Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
XXX haubtst. vom nidern,
§ 157
von dem rit-
ter-orden.

Die teutsche ritter-orden erfodern ritterbürtige
Teutsche von adel (§ 155). Ein eigentlicher rit-
ter war von geburt nimand; sondern er mußte
darzu gemachet, oder geschlagen werden; im falle
er sonst edel geboren war. Der Teutsche hilte vi-
les auf die ritterliche würde; weshalber solche so
gar Könige, Fürsten, und personen des hohen adels
angenommen haben. Vom ritterschlagen sihe den
§ 193 des Iten th. Man hat erbritter in den neu-
ern zeiten; es werden auch sonst halbritter nam-
haft gemachet, von Pistorius amoen. III, 823.
Jn die geistlichen ritter-orden, als den Johanniter-
orden der teutschen zungen wird nimand zugelas-
sen, als Teutsche von adel, auch nimand in den teut-
schen ritter-orden der Marianer, Fabers stats-
kanzellei th. XI, s. 229 fgg., th. XVII, s. 620,
Rud. Frid. Telgmann von der ahnen-zal, Han-
nover 1733, 4t, cap. V, § XV fg. s. 213 fg., und
§ XVIIII fgg. s. 218 fg. Der Johanniter-orden
in der Mark Brandenburg machet seine statuten,
Schöpf im Consil. XXXV, vol. VIII, consil, Tub.
Jm übrigen kan hirbei gebrauchet werden: des
Just. Christoph Dithmars geschichte des ritter-
lichen Johanniter-ordens, und dessen heermeister-
tumes in der Mark, Sachsen, Pommern, und
Wendland, Frankf. an der Oder 1728, 4t.

§ 158
vom rechte der
ahnen.

Dijenige von adel, welche in die stifter auf-
genommen werden wollen, müssen stiftmässig seyn
(§ 155). Hirbei kömmt es auf die ahnen, das ist,
die ebenbürtigen vorfaren an, von der Lahr am
a. o. s. 4, von Pistorius amoen. th. V s. 1375 fg.
Vor den zeiten des Kaisers Sigismunds waren

sechs
XXX haubtſt. vom nidern,
§ 157
von dem rit-
ter-orden.

Die teutſche ritter-orden erfodern ritterbuͤrtige
Teutſche von adel (§ 155). Ein eigentlicher rit-
ter war von geburt nimand; ſondern er mußte
darzu gemachet, oder geſchlagen werden; im falle
er ſonſt edel geboren war. Der Teutſche hilte vi-
les auf die ritterliche wuͤrde; weshalber ſolche ſo
gar Koͤnige, Fuͤrſten, und perſonen des hohen adels
angenommen haben. Vom ritterſchlagen ſihe den
§ 193 des Iten th. Man hat erbritter in den neu-
ern zeiten; es werden auch ſonſt halbritter nam-
haft gemachet, von Piſtorius amoen. III, 823.
Jn die geiſtlichen ritter-orden, als den Johanniter-
orden der teutſchen zungen wird nimand zugelaſ-
ſen, als Teutſche von adel, auch nimand in den teut-
ſchen ritter-orden der Marianer, Fabers ſtats-
kanzellei th. XI, ſ. 229 fgg., th. XVII, ſ. 620,
Rud. Frid. Telgmann von der ahnen-zal, Han-
nover 1733, 4t, cap. V, § XV fg. ſ. 213 fg., und
§ XVIIII fgg. ſ. 218 fg. Der Johanniter-orden
in der Mark Brandenburg machet ſeine ſtatuten,
Schoͤpf im Conſil. XXXV, vol. VIII, conſil, Tub.
Jm uͤbrigen kan hirbei gebrauchet werden: des
Juſt. Chriſtoph Dithmars geſchichte des ritter-
lichen Johanniter-ordens, und deſſen heermeiſter-
tumes in der Mark, Sachſen, Pommern, und
Wendland, Frankf. an der Oder 1728, 4t.

§ 158
vom rechte der
ahnen.

Dijenige von adel, welche in die ſtifter auf-
genommen werden wollen, muͤſſen ſtiftmaͤſſig ſeyn
(§ 155). Hirbei koͤmmt es auf die ahnen, das iſt,
die ebenbuͤrtigen vorfaren an, von der Lahr am
a. o. ſ. 4, von Piſtorius amoen. th. V ſ. 1375 fg.
Vor den zeiten des Kaiſers Sigismunds waren

ſechs
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0200" n="176"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXX</hi> haubt&#x017F;t. vom nidern,</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 157</head><lb/>
          <note place="left">von dem rit-<lb/>
ter-orden.</note>
          <p>Die teut&#x017F;che ritter-orden erfodern ritterbu&#x0364;rtige<lb/>
Teut&#x017F;che von adel (§ 155). Ein eigentlicher rit-<lb/>
ter war von geburt nimand; &#x017F;ondern er mußte<lb/>
darzu gemachet, oder ge&#x017F;chlagen werden; im falle<lb/>
er &#x017F;on&#x017F;t edel geboren war. Der Teut&#x017F;che hilte vi-<lb/>
les auf die ritterliche wu&#x0364;rde; weshalber &#x017F;olche &#x017F;o<lb/>
gar Ko&#x0364;nige, Fu&#x0364;r&#x017F;ten, und per&#x017F;onen des hohen adels<lb/>
angenommen haben. Vom ritter&#x017F;chlagen &#x017F;ihe den<lb/>
§ 193 des <hi rendition="#aq">I</hi>ten th. Man hat erbritter in den neu-<lb/>
ern zeiten; es werden auch &#x017F;on&#x017F;t halbritter nam-<lb/>
haft gemachet, <hi rendition="#fr">von Pi&#x017F;torius</hi> <hi rendition="#aq">amoen. III,</hi> 823.<lb/>
Jn die gei&#x017F;tlichen ritter-orden, als den Johanniter-<lb/>
orden der teut&#x017F;chen zungen wird nimand zugela&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, als Teut&#x017F;che von adel, auch nimand in den teut-<lb/>
&#x017F;chen ritter-orden der Marianer, <hi rendition="#fr">Fabers</hi> &#x017F;tats-<lb/>
kanzellei th. <hi rendition="#aq">XI,</hi> &#x017F;. 229 fgg., th. <hi rendition="#aq">XVII,</hi> &#x017F;. 620,<lb/><hi rendition="#fr">Rud. Frid. Telgmann</hi> von der ahnen-zal, Han-<lb/>
nover 1733, 4t, cap. <hi rendition="#aq">V, § XV</hi> fg. &#x017F;. 213 fg., und<lb/>
§ <hi rendition="#aq">XVIIII</hi> fgg. &#x017F;. 218 fg. Der Johanniter-orden<lb/>
in der Mark Brandenburg machet &#x017F;eine &#x017F;tatuten,<lb/><hi rendition="#fr">Scho&#x0364;pf</hi> im <hi rendition="#aq">Con&#x017F;il. XXXV,</hi> vol. <hi rendition="#aq">VIII, con&#x017F;il, Tub.</hi><lb/>
Jm u&#x0364;brigen kan hirbei gebrauchet werden: des<lb/><hi rendition="#fr">Ju&#x017F;t. Chri&#x017F;toph Dithmars</hi> ge&#x017F;chichte des ritter-<lb/>
lichen Johanniter-ordens, und de&#x017F;&#x017F;en heermei&#x017F;ter-<lb/>
tumes in der Mark, Sach&#x017F;en, Pommern, und<lb/>
Wendland, Frankf. an der Oder 1728, 4t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 158</head><lb/>
          <note place="left">vom rechte der<lb/>
ahnen.</note>
          <p>Dijenige von adel, welche in die &#x017F;tifter auf-<lb/>
genommen werden wollen, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;tiftma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig &#x017F;eyn<lb/>
(§ 155). Hirbei ko&#x0364;mmt es auf die ahnen, das i&#x017F;t,<lb/>
die ebenbu&#x0364;rtigen vorfaren an, <hi rendition="#fr">von der Lahr</hi> am<lb/>
a. o. &#x017F;. 4, <hi rendition="#fr">von Pi&#x017F;torius</hi> <hi rendition="#aq">amoen.</hi> th. <hi rendition="#aq">V</hi> &#x017F;. 1375 fg.<lb/>
Vor den zeiten des Kai&#x017F;ers Sigismunds waren<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;echs</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[176/0200] XXX haubtſt. vom nidern, § 157 Die teutſche ritter-orden erfodern ritterbuͤrtige Teutſche von adel (§ 155). Ein eigentlicher rit- ter war von geburt nimand; ſondern er mußte darzu gemachet, oder geſchlagen werden; im falle er ſonſt edel geboren war. Der Teutſche hilte vi- les auf die ritterliche wuͤrde; weshalber ſolche ſo gar Koͤnige, Fuͤrſten, und perſonen des hohen adels angenommen haben. Vom ritterſchlagen ſihe den § 193 des Iten th. Man hat erbritter in den neu- ern zeiten; es werden auch ſonſt halbritter nam- haft gemachet, von Piſtorius amoen. III, 823. Jn die geiſtlichen ritter-orden, als den Johanniter- orden der teutſchen zungen wird nimand zugelaſ- ſen, als Teutſche von adel, auch nimand in den teut- ſchen ritter-orden der Marianer, Fabers ſtats- kanzellei th. XI, ſ. 229 fgg., th. XVII, ſ. 620, Rud. Frid. Telgmann von der ahnen-zal, Han- nover 1733, 4t, cap. V, § XV fg. ſ. 213 fg., und § XVIIII fgg. ſ. 218 fg. Der Johanniter-orden in der Mark Brandenburg machet ſeine ſtatuten, Schoͤpf im Conſil. XXXV, vol. VIII, conſil, Tub. Jm uͤbrigen kan hirbei gebrauchet werden: des Juſt. Chriſtoph Dithmars geſchichte des ritter- lichen Johanniter-ordens, und deſſen heermeiſter- tumes in der Mark, Sachſen, Pommern, und Wendland, Frankf. an der Oder 1728, 4t. § 158 Dijenige von adel, welche in die ſtifter auf- genommen werden wollen, muͤſſen ſtiftmaͤſſig ſeyn (§ 155). Hirbei koͤmmt es auf die ahnen, das iſt, die ebenbuͤrtigen vorfaren an, von der Lahr am a. o. ſ. 4, von Piſtorius amoen. th. V ſ. 1375 fg. Vor den zeiten des Kaiſers Sigismunds waren ſechs

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/200
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/200>, abgerufen am 22.11.2024.