geladenen beklagten freistand: unmittelbar vor dem landgerichte, welches der herzog öfters in person hilt, recht zu geben, Buschlib. III de reformat. monaster. cap. 43 s. 944, von Pistoriusamoen. th. IIII s. 833 fgg. Die landgerichte erkenneten auch über leben, und tod, Koch am a. o. s. 54 fg. Jn der stadt Braunschweig war auch ein veme- ding. Die schöppen hissen vemenoten. Dieverurtei- lete wurden in ein buch geschriben, welches in West- phalen liber sanguinis, in Köln das kalbfell, an andern orten: blutbuch, das rohte buch hiß, C. G. Haltaus de turri rubea Germ. medii aeui etc. Leipz. 1757, und 1758, 4t, sect. II § 4 s. 31 fg., und in gloss. Germ. unter den wörtern, blutbuch, rohte buch etc. Der anfang der inquisitions-gerichte ist in derinquisitions- gerichte. verfolgung der käzer zu suchen. Zu den zeiten kai- ser Friderichs I wußte man noch nichts davon in Teutschlande. Engelbert, zu Cöln, fürete selbi- ge im 13ten jarhunderte zu Cöln ein. Der herzog Wratislaf, in Pommern, verordnete im jare 1319 ein öffentliches landgericht wider allerhand grobe missetäter und landfridensstörer, strassen-räuber, dibe, mörder, mordbrenner, jungfrauen-schän- der etc. Schwarz in der pommerischen lehnhistori s. 297. Niclas, graf von Güzkow, wurde darin als richter, und haubtmann disseits der Swin, und der Peen, wie auch in der grafschaft Güzkow mit 2 vasallen und 2 rahtsglidern aus einer ieden der 3 städte Greifswald, Demmin, und Anklam, als beisizern, verordnet. Die herzoge Otto, und Barnim, in Pommern, taten ein gleiches 1321, ebend. s. 312.
§ 4950
1) Das geistliche recht, bannum ecclesiasticum,von den rech- ten bei den teutschen ge- richten. Haltaus sp. 623. 2) iusciu le, das burgrecht, auch stadtrecht, Haltaus sp. 194 und 1725. 3) ciui-
tatense,
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von der gerichtbarkeit ꝛc.
geladenen beklagten freiſtand: unmittelbar vor dem landgerichte, welches der herzog oͤfters in perſon hilt, recht zu geben, Buſchlib. III de reformat. monaſter. cap. 43 ſ. 944, von Piſtoriusamoen. th. IIII ſ. 833 fgg. Die landgerichte erkenneten auch uͤber leben, und tod, Koch am a. o. ſ. 54 fg. Jn der ſtadt Braunſchweig war auch ein veme- ding. Die ſchoͤppen hiſſen vemenoten. Dieverurtei- lete wurden in ein buch geſchriben, welches in Weſt- phalen liber ſanguinis, in Koͤln das kalbfell, an andern orten: blutbuch, das rohte buch hiß, C. G. Haltaus de turri rubea Germ. medii aeui etc. Leipz. 1757, und 1758, 4t, ſect. II § 4 ſ. 31 fg., und in gloſſ. Germ. unter den woͤrtern, blutbuch, rohte buch ꝛc. Der anfang der inquiſitions-gerichte iſt in derinquiſitions- gerichte. verfolgung der kaͤzer zu ſuchen. Zu den zeiten kai- ſer Friderichs I wußte man noch nichts davon in Teutſchlande. Engelbert, zu Coͤln, fuͤrete ſelbi- ge im 13ten jarhunderte zu Coͤln ein. Der herzog Wratislaf, in Pommern, verordnete im jare 1319 ein oͤffentliches landgericht wider allerhand grobe miſſetaͤter und landfridensſtoͤrer, ſtraſſen-raͤuber, dibe, moͤrder, mordbrenner, jungfrauen-ſchaͤn- der ꝛc. Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 297. Niclas, graf von Guͤzkow, wurde darin als richter, und haubtmann diſſeits der Swin, und der Peen, wie auch in der grafſchaft Guͤzkow mit 2 vaſallen und 2 rahtsglidern aus einer ieden der 3 ſtaͤdte Greifswald, Demmin, und Anklam, als beiſizern, verordnet. Die herzoge Otto, und Barnim, in Pommern, taten ein gleiches 1321, ebend. ſ. 312.
§ 4950
1) Das geiſtliche recht, bannum eccleſiaſticum,von den rech- ten bei den teutſchen ge- richten. Haltaus ſp. 623. 2) iusciu le, das burgrecht, auch ſtadtrecht, Haltaus ſp. 194 und 1725. 3) ciui-
tatenſe,
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von der gerichtbarkeit ꝛc.
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landgerichte, welches der herzog oͤfters in perſon
hilt, recht zu geben, Buſch lib. III de reformat.
monaſter. cap. 43 ſ. 944, von Piſtorius amoen.
th. IIII ſ. 833 fgg. Die landgerichte erkenneten
auch uͤber leben, und tod, Koch am a. o. ſ. 54
fg. Jn der ſtadt Braunſchweig war auch ein veme-
ding. Die ſchoͤppen hiſſen vemenoten. Dieverurtei-
lete wurden in ein buch geſchriben, welches in Weſt-
phalen liber ſanguinis, in Koͤln das kalbfell, an andern
orten: blutbuch, das rohte buch hiß, C. G. Haltaus
de turri rubea Germ. medii aeui etc. Leipz. 1757,
und 1758, 4t, ſect. II § 4 ſ. 31 fg., und in gloſſ.
Germ. unter den woͤrtern, blutbuch, rohte buch ꝛc.
Der anfang der inquiſitions-gerichte iſt in der
verfolgung der kaͤzer zu ſuchen. Zu den zeiten kai-
ſer Friderichs I wußte man noch nichts davon in
Teutſchlande. Engelbert, zu Coͤln, fuͤrete ſelbi-
ge im 13ten jarhunderte zu Coͤln ein. Der herzog
Wratislaf, in Pommern, verordnete im jare 1319
ein oͤffentliches landgericht wider allerhand grobe
miſſetaͤter und landfridensſtoͤrer, ſtraſſen-raͤuber,
dibe, moͤrder, mordbrenner, jungfrauen-ſchaͤn-
der ꝛc. Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori
ſ. 297. Niclas, graf von Guͤzkow, wurde darin
als richter, und haubtmann diſſeits der Swin,
und der Peen, wie auch in der grafſchaft Guͤzkow
mit 2 vaſallen und 2 rahtsglidern aus einer ieden
der 3 ſtaͤdte Greifswald, Demmin, und Anklam,
als beiſizern, verordnet. Die herzoge Otto, und
Barnim, in Pommern, taten ein gleiches 1321,
ebend. ſ. 312.
inquiſitions-
gerichte.
§ 4950
1) Das geiſtliche recht, bannum eccleſiaſticum,
Haltaus ſp. 623. 2) iusciu le, das burgrecht, auch
ſtadtrecht, Haltaus ſp. 194 und 1725. 3) ciui-
tatenſe,
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ten bei den
teutſchen ge-
richten.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1387>, abgerufen am 22.11.2024.
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