davon überzeuget werden kan, allwo nicht alle ge- schlechter rahtsfähig sind, wovon vormals nur die von Oelhaffen, Peller von Schoppershof etc, bei- spile abgeben mögen. Weiter pflegen sie in ver- schidenen städten sich nach den orten irer zusammen- künfte zu nennen, als zu Frankfurt am Maine sind die adeliche gesellschaft zur Altlimburg, und die gesellschaft zum Frauensteine, Lud. Gottfr. Mo- gens abh. von dem ursprunge, fortgange, und heu- tigen zustande der regiments-verfassung in der Reichsstadt Frankfurt etc, Giessen 1755, fol., Orth Vol. V, s. 1199 -- 1254 über die frankfurtische stadt-reformation, Riccius im spicileg. iuris Germ. s. 295 fgg, Struben in nebenstunden th. V, s. 471 fg., wie der adel verloren gehen kan; allso mag es auch den patricien begegnen, Ach. Christ. Ranger de patriciis, Königsb. 1684, th. 27 fg. Hiraus sind 2 zeitpuncte abzunemen: 1) da alles unter den grafen, vögten etc, gestanden hat; 2) da endlich die gerichtbarkeit nach und nach an den stadtraht in den Reichsstädten gekommen ist.
§ 205
von der alten regirungsfor- me in den städ- ten, und den vögten, schuld- heissen darin.
Gleichwie ehedem die teutsche Könige, und Kaiser das stadt- und marktrecht verlihen; anbe- nebst die gerichtbarkeit anfänglich den Königen zu- stand; allso lisen sie die freie städte durch ire be- felshaber, beambten, durch grafen, und vögte regi- ren, auch darin durch selbige die gerichtbarkeit ver- walten; imgleichen das kriges- und polizeiwesen besorgen, Struben in nebenstunden im 1ten ban- de, s. 403 fgg., und Vten bande s. 457 s. 460, Moriz am a. o. s. 32 fgg., Horns leben Mark- graf Frid. s. 286; die Koehlerische abhandelung an Adolfus comes Nassou. postea imperator Rom. fuerit ciuis Norimberg. in des von Pistorius
amoen.
XXXVI haubtſtuͤck,
davon uͤberzeuget werden kan, allwo nicht alle ge- ſchlechter rahtsfaͤhig ſind, wovon vormals nur die von Oelhaffen, Peller von Schoppershof ꝛc, bei- ſpile abgeben moͤgen. Weiter pflegen ſie in ver- ſchidenen ſtaͤdten ſich nach den orten irer zuſammen- kuͤnfte zu nennen, als zu Frankfurt am Maine ſind die adeliche geſellſchaft zur Altlimburg, und die geſellſchaft zum Frauenſteine, Lud. Gottfr. Mo- gens abh. von dem urſprunge, fortgange, und heu- tigen zuſtande der regiments-verfaſſung in der Reichsſtadt Frankfurt ꝛc, Gieſſen 1755, fol., Orth Vol. V, ſ. 1199 — 1254 uͤber die frankfurtiſche ſtadt-reformation, Riccius im ſpicileg. iuris Germ. ſ. 295 fgg, Struben in nebenſtunden th. V, ſ. 471 fg., wie der adel verloren gehen kan; allſo mag es auch den patricien begegnen, Ach. Chriſt. Ranger de patriciis, Koͤnigsb. 1684, th. 27 fg. Hiraus ſind 2 zeitpuncte abzunemen: 1) da alles unter den grafen, voͤgten ꝛc, geſtanden hat; 2) da endlich die gerichtbarkeit nach und nach an den ſtadtraht in den Reichsſtaͤdten gekommen iſt.
§ 205
von der alten regirungsfor- me in den ſtaͤd- ten, und den voͤgten, ſchuld- heiſſen darin.
Gleichwie ehedem die teutſche Koͤnige, und Kaiſer das ſtadt- und marktrecht verlihen; anbe- nebſt die gerichtbarkeit anfaͤnglich den Koͤnigen zu- ſtand; allſo liſen ſie die freie ſtaͤdte durch ire be- felshaber, beambten, durch grafen, und voͤgte regi- ren, auch darin durch ſelbige die gerichtbarkeit ver- walten; imgleichen das kriges- und polizeiweſen beſorgen, Struben in nebenſtunden im 1ten ban- de, ſ. 403 fgg., und Vten bande ſ. 457 ſ. 460, Moriz am a. o. ſ. 32 fgg., Horns leben Mark- graf Frid. ſ. 286; die Koehleriſche abhandelung an Adolfus comes Naſſou. poſtea imperator Rom. fuerit ciuis Norimberg. in des von Piſtorius
amoen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0242"n="218"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXVI</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>
davon uͤberzeuget werden kan, allwo nicht alle ge-<lb/>ſchlechter rahtsfaͤhig ſind, wovon vormals nur die<lb/>
von Oelhaffen, Peller von Schoppershof ꝛc, bei-<lb/>ſpile abgeben moͤgen. Weiter pflegen ſie in ver-<lb/>ſchidenen ſtaͤdten ſich nach den orten irer zuſammen-<lb/>
kuͤnfte zu nennen, als zu Frankfurt am Maine ſind<lb/>
die adeliche geſellſchaft zur Altlimburg, und die<lb/>
geſellſchaft zum Frauenſteine, <hirendition="#fr">Lud. Gottfr. Mo-<lb/>
gens</hi> abh. von dem urſprunge, fortgange, und heu-<lb/>
tigen zuſtande der regiments-verfaſſung in der<lb/>
Reichsſtadt Frankfurt ꝛc, Gieſſen 1755, fol., <hirendition="#fr">Orth</hi><lb/>
Vol. <hirendition="#aq">V,</hi>ſ. 1199 — 1254 uͤber die frankfurtiſche<lb/>ſtadt-reformation, <hirendition="#fr">Riccius</hi> im <hirendition="#aq">ſpicileg. iuris Germ.</hi><lb/>ſ. 295 fgg, <hirendition="#fr">Struben</hi> in nebenſtunden th. <hirendition="#aq">V,</hi>ſ. 471<lb/>
fg., wie der adel verloren gehen kan; allſo mag es<lb/>
auch den patricien begegnen, <hirendition="#fr">Ach. Chriſt. Ranger</hi><lb/><hirendition="#aq">de patriciis,</hi> Koͤnigsb. 1684, th. 27 fg. Hiraus<lb/>ſind 2 zeitpuncte abzunemen: 1) da alles unter<lb/>
den grafen, voͤgten ꝛc, geſtanden hat; 2) da endlich<lb/>
die gerichtbarkeit nach und nach an den ſtadtraht in<lb/>
den Reichsſtaͤdten gekommen iſt.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 205</head><lb/><noteplace="left">von der alten<lb/>
regirungsfor-<lb/>
me in den ſtaͤd-<lb/>
ten, und den<lb/>
voͤgten, ſchuld-<lb/>
heiſſen darin.</note><p>Gleichwie ehedem die teutſche Koͤnige, und<lb/>
Kaiſer das ſtadt- und marktrecht verlihen; anbe-<lb/>
nebſt die gerichtbarkeit anfaͤnglich den Koͤnigen zu-<lb/>ſtand; allſo liſen ſie die freie ſtaͤdte durch ire be-<lb/>
felshaber, beambten, durch grafen, und voͤgte regi-<lb/>
ren, auch darin durch ſelbige die gerichtbarkeit ver-<lb/>
walten; imgleichen das kriges- und polizeiweſen<lb/>
beſorgen, <hirendition="#fr">Struben</hi> in nebenſtunden im 1ten ban-<lb/>
de, ſ. 403 fgg., und <hirendition="#aq">V</hi>ten bande ſ. 457 ſ. 460,<lb/><hirendition="#fr">Moriz</hi> am a. o. ſ. 32 fgg., <hirendition="#fr">Horns</hi> leben Mark-<lb/>
graf Frid. ſ. 286; die <hirendition="#fr">Koehleriſche</hi> abhandelung<lb/><hirendition="#aq">an Adolfus comes Naſſou. poſtea imperator Rom.<lb/>
fuerit ciuis Norimberg.</hi> in des <hirendition="#fr">von Piſtorius</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">amoen.</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[218/0242]
XXXVI haubtſtuͤck,
davon uͤberzeuget werden kan, allwo nicht alle ge-
ſchlechter rahtsfaͤhig ſind, wovon vormals nur die
von Oelhaffen, Peller von Schoppershof ꝛc, bei-
ſpile abgeben moͤgen. Weiter pflegen ſie in ver-
ſchidenen ſtaͤdten ſich nach den orten irer zuſammen-
kuͤnfte zu nennen, als zu Frankfurt am Maine ſind
die adeliche geſellſchaft zur Altlimburg, und die
geſellſchaft zum Frauenſteine, Lud. Gottfr. Mo-
gens abh. von dem urſprunge, fortgange, und heu-
tigen zuſtande der regiments-verfaſſung in der
Reichsſtadt Frankfurt ꝛc, Gieſſen 1755, fol., Orth
Vol. V, ſ. 1199 — 1254 uͤber die frankfurtiſche
ſtadt-reformation, Riccius im ſpicileg. iuris Germ.
ſ. 295 fgg, Struben in nebenſtunden th. V, ſ. 471
fg., wie der adel verloren gehen kan; allſo mag es
auch den patricien begegnen, Ach. Chriſt. Ranger
de patriciis, Koͤnigsb. 1684, th. 27 fg. Hiraus
ſind 2 zeitpuncte abzunemen: 1) da alles unter
den grafen, voͤgten ꝛc, geſtanden hat; 2) da endlich
die gerichtbarkeit nach und nach an den ſtadtraht in
den Reichsſtaͤdten gekommen iſt.
§ 205
Gleichwie ehedem die teutſche Koͤnige, und
Kaiſer das ſtadt- und marktrecht verlihen; anbe-
nebſt die gerichtbarkeit anfaͤnglich den Koͤnigen zu-
ſtand; allſo liſen ſie die freie ſtaͤdte durch ire be-
felshaber, beambten, durch grafen, und voͤgte regi-
ren, auch darin durch ſelbige die gerichtbarkeit ver-
walten; imgleichen das kriges- und polizeiweſen
beſorgen, Struben in nebenſtunden im 1ten ban-
de, ſ. 403 fgg., und Vten bande ſ. 457 ſ. 460,
Moriz am a. o. ſ. 32 fgg., Horns leben Mark-
graf Frid. ſ. 286; die Koehleriſche abhandelung
an Adolfus comes Naſſou. poſtea imperator Rom.
fuerit ciuis Norimberg. in des von Piſtorius
amoen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/242>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.