dern gold, auch nicht weiß; vilmehr silber. Der Reichs-wapenmaler zu Wien bedinet sich diser re- dens-art noch öfters. Der Erhart Geörge von und zu Lütter, und Loßhausen hat zeit lebens mit untersuchung der wapen sich abgegeben; iedoch dise nicht kunstmässig beschriben; weil er gelb, und weiß spricht. Die farben sind 1) entweder öfters vor- kommende, oder 2) selten vorkommende, 3) gemei- ne, 4) ungewönliche, als grün, schmaragd-farbe, purpur, violet. Die gemeine farben sind roth, von den fnr- hen-zeichen.blau, schwarz. Hirzu kommen: das pelzwerk, und die eisenhüttlein. Zu mererer deutlichkeit hat man in den vorigen zeiten die zeichen der metalle, und farben erfunden: gold wird durch pünctgen angedeutet; silber durch einen leeren raum, wel- cher weiß gelassen wird; roht durch perpendicucar- linien; blau vermittels der horizontal oder zwerch- linien; schwarz durch über einander perpendicular- und horizontal-linien, oder durch lang herunter, und zugleich quer durchgehende striche, meine ahnen-probe s. 324 § 64 fg.; grün wird durch linien von der rechten übereck; purpur durch linien vom belzwerke.von der linken über ecken angezeiget. Das belz- werk teilet sich in das rauchwerk, und den herme- lin. Die hermeline sind entweder natürliche, da nämlich der grund weiß, und die flecken schwarz sind; oder gegenhermelin; da nämlich der boden schwarz, und die flecken weiß sind. Der natürli- che hermelin hat einen grund von silber, und schwar- ze flecken. Von andern sihe die Reinhardtische wappenkunst s. 32 § 32.
von eisen hüt- lein.
Die eisene hütlein rechnen die Franzosen unter das belzwerk; es sind aber eiserne hüte, welche man regeln.ehedem trug. Metalle dürfen nicht auf metalle, und farben auf farben kommen; iedoch gibet es von der teilung des schildes.desfalls ausnamen. Der schild ist das haubtstück
der
XXX haubtſt. vom nidern,
dern gold, auch nicht weiß; vilmehr ſilber. Der Reichs-wapenmaler zu Wien bedinet ſich diſer re- dens-art noch oͤfters. Der Erhart Geoͤrge von und zu Luͤtter, und Loßhauſen hat zeit lebens mit unterſuchung der wapen ſich abgegeben; iedoch diſe nicht kunſtmaͤſſig beſchriben; weil er gelb, und weiß ſpricht. Die farben ſind 1) entweder oͤfters vor- kommende, oder 2) ſelten vorkommende, 3) gemei- ne, 4) ungewoͤnliche, als gruͤn, ſchmaragd-farbe, purpur, violet. Die gemeine farben ſind roth, von den fnr- hen-zeichen.blau, ſchwarz. Hirzu kommen: das pelzwerk, und die eiſenhuͤttlein. Zu mererer deutlichkeit hat man in den vorigen zeiten die zeichen der metalle, und farben erfunden: gold wird durch puͤnctgen angedeutet; ſilber durch einen leeren raum, wel- cher weiß gelaſſen wird; roht durch perpendicucar- linien; blau vermittels der horizontal oder zwerch- linien; ſchwarz durch uͤber einander perpendicular- und horizontal-linien, oder durch lang herunter, und zugleich quer durchgehende ſtriche, meine ahnen-probe ſ. 324 § 64 fg.; gruͤn wird durch linien von der rechten uͤbereck; purpur durch linien vom belzwerke.von der linken uͤber ecken angezeiget. Das belz- werk teilet ſich in das rauchwerk, und den herme- lin. Die hermeline ſind entweder natuͤrliche, da naͤmlich der grund weiß, und die flecken ſchwarz ſind; oder gegenhermelin; da naͤmlich der boden ſchwarz, und die flecken weiß ſind. Der natuͤrli- che hermelin hat einen grund von ſilber, und ſchwar- ze flecken. Von andern ſihe die Reinhardtiſche wappenkunſt ſ. 32 § 32.
von eiſen huͤt- lein.
Die eiſene huͤtlein rechnen die Franzoſen unter das belzwerk; es ſind aber eiſerne huͤte, welche man regeln.ehedem trug. Metalle duͤrfen nicht auf metalle, und farben auf farben kommen; iedoch gibet es von der teilung des ſchildes.desfalls ausnamen. Der ſchild iſt das haubtſtuͤck
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XXX haubtſt. vom nidern,
dern gold, auch nicht weiß; vilmehr ſilber. Der
Reichs-wapenmaler zu Wien bedinet ſich diſer re-
dens-art noch oͤfters. Der Erhart Geoͤrge von
und zu Luͤtter, und Loßhauſen hat zeit lebens mit
unterſuchung der wapen ſich abgegeben; iedoch diſe
nicht kunſtmaͤſſig beſchriben; weil er gelb, und weiß
ſpricht. Die farben ſind 1) entweder oͤfters vor-
kommende, oder 2) ſelten vorkommende, 3) gemei-
ne, 4) ungewoͤnliche, als gruͤn, ſchmaragd-farbe,
purpur, violet. Die gemeine farben ſind roth,
blau, ſchwarz. Hirzu kommen: das pelzwerk,
und die eiſenhuͤttlein. Zu mererer deutlichkeit hat
man in den vorigen zeiten die zeichen der metalle,
und farben erfunden: gold wird durch puͤnctgen
angedeutet; ſilber durch einen leeren raum, wel-
cher weiß gelaſſen wird; roht durch perpendicucar-
linien; blau vermittels der horizontal oder zwerch-
linien; ſchwarz durch uͤber einander perpendicular-
und horizontal-linien, oder durch lang herunter,
und zugleich quer durchgehende ſtriche, meine
ahnen-probe ſ. 324 § 64 fg.; gruͤn wird durch
linien von der rechten uͤbereck; purpur durch linien
von der linken uͤber ecken angezeiget. Das belz-
werk teilet ſich in das rauchwerk, und den herme-
lin. Die hermeline ſind entweder natuͤrliche, da
naͤmlich der grund weiß, und die flecken ſchwarz
ſind; oder gegenhermelin; da naͤmlich der boden
ſchwarz, und die flecken weiß ſind. Der natuͤrli-
che hermelin hat einen grund von ſilber, und ſchwar-
ze flecken. Von andern ſihe die Reinhardtiſche
wappenkunſt ſ. 32 § 32.
von den fnr-
hen-zeichen.
vom belzwerke.
Die eiſene huͤtlein rechnen die Franzoſen unter
das belzwerk; es ſind aber eiſerne huͤte, welche man
ehedem trug. Metalle duͤrfen nicht auf metalle,
und farben auf farben kommen; iedoch gibet es
desfalls ausnamen. Der ſchild iſt das haubtſtuͤck
der
regeln.
von der teilung
des ſchildes.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/196>, abgerufen am 23.11.2024.
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