Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

XXXV h. von den teutsch. neueren etc.
stalt, welcher nachher verschidentlich, und den 29sten
oct. 1753 wider erneuert worden ist. Vermöge
eines ausschreibens vom 6ten aug. 1697 sollten in
hisigen landen die montirungs-gelter für die 4 aus-
nams-bataillonen von den untertanen getragen
werden. Die gleichförmige kleidung der kriges-
völker ist allso in Teutschlande neuerer zeit nach
und nach aufgekommen, und eingefüret worden,
wie Joh. Andr. Hofmann in einer besonderen
abhandelung zeigen wird. Der herzog Heinrich,
der jüngere, zu Braunschweig, hatte schon bei dem
zuge wider den markgrafen in Franken im jare
1553 fußknechte, welche fast alle nach dem muster
besonders gekleidet waren, wie sie bei dem Hort-
leder
am a. o. s. 1433 in kupfer stehen, und abge-
bildet sind. Der P. Joseph Barre in der allge-
meinen geschichte von Teutschlande, im 6ten ban-
de, Leipz. 1751, gr. 4t, s. 356, bemerket bei dem
jare 1536 aus den| memoires des dü Bellai C. V,
wasmassen bei der einholung, und dem einzuge des
Kaisers Carls des fünften in Rom, ihm der don
Virginio Ursino an der spize von 300 mann zu
pferde entgegen gegangen, welche alle überein ge-
kleidet, und sehr wohl beritten gewesen wären. Die
söldner der städte wurden nach der stadt-farbe ge-
was ein soldat
ist?
kleidet (§ 201). Ein soldat ist allso heute zu tage
eine person, welche darzu vereidet worden: um für
das gemeine beste mit waffen, auf befehl des obern
zu streiten, und dinste zu tun, Pet. Ant. Bech-
mann
de excubiis, Altd. 1723. Er hat mancher-
lei vorzüge in den rechten, ausweißlich meiner mili-
tarischen anmerkungen.



Sechs

XXXV h. von den teutſch. neueren ꝛc.
ſtalt, welcher nachher verſchidentlich, und den 29ſten
oct. 1753 wider erneuert worden iſt. Vermoͤge
eines ausſchreibens vom 6ten aug. 1697 ſollten in
hiſigen landen die montirungs-gelter fuͤr die 4 aus-
nams-bataillonen von den untertanen getragen
werden. Die gleichfoͤrmige kleidung der kriges-
voͤlker iſt allſo in Teutſchlande neuerer zeit nach
und nach aufgekommen, und eingefuͤret worden,
wie Joh. Andr. Hofmann in einer beſonderen
abhandelung zeigen wird. Der herzog Heinrich,
der juͤngere, zu Braunſchweig, hatte ſchon bei dem
zuge wider den markgrafen in Franken im jare
1553 fußknechte, welche faſt alle nach dem muſter
beſonders gekleidet waren, wie ſie bei dem Hort-
leder
am a. o. ſ. 1433 in kupfer ſtehen, und abge-
bildet ſind. Der P. Joſeph Barre in der allge-
meinen geſchichte von Teutſchlande, im 6ten ban-
de, Leipz. 1751, gr. 4t, ſ. 356, bemerket bei dem
jare 1536 aus den| memoires des duͤ Bellai C. V,
wasmaſſen bei der einholung, und dem einzuge des
Kaiſers Carls des fuͤnften in Rom, ihm der don
Virginio Urſino an der ſpize von 300 mann zu
pferde entgegen gegangen, welche alle uͤberein ge-
kleidet, und ſehr wohl beritten geweſen waͤren. Die
ſoͤldner der ſtaͤdte wurden nach der ſtadt-farbe ge-
was ein ſoldat
iſt?
kleidet (§ 201). Ein ſoldat iſt allſo heute zu tage
eine perſon, welche darzu vereidet worden: um fuͤr
das gemeine beſte mit waffen, auf befehl des obern
zu ſtreiten, und dinſte zu tun, Pet. Ant. Bech-
mann
de excubiis, Altd. 1723. Er hat mancher-
lei vorzuͤge in den rechten, ausweißlich meiner mili-
tariſchen anmerkungen.



Sechs
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0232" n="208"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXV</hi> h. von den teut&#x017F;ch. neueren &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
&#x017F;talt, welcher nachher ver&#x017F;chidentlich, und den 29&#x017F;ten<lb/>
oct. 1753 wider erneuert worden i&#x017F;t. Vermo&#x0364;ge<lb/>
eines aus&#x017F;chreibens vom 6ten aug. 1697 &#x017F;ollten in<lb/>
hi&#x017F;igen landen die montirungs-gelter fu&#x0364;r die 4 aus-<lb/>
nams-bataillonen von den untertanen getragen<lb/>
werden. Die gleichfo&#x0364;rmige kleidung der kriges-<lb/>
vo&#x0364;lker i&#x017F;t all&#x017F;o in Teut&#x017F;chlande neuerer zeit nach<lb/>
und nach aufgekommen, und eingefu&#x0364;ret worden,<lb/>
wie <hi rendition="#fr">Joh. Andr. Hofmann</hi> in einer be&#x017F;onderen<lb/>
abhandelung zeigen wird. Der herzog Heinrich,<lb/>
der ju&#x0364;ngere, zu Braun&#x017F;chweig, hatte &#x017F;chon bei dem<lb/>
zuge wider den markgrafen in Franken im jare<lb/>
1553 fußknechte, welche fa&#x017F;t alle nach dem mu&#x017F;ter<lb/>
be&#x017F;onders gekleidet waren, wie &#x017F;ie bei dem <hi rendition="#fr">Hort-<lb/>
leder</hi> am a. o. &#x017F;. 1433 in kupfer &#x017F;tehen, und abge-<lb/>
bildet &#x017F;ind. Der <hi rendition="#fr">P. Jo&#x017F;eph Barre</hi> in der allge-<lb/>
meinen ge&#x017F;chichte von Teut&#x017F;chlande, im 6ten ban-<lb/>
de, Leipz. 1751, gr. 4t, &#x017F;. 356, bemerket bei dem<lb/>
jare 1536 aus den| <hi rendition="#aq">memoires</hi> des <hi rendition="#fr">du&#x0364; Bellai</hi> C. <hi rendition="#aq">V,</hi><lb/>
wasma&#x017F;&#x017F;en bei der einholung, und dem einzuge des<lb/>
Kai&#x017F;ers Carls des fu&#x0364;nften in Rom, ihm der don<lb/>
Virginio Ur&#x017F;ino an der &#x017F;pize von 300 mann zu<lb/>
pferde entgegen gegangen, welche alle u&#x0364;berein ge-<lb/>
kleidet, und &#x017F;ehr wohl beritten gewe&#x017F;en wa&#x0364;ren. Die<lb/>
&#x017F;o&#x0364;ldner der &#x017F;ta&#x0364;dte wurden nach der &#x017F;tadt-farbe ge-<lb/><note place="left">was ein &#x017F;oldat<lb/>
i&#x017F;t?</note>kleidet (§ 201). Ein &#x017F;oldat i&#x017F;t all&#x017F;o heute zu tage<lb/>
eine per&#x017F;on, welche darzu vereidet worden: um fu&#x0364;r<lb/>
das gemeine be&#x017F;te mit waffen, auf befehl des obern<lb/>
zu &#x017F;treiten, und din&#x017F;te zu tun, <hi rendition="#fr">Pet. Ant. Bech-<lb/>
mann</hi> <hi rendition="#aq">de excubiis,</hi> Altd. 1723. Er hat mancher-<lb/>
lei vorzu&#x0364;ge in den rechten, ausweißlich meiner mili-<lb/>
tari&#x017F;chen anmerkungen.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Sechs</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208/0232] XXXV h. von den teutſch. neueren ꝛc. ſtalt, welcher nachher verſchidentlich, und den 29ſten oct. 1753 wider erneuert worden iſt. Vermoͤge eines ausſchreibens vom 6ten aug. 1697 ſollten in hiſigen landen die montirungs-gelter fuͤr die 4 aus- nams-bataillonen von den untertanen getragen werden. Die gleichfoͤrmige kleidung der kriges- voͤlker iſt allſo in Teutſchlande neuerer zeit nach und nach aufgekommen, und eingefuͤret worden, wie Joh. Andr. Hofmann in einer beſonderen abhandelung zeigen wird. Der herzog Heinrich, der juͤngere, zu Braunſchweig, hatte ſchon bei dem zuge wider den markgrafen in Franken im jare 1553 fußknechte, welche faſt alle nach dem muſter beſonders gekleidet waren, wie ſie bei dem Hort- leder am a. o. ſ. 1433 in kupfer ſtehen, und abge- bildet ſind. Der P. Joſeph Barre in der allge- meinen geſchichte von Teutſchlande, im 6ten ban- de, Leipz. 1751, gr. 4t, ſ. 356, bemerket bei dem jare 1536 aus den| memoires des duͤ Bellai C. V, wasmaſſen bei der einholung, und dem einzuge des Kaiſers Carls des fuͤnften in Rom, ihm der don Virginio Urſino an der ſpize von 300 mann zu pferde entgegen gegangen, welche alle uͤberein ge- kleidet, und ſehr wohl beritten geweſen waͤren. Die ſoͤldner der ſtaͤdte wurden nach der ſtadt-farbe ge- kleidet (§ 201). Ein ſoldat iſt allſo heute zu tage eine perſon, welche darzu vereidet worden: um fuͤr das gemeine beſte mit waffen, auf befehl des obern zu ſtreiten, und dinſte zu tun, Pet. Ant. Bech- mann de excubiis, Altd. 1723. Er hat mancher- lei vorzuͤge in den rechten, ausweißlich meiner mili- tariſchen anmerkungen. was ein ſoldat iſt? Sechs

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/232
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/232>, abgerufen am 24.11.2024.