Altus comes hiß der peinliche richter. Der termin zur güte hiß
Amicabilis dies,freundlicher tag. Die schids- richter gaben gütliche freundschaft, und ihr aus- spruch war
Amicitia aequa. Der handgraf hiß auch
Ancianus, anciani magni sind große hanßen. Es kömmt auch die große teutsche hänse für.
Appellare hiß dingen, bedingen, einen gezug ne- men.
Apostoli bedeuteten, unter andern, den zug, bei der wahl eines kaisers, auch bei haltung des gerich- tes waren schöpfen, oder schöppen; man nen- nete den schöppen appendicum.
Apostoli appellantium hissen die antwort, der gesell- brif; wurde das lehn beim manngerichte für eröffnet und heimgefallen erkläret; so hiß selbi- ges die vermannung. Wurde einer die braut- gift, der teutsche dos, zugesprochen, sagete man: appropriare dotem. Sprach man ei- nem aream cosaticam zu, hiß es: auream cosa- ticam, der kothof, oder das kotwart (kot- word) zusprechen.
Areales addicere heisset: die hofstädte zu erkennen.
Arrestum hiß der haft, zuschlag, die bezalung.
Arrha das haftgelt, die haftung, treupfand.
Sub attestatione juramenti ist: an eidesstatt aus- sagen.
Attinentias jurisdictionis secularis sind: mas dem bischoff verrechnet wird, und hiß frongeraite, wenn der herr, oder das gericht eine schriftli- che versicherung gaben, hiß es auctoritatiua sta- bilitas,handveste. Der frävel hiß ausus teme- rarius.
Authentica, oder auctentica scriptura ist die hand- veste.
Authen-
IV buch, I haubtſtuͤck,
Altus comes hiß der peinliche richter. Der termin zur guͤte hiß
Amicabilis dies,freundlicher tag. Die ſchids- richter gaben guͤtliche freundſchaft, und ihr aus- ſpruch war
Amicitia aequa. Der handgraf hiß auch
Ancianus, anciani magni ſind große hanßen. Es koͤmmt auch die große teutſche haͤnſe fuͤr.
Appellare hiß dingen, bedingen, einen gezug ne- men.
Apoſtoli bedeuteten, unter andern, den zug, bei der wahl eines kaiſers, auch bei haltung des gerich- tes waren ſchoͤpfen, oder ſchoͤppen; man nen- nete den ſchoͤppen appendicum.
Apoſtoli appellantium hiſſen die antwort, der geſell- brif; wurde das lehn beim manngerichte fuͤr eroͤffnet und heimgefallen erklaͤret; ſo hiß ſelbi- ges die vermannung. Wurde einer die braut- gift, der teutſche dos, zugeſprochen, ſagete man: appropriare dotem. Sprach man ei- nem aream coſaticam zu, hiß es: auream coſa- ticam, der kothof, oder das kotwart (kot- word) zuſprechen.
Areales addicere heiſſet: die hofſtaͤdte zu erkennen.
Arreſtum hiß der haft, zuſchlag, die bezalung.
Arrha das haftgelt, die haftung, treupfand.
Sub atteſtatione juramenti iſt: an eidesſtatt aus- ſagen.
Attinentias jurisdictionis ſecularis ſind: mas dem biſchoff verrechnet wird, und hiß frongeraite, wenn der herr, oder das gericht eine ſchriftli- che verſicherung gaben, hiß es auctoritatiua ſta- bilitas,handveſte. Der fraͤvel hiß auſus teme- rarius.
Authentica, oder auctentica ſcriptura iſt die hand- veſte.
Authen-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f1396"n="1372"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IV</hi> buch, <hirendition="#aq">I</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/><list><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Altus comes</hi></hi> hiß der peinliche richter. Der termin<lb/>
zur guͤte hiß</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Amicabilis dies,</hi></hi><hirendition="#fr">freundlicher tag.</hi> Die ſchids-<lb/>
richter gaben guͤtliche freundſchaft, und ihr aus-<lb/>ſpruch war</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Amicitia aequa.</hi></hi> Der <hirendition="#fr">handgraf</hi> hiß auch</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Ancianus, anciani magni</hi></hi>ſind große hanßen. Es<lb/>
koͤmmt auch die große teutſche haͤnſe fuͤr.</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Appellare</hi></hi> hiß dingen, bedingen, einen gezug ne-<lb/>
men.</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Apoſtoli</hi></hi> bedeuteten, unter andern, den zug, bei der<lb/>
wahl eines kaiſers, auch bei haltung des gerich-<lb/>
tes waren ſchoͤpfen, oder ſchoͤppen; man nen-<lb/>
nete den ſchoͤppen <hirendition="#aq">appendicum.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Apoſtoli appellantium</hi></hi> hiſſen die antwort, der geſell-<lb/>
brif; wurde das lehn beim manngerichte fuͤr<lb/>
eroͤffnet und heimgefallen erklaͤret; ſo hiß ſelbi-<lb/>
ges die <hirendition="#fr">vermannung.</hi> Wurde einer die braut-<lb/>
gift, der teutſche <hirendition="#aq">dos,</hi> zugeſprochen, ſagete<lb/>
man: <hirendition="#aq">appropriare dotem.</hi> Sprach man ei-<lb/>
nem <hirendition="#aq"><hirendition="#i">aream coſaticam</hi></hi> zu, hiß es: <hirendition="#aq">auream coſa-<lb/>
ticam,</hi> der kothof, oder das kotwart (kot-<lb/>
word) zuſprechen.</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Areales addicere</hi></hi> heiſſet: die hofſtaͤdte zu erkennen.</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Arreſtum</hi></hi> hiß der haft, zuſchlag, die bezalung.</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Arrha</hi></hi> das haftgelt, die haftung, treupfand.</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Sub atteſtatione juramenti</hi></hi> iſt: an eidesſtatt aus-<lb/>ſagen.</item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Attinentias jurisdictionis ſecularis</hi></hi>ſind: mas dem<lb/>
biſchoff verrechnet wird, und hiß <hirendition="#fr">frongeraite,</hi><lb/>
wenn der herr, oder das gericht eine ſchriftli-<lb/>
che verſicherung gaben, hiß es <hirendition="#aq">auctoritatiua ſta-<lb/>
bilitas,</hi><hirendition="#fr">handveſte.</hi> Der fraͤvel hiß <hirendition="#aq"><hirendition="#i">auſus teme-<lb/>
rarius.</hi></hi></item><lb/><item><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Authentica,</hi></hi> oder <hirendition="#aq"><hirendition="#i">auctentica ſcriptura</hi></hi> iſt die hand-<lb/>
veſte.</item></list><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Authen-</hi></hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[1372/1396]
IV buch, I haubtſtuͤck,
Altus comes hiß der peinliche richter. Der termin
zur guͤte hiß
Amicabilis dies, freundlicher tag. Die ſchids-
richter gaben guͤtliche freundſchaft, und ihr aus-
ſpruch war
Amicitia aequa. Der handgraf hiß auch
Ancianus, anciani magni ſind große hanßen. Es
koͤmmt auch die große teutſche haͤnſe fuͤr.
Appellare hiß dingen, bedingen, einen gezug ne-
men.
Apoſtoli bedeuteten, unter andern, den zug, bei der
wahl eines kaiſers, auch bei haltung des gerich-
tes waren ſchoͤpfen, oder ſchoͤppen; man nen-
nete den ſchoͤppen appendicum.
Apoſtoli appellantium hiſſen die antwort, der geſell-
brif; wurde das lehn beim manngerichte fuͤr
eroͤffnet und heimgefallen erklaͤret; ſo hiß ſelbi-
ges die vermannung. Wurde einer die braut-
gift, der teutſche dos, zugeſprochen, ſagete
man: appropriare dotem. Sprach man ei-
nem aream coſaticam zu, hiß es: auream coſa-
ticam, der kothof, oder das kotwart (kot-
word) zuſprechen.
Areales addicere heiſſet: die hofſtaͤdte zu erkennen.
Arreſtum hiß der haft, zuſchlag, die bezalung.
Arrha das haftgelt, die haftung, treupfand.
Sub atteſtatione juramenti iſt: an eidesſtatt aus-
ſagen.
Attinentias jurisdictionis ſecularis ſind: mas dem
biſchoff verrechnet wird, und hiß frongeraite,
wenn der herr, oder das gericht eine ſchriftli-
che verſicherung gaben, hiß es auctoritatiua ſta-
bilitas, handveſte. Der fraͤvel hiß auſus teme-
rarius.
Authentica, oder auctentica ſcriptura iſt die hand-
veſte.
Authen-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1396>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.