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den anweisungen.
Petern gegen dise assignation zu zalen, es soll mir
validiren. Marburg den 28sten febr. 1763.

§ 4860

Die assignation passiret 1) entweder für eineunterschid we-
gen der wir-
kung.

schlechte, oder 2) für eine überweisung (delega-
tion). Jm ersten verstande ist sie mehr nicht, als
eine procura und mandat, so wohl in rücksicht auf
den gläubiger, als auch den schuldener. Der assi-
gnant kan die assignation vor der bezalung wider-
rufen, es entstehet keine neue verbindlichkeit; ist 3)
die assignation keine zalung; 4) geschihet selbige
auf gefar des assignantens. Bei der zwoten art
sihet man darauf: gehet eine delegation vor; so ist
dise an statt der zalung, und wird die vorige ver-
bindlichkeit gänzlich aufgehoben zwischen dem assi-
gnanten, und assignatario.

§ 4861

Wofern eine delegation verstanden werden soll,woher weiß
man, welche
unter beiden
assignationen
gemeinet sei?

welche an statt der zalung ist; so muß der assigni-
rende schuldener erstlich die anweisung schriftlich
ausstellen, und zweitens der assignirte gläubiger
seine quittung geben. Dises quittiren kan auch
durch gutschreiben im schuldbuche geschehen. Wenn
aber die assignation zwar in schriften erteilet ist;
jedoch keine quittung erfolget, oder die post im bu-
che nicht abgeschriben wird; alsdann macht der
mangel der quittung, oder des gutschreibens eine
blosse assignation, Ludovici am a. o.

§ 4862

Die wechsel-ordnungen lauten hirunter nichtob der inhaber
eines wechsels
eine assigna-
tion anzunen-
men schuldig
sey?

auf einerlei weise. Die Preussische, Danziger,
sanet Galler, und die Schwedische verstatten nicht,
daß man einem die assignation zunötige. Herge-

gen
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von den anweiſungen.
Petern gegen diſe aſſignation zu zalen, es ſoll mir
validiren. Marburg den 28ſten febr. 1763.

§ 4860

Die aſſignation paſſiret 1) entweder fuͤr eineunterſchid we-
gen der wir-
kung.

ſchlechte, oder 2) fuͤr eine uͤberweiſung (delega-
tion). Jm erſten verſtande iſt ſie mehr nicht, als
eine procura und mandat, ſo wohl in ruͤckſicht auf
den glaͤubiger, als auch den ſchuldener. Der aſſi-
gnant kan die aſſignation vor der bezalung wider-
rufen, es entſtehet keine neue verbindlichkeit; iſt 3)
die aſſignation keine zalung; 4) geſchihet ſelbige
auf gefar des aſſignantens. Bei der zwoten art
ſihet man darauf: gehet eine delegation vor; ſo iſt
diſe an ſtatt der zalung, und wird die vorige ver-
bindlichkeit gaͤnzlich aufgehoben zwiſchen dem aſſi-
gnanten, und aſſignatario.

§ 4861

Wofern eine delegation verſtanden werden ſoll,woher weiß
man, welche
unter beiden
aſſignationen
gemeinet ſei?

welche an ſtatt der zalung iſt; ſo muß der aſſigni-
rende ſchuldener erſtlich die anweiſung ſchriftlich
ausſtellen, und zweitens der aſſignirte glaͤubiger
ſeine quittung geben. Diſes quittiren kan auch
durch gutſchreiben im ſchuldbuche geſchehen. Wenn
aber die aſſignation zwar in ſchriften erteilet iſt;
jedoch keine quittung erfolget, oder die poſt im bu-
che nicht abgeſchriben wird; alsdann macht der
mangel der quittung, oder des gutſchreibens eine
bloſſe aſſignation, Ludovici am a. o.

§ 4862

Die wechſel-ordnungen lauten hirunter nichtob der inhaber
eines wechſels
eine aſſigna-
tion anzunẽ-
men ſchuldig
ſey?

auf einerlei weiſe. Die Preuſſiſche, Danziger,
ſanet Galler, und die Schwediſche verſtatten nicht,
daß man einem die aſſignation zunoͤtige. Herge-

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O o o o 5
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[1321/1345] von den anweiſungen. Petern gegen diſe aſſignation zu zalen, es ſoll mir validiren. Marburg den 28ſten febr. 1763. § 4860 Die aſſignation paſſiret 1) entweder fuͤr eine ſchlechte, oder 2) fuͤr eine uͤberweiſung (delega- tion). Jm erſten verſtande iſt ſie mehr nicht, als eine procura und mandat, ſo wohl in ruͤckſicht auf den glaͤubiger, als auch den ſchuldener. Der aſſi- gnant kan die aſſignation vor der bezalung wider- rufen, es entſtehet keine neue verbindlichkeit; iſt 3) die aſſignation keine zalung; 4) geſchihet ſelbige auf gefar des aſſignantens. Bei der zwoten art ſihet man darauf: gehet eine delegation vor; ſo iſt diſe an ſtatt der zalung, und wird die vorige ver- bindlichkeit gaͤnzlich aufgehoben zwiſchen dem aſſi- gnanten, und aſſignatario. unterſchid we- gen der wir- kung. § 4861 Wofern eine delegation verſtanden werden ſoll, welche an ſtatt der zalung iſt; ſo muß der aſſigni- rende ſchuldener erſtlich die anweiſung ſchriftlich ausſtellen, und zweitens der aſſignirte glaͤubiger ſeine quittung geben. Diſes quittiren kan auch durch gutſchreiben im ſchuldbuche geſchehen. Wenn aber die aſſignation zwar in ſchriften erteilet iſt; jedoch keine quittung erfolget, oder die poſt im bu- che nicht abgeſchriben wird; alsdann macht der mangel der quittung, oder des gutſchreibens eine bloſſe aſſignation, Ludovici am a. o. woher weiß man, welche unter beiden aſſignationen gemeinet ſei? § 4862 Die wechſel-ordnungen lauten hirunter nicht auf einerlei weiſe. Die Preuſſiſche, Danziger, ſanet Galler, und die Schwediſche verſtatten nicht, daß man einem die aſſignation zunoͤtige. Herge- gen ob der inhaber eines wechſels eine aſſigna- tion anzunẽ- men ſchuldig ſey? O o o o 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1345>, abgerufen am 22.11.2024.