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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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bei den Teutschen.
stehet oft aus 10, biß 20, und mereren hauß-
haltungen. Ob er schon als eine haußhaltung
angesehen wird, und heisset, besage der stats-
und reise-geographie im VIIIten bande, s. 449,
eine haußhaltung.

§ 109

Ein teutsches gut hat seine zugehörungen (§ 109von den gütern
und deren zu-
behörungen.

des Iten th.). Die zugehörungen sind nach der
beschaffenheit der güter mancherlei. Bei landgü-
tern werden sie öfters allso ausgedrücket: mit was-
ser, wunnen, und weiden, gesucht, und unge-
sucht, oder mit herrlichkeiten, genannt, und un-
genannt etc; tue hinzu: das repertorium iuris pri-
vati,
im Iten th., s. 299, unter dem worte: ap-
penditiae.
Dijenige, welche die größten güter,
oder die stärksten allodien in Teutschlande hatten,
macheten die teutsche, und fränkische Könige zu
iren hohen bedinten; vertraueten inen ganze lan-
de, fanen etc an, woraus der hohe adel ersprossen
ist. Jndeß hatten die teutsche fränkische Könige
auch nidrige bedinten nötig; darzu namen sie solche
freie, welche zum wenigsten 3 ahnen hatten, wor-
aus nach und nach der nidrige adel entstanden ist.
Solchem nach war ehedem ein unterschid zwischen
nobilis generis, und equestris, oder militaris
dignitatis hominibus. Das wort: nider adel,
ist eine neue redensart.

Funfzehntes Haubtstück
von den eingebornen Teutschen.

§ 110

Die menschen sind entweder einheimische, oderauf wie vilerlei
weise die ein-
gebornen be-

fremde (§ 53). Jene heissen dijenige, wel-

che

bei den Teutſchen.
ſtehet oft aus 10, biß 20, und mereren hauß-
haltungen. Ob er ſchon als eine haußhaltung
angeſehen wird, und heiſſet, beſage der ſtats-
und reiſe-geographie im VIIIten bande, ſ. 449,
eine haußhaltung.

§ 109

Ein teutſches gut hat ſeine zugehoͤrungen (§ 109von den guͤtern
und deren zu-
behoͤrungen.

des Iten th.). Die zugehoͤrungen ſind nach der
beſchaffenheit der guͤter mancherlei. Bei landguͤ-
tern werden ſie oͤfters allſo ausgedruͤcket: mit waſ-
ſer, wunnen, und weiden, geſucht, und unge-
ſucht, oder mit herrlichkeiten, genannt, und un-
genannt ꝛc; tue hinzu: das repertorium iuris pri-
vati,
im Iten th., ſ. 299, unter dem worte: ap-
penditiae.
Dijenige, welche die groͤßten guͤter,
oder die ſtaͤrkſten allodien in Teutſchlande hatten,
macheten die teutſche, und fraͤnkiſche Koͤnige zu
iren hohen bedinten; vertraueten inen ganze lan-
de, fanen ꝛc an, woraus der hohe adel erſproſſen
iſt. Jndeß hatten die teutſche fraͤnkiſche Koͤnige
auch nidrige bedinten noͤtig; darzu namen ſie ſolche
freie, welche zum wenigſten 3 ahnen hatten, wor-
aus nach und nach der nidrige adel entſtanden iſt.
Solchem nach war ehedem ein unterſchid zwiſchen
nobilis generis, und equeſtris, oder militaris
dignitatis hominibus. Das wort: nider adel,
iſt eine neue redensart.

Funfzehntes Haubtſtuͤck
von den eingebornen Teutſchen.

§ 110

Die menſchen ſind entweder einheimiſche, oderauf wie vilerlei
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gebornen be-

fremde (§ 53). Jene heiſſen dijenige, wel-

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[127/0151] bei den Teutſchen. ſtehet oft aus 10, biß 20, und mereren hauß- haltungen. Ob er ſchon als eine haußhaltung angeſehen wird, und heiſſet, beſage der ſtats- und reiſe-geographie im VIIIten bande, ſ. 449, eine haußhaltung. § 109 Ein teutſches gut hat ſeine zugehoͤrungen (§ 109 des Iten th.). Die zugehoͤrungen ſind nach der beſchaffenheit der guͤter mancherlei. Bei landguͤ- tern werden ſie oͤfters allſo ausgedruͤcket: mit waſ- ſer, wunnen, und weiden, geſucht, und unge- ſucht, oder mit herrlichkeiten, genannt, und un- genannt ꝛc; tue hinzu: das repertorium iuris pri- vati, im Iten th., ſ. 299, unter dem worte: ap- penditiae. Dijenige, welche die groͤßten guͤter, oder die ſtaͤrkſten allodien in Teutſchlande hatten, macheten die teutſche, und fraͤnkiſche Koͤnige zu iren hohen bedinten; vertraueten inen ganze lan- de, fanen ꝛc an, woraus der hohe adel erſproſſen iſt. Jndeß hatten die teutſche fraͤnkiſche Koͤnige auch nidrige bedinten noͤtig; darzu namen ſie ſolche freie, welche zum wenigſten 3 ahnen hatten, wor- aus nach und nach der nidrige adel entſtanden iſt. Solchem nach war ehedem ein unterſchid zwiſchen nobilis generis, und equeſtris, oder militaris dignitatis hominibus. Das wort: nider adel, iſt eine neue redensart. von den guͤtern und deren zu- behoͤrungen. Funfzehntes Haubtſtuͤck von den eingebornen Teutſchen. § 110 Die menſchen ſind entweder einheimiſche, oder fremde (§ 53). Jene heiſſen dijenige, wel- che auf wie vilerlei weiſe die ein- gebornen be-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/151>, abgerufen am 22.11.2024.