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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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IV buch, I haubtstück,
tatense, Haltaus sp. 1723, bedeutet das stadt-
recht. 4) feudale, die volge, Haltaus sp. 2201,
von der Lahr am a. o. s. 103. Jn einer urkun-
de 1253 stehet: ius feudale, quod volge appellatur.
5) Ius curiae,
das hofrecht, Haltaus sp. 938. Di-
fes wort bedeutet: a) der hofdinst, einen officia-
lem; b
) das jus dominicale, das beste pferd, wel-
ches dem vasallen gehörete, als er noch lebete, oder
auch der lehnbauer dem gutsherrn entrichten mu-
ste; c) bedeutet hofrecht das geschenke, welches der
vasall den bedinten des lehnherrn reichen muste,
und jus curiale hisse; d) hofrecht hiß die gerechtig-
keit der trompeter, bei hochzeiten, und gastmalen
der untertanen zu blasen, auch der pfeiffer, zu spi-
len. 7) Ius municipale, oder oppidanum, stadt-
recht. Die Polacken nenneten es von der stadt
Magdeburg srzedense an statt stedense. Denn
in Polen galt das Magdeburgische stadtrecht,
Haltaus sp. 2192, Struve in hist. iur. cap. VI
s. 483-485. 7) Ius patriae, das landrecht, Haltaus
sp. 1172. 8) Ius testimoniale, eine urkunde, ebend.
sp. 2005. 9) Ius uniuersitatis, das stadtrecht,
auch dorf- und gemeinde-recht, Haltaus unter dem
worte: stadtrecht s. 1722 fg. 10) Weichbild-
recht, jus weichbildicum, jus publicum oppidi, ex
priuilegiis Principis etc.
11) Ius weichbildicum
priuatum,
die gesäze, gewonheiten, und rechte der
städte. Das berümteste war das Magdeburgi-
sche, welches gegen das ende des 13ten jarhunderts
gefertiget wurde, Haltaus sp. 2056. 12) Lex
jurata,
die kore, Haltaus sp. 1119. Die kor, die
kur bedeutet das urtel der schöppen, oder des schid-
richters. Jn der hessischen ungebotsordnung von
1640 stehet: der schultheiß soll das ungebot hä-
gen, und halten mit des fürsten befehl, mit der
schöppen kehr und dann. Er soll gebiten das recht,

und

IV buch, I haubtſtuͤck,
tatenſe, Haltaus ſp. 1723, bedeutet das ſtadt-
recht. 4) feudale, die volge, Haltaus ſp. 2201,
von der Lahr am a. o. ſ. 103. Jn einer urkun-
de 1253 ſtehet: ius feudale, quod volge appellatur.
5) Ius curiae,
das hofrecht, Haltaus ſp. 938. Di-
fes wort bedeutet: a) der hofdinſt, einen officia-
lem; b
) das jus dominicale, das beſte pferd, wel-
ches dem vaſallen gehoͤrete, als er noch lebete, oder
auch der lehnbauer dem gutsherrn entrichten mu-
ſte; c) bedeutet hofrecht das geſchenke, welches der
vaſall den bedinten des lehnherrn reichen muſte,
und jus curiale hiſſe; d) hofrecht hiß die gerechtig-
keit der trompeter, bei hochzeiten, und gaſtmalen
der untertanen zu blaſen, auch der pfeiffer, zu ſpi-
len. 7) Ius municipale, oder oppidanum, ſtadt-
recht. Die Polacken nenneten es von der ſtadt
Magdeburg ſrzedenſe an ſtatt ſtedenſe. Denn
in Polen galt das Magdeburgiſche ſtadtrecht,
Haltaus ſp. 2192, Struve in hiſt. iur. cap. VI
ſ. 483-485. 7) Ius patriae, das landrecht, Haltaus
ſp. 1172. 8) Ius teſtimoniale, eine urkunde, ebend.
ſp. 2005. 9) Ius uniuerſitatis, das ſtadtrecht,
auch dorf- und gemeinde-recht, Haltaus unter dem
worte: ſtadtrecht ſ. 1722 fg. 10) Weichbild-
recht, jus weichbildicum, jus publicum oppidi, ex
priuilegiis Principis etc.
11) Ius weichbildicum
priuatum,
die geſaͤze, gewonheiten, und rechte der
ſtaͤdte. Das beruͤmteſte war das Magdeburgi-
ſche, welches gegen das ende des 13ten jarhunderts
gefertiget wurde, Haltaus ſp. 2056. 12) Lex
jurata,
die kore, Haltaus ſp. 1119. Die kor, die
kur bedeutet das urtel der ſchoͤppen, oder des ſchid-
richters. Jn der heſſiſchen ungebotsordnung von
1640 ſtehet: der ſchultheiß ſoll das ungebot haͤ-
gen, und halten mit des fuͤrſten befehl, mit der
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[1364/1388] IV buch, I haubtſtuͤck, tatenſe, Haltaus ſp. 1723, bedeutet das ſtadt- recht. 4) feudale, die volge, Haltaus ſp. 2201, von der Lahr am a. o. ſ. 103. Jn einer urkun- de 1253 ſtehet: ius feudale, quod volge appellatur. 5) Ius curiae, das hofrecht, Haltaus ſp. 938. Di- fes wort bedeutet: a) der hofdinſt, einen officia- lem; b) das jus dominicale, das beſte pferd, wel- ches dem vaſallen gehoͤrete, als er noch lebete, oder auch der lehnbauer dem gutsherrn entrichten mu- ſte; c) bedeutet hofrecht das geſchenke, welches der vaſall den bedinten des lehnherrn reichen muſte, und jus curiale hiſſe; d) hofrecht hiß die gerechtig- keit der trompeter, bei hochzeiten, und gaſtmalen der untertanen zu blaſen, auch der pfeiffer, zu ſpi- len. 7) Ius municipale, oder oppidanum, ſtadt- recht. Die Polacken nenneten es von der ſtadt Magdeburg ſrzedenſe an ſtatt ſtedenſe. Denn in Polen galt das Magdeburgiſche ſtadtrecht, Haltaus ſp. 2192, Struve in hiſt. iur. cap. VI ſ. 483-485. 7) Ius patriae, das landrecht, Haltaus ſp. 1172. 8) Ius teſtimoniale, eine urkunde, ebend. ſp. 2005. 9) Ius uniuerſitatis, das ſtadtrecht, auch dorf- und gemeinde-recht, Haltaus unter dem worte: ſtadtrecht ſ. 1722 fg. 10) Weichbild- recht, jus weichbildicum, jus publicum oppidi, ex priuilegiis Principis etc. 11) Ius weichbildicum priuatum, die geſaͤze, gewonheiten, und rechte der ſtaͤdte. Das beruͤmteſte war das Magdeburgi- ſche, welches gegen das ende des 13ten jarhunderts gefertiget wurde, Haltaus ſp. 2056. 12) Lex jurata, die kore, Haltaus ſp. 1119. Die kor, die kur bedeutet das urtel der ſchoͤppen, oder des ſchid- richters. Jn der heſſiſchen ungebotsordnung von 1640 ſtehet: der ſchultheiß ſoll das ungebot haͤ- gen, und halten mit des fuͤrſten befehl, mit der ſchoͤppen kehr und dann. Er ſoll gebiten das recht, und

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1388>, abgerufen am 22.11.2024.