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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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od. heutig. adel, u. dessen gerechtsamen.
körper zu bedecken, teils damit zu streiten; welche
aber vom anfange nicht erblich waren; folglich
fürete auch der son so fort des vaters schild und
kleinod nicht. Als aber die kreuzzüge entstanden,
kamen die erbliche zunamen, und erbliche namen
auf, und zwar gegen das 12te, 13te jarhundert,
ausweißlich meiner ahnen-proben s. 437 fg. § 124
fg. s. 443 fg. Schindfessel wurden jeweilen die
waffenträger genennet, Haltaus sp. 1622. Seu-
tum war der größte schild, und länglich, wie bei
dem Glafey zu sehen ist. Clypeus war rund;
parmam fürete die reiterei, und war zwar auch
rund; iedoch kleiner als der clypeus. Der schild
bedeckete den leib des teutschen krigesmannes, sie
nenneten solchen auch tartschen in den mittleren zei-
ten, Haltaus sp. 1619, welcher von leder war;
nachher erfand man die metallenen schilde. Der
helm war eine bedeckung des haubtes. Wir ha-
ben stech-helme, offene, mit, oder one bügel, ge-
schlossene helme, turnir, oder gitterhelme, parade-
helme etc, besage der ahnen-probe, s. 454 cap. 8
§ 135 fgg. Der adeliche bemalete seinen schild,
und sezete darüber einen helm. Hiraus ersproß
nach, und nach die redensart: schildgenossen, zu
schild und helm geboren, schildbürtige, schild-vet-
tern, Haltaus sp. 1625. Jmmittels durfte mit
recht nimand eigenes gefallens sigel, und wapen
füren; sondern musste es entweder vom Kaiser,
oder seinem landesherrn erlangen; jeweilen gescha-
hen auch wohl belehnungen damit, Scheidt am
a. o. s. 220 -- 240. Die wissenschaft: die wap-
pen zu verstehen, und auszusprechen, anzuweisen,
wird zur wapenkunst erfodert (§ 27, 12). Jn di-
ser kommen das feld, und, nächst vilen andern
dingen, die tincturen, vor. Dise sind gewisse far-von den tin-
cturen.

ben, und metalle. Man saget nicht: gelb; son-

dern

od. heutig. adel, u. deſſen gerechtſamen.
koͤrper zu bedecken, teils damit zu ſtreiten; welche
aber vom anfange nicht erblich waren; folglich
fuͤrete auch der ſon ſo fort des vaters ſchild und
kleinod nicht. Als aber die kreuzzuͤge entſtanden,
kamen die erbliche zunamen, und erbliche namen
auf, und zwar gegen das 12te, 13te jarhundert,
ausweißlich meiner ahnen-proben ſ. 437 fg. § 124
fg. ſ. 443 fg. Schindfeſſel wurden jeweilen die
waffentraͤger genennet, Haltaus ſp. 1622. Seu-
tum war der groͤßte ſchild, und laͤnglich, wie bei
dem Glafey zu ſehen iſt. Clypeus war rund;
parmam fuͤrete die reiterei, und war zwar auch
rund; iedoch kleiner als der clypeus. Der ſchild
bedeckete den leib des teutſchen krigesmannes, ſie
nenneten ſolchen auch tartſchen in den mittleren zei-
ten, Haltaus ſp. 1619, welcher von leder war;
nachher erfand man die metallenen ſchilde. Der
helm war eine bedeckung des haubtes. Wir ha-
ben ſtech-helme, offene, mit, oder one buͤgel, ge-
ſchloſſene helme, turnir, oder gitterhelme, parade-
helme ꝛc, beſage der ahnen-probe, ſ. 454 cap. 8
§ 135 fgg. Der adeliche bemalete ſeinen ſchild,
und ſezete daruͤber einen helm. Hiraus erſproß
nach, und nach die redensart: ſchildgenoſſen, zu
ſchild und helm geboren, ſchildbuͤrtige, ſchild-vet-
tern, Haltaus ſp. 1625. Jmmittels durfte mit
recht nimand eigenes gefallens ſigel, und wapen
fuͤren; ſondern muſſte es entweder vom Kaiſer,
oder ſeinem landesherrn erlangen; jeweilen geſcha-
hen auch wohl belehnungen damit, Scheidt am
a. o. ſ. 220 — 240. Die wiſſenſchaft: die wap-
pen zu verſtehen, und auszuſprechen, anzuweiſen,
wird zur wapenkunſt erfodert (§ 27, 12). Jn di-
ſer kommen das feld, und, naͤchſt vilen andern
dingen, die tincturen, vor. Diſe ſind gewiſſe far-von den tin-
cturen.

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dern
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[171/0195] od. heutig. adel, u. deſſen gerechtſamen. koͤrper zu bedecken, teils damit zu ſtreiten; welche aber vom anfange nicht erblich waren; folglich fuͤrete auch der ſon ſo fort des vaters ſchild und kleinod nicht. Als aber die kreuzzuͤge entſtanden, kamen die erbliche zunamen, und erbliche namen auf, und zwar gegen das 12te, 13te jarhundert, ausweißlich meiner ahnen-proben ſ. 437 fg. § 124 fg. ſ. 443 fg. Schindfeſſel wurden jeweilen die waffentraͤger genennet, Haltaus ſp. 1622. Seu- tum war der groͤßte ſchild, und laͤnglich, wie bei dem Glafey zu ſehen iſt. Clypeus war rund; parmam fuͤrete die reiterei, und war zwar auch rund; iedoch kleiner als der clypeus. Der ſchild bedeckete den leib des teutſchen krigesmannes, ſie nenneten ſolchen auch tartſchen in den mittleren zei- ten, Haltaus ſp. 1619, welcher von leder war; nachher erfand man die metallenen ſchilde. Der helm war eine bedeckung des haubtes. Wir ha- ben ſtech-helme, offene, mit, oder one buͤgel, ge- ſchloſſene helme, turnir, oder gitterhelme, parade- helme ꝛc, beſage der ahnen-probe, ſ. 454 cap. 8 § 135 fgg. Der adeliche bemalete ſeinen ſchild, und ſezete daruͤber einen helm. Hiraus erſproß nach, und nach die redensart: ſchildgenoſſen, zu ſchild und helm geboren, ſchildbuͤrtige, ſchild-vet- tern, Haltaus ſp. 1625. Jmmittels durfte mit recht nimand eigenes gefallens ſigel, und wapen fuͤren; ſondern muſſte es entweder vom Kaiſer, oder ſeinem landesherrn erlangen; jeweilen geſcha- hen auch wohl belehnungen damit, Scheidt am a. o. ſ. 220 — 240. Die wiſſenſchaft: die wap- pen zu verſtehen, und auszuſprechen, anzuweiſen, wird zur wapenkunſt erfodert (§ 27, 12). Jn di- ſer kommen das feld, und, naͤchſt vilen andern dingen, die tincturen, vor. Diſe ſind gewiſſe far- ben, und metalle. Man ſaget nicht: gelb; ſon- dern von den tin- cturen.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/195>, abgerufen am 23.11.2024.