che anlagen zu erheben besugt, und dises rechtes in beständiger übung sei; und da in der hintern grafschaft Sponheim dises eine ganz bekannte sa- che ist: daß die den beiden hohen gemeinherr- schaften angehörige ausser dem lande wonende leib- eigene den aembtern gedachter hintern grafschaft nicht nur mit gebot, und verbot zugetan, scha- zung, frongelt, und andere lasten entrichten, und zu allen anlagen, sie haben namen, wie sie wol- len, beitragen (concurriren) müssen; so hat man anseiten der pfalz-zweibrückischen regirung nicht umgang nemen mögen, die auf geschehenes gesuch, von der fürstl. sponheimischen gemeinschaftlichen regirung erhaltene antwort in der anlage P P einzuschalten. Hiraus widerleget sich allso das fürgeben einiger gelehrten von selbst, als wäre es im teutschen Reiche etwas unerhörtes, daß ein Reichs-stand in einem andern lande leibeigene ha- be; gestalt dann auch Pfalz-Zweibrück dergleichen in der herrschaft Reipoltskirchen hat. Hessen- Darmstadt hat dergleichen leibeigene im Solmi- schen. Jnzwischen kan auch wohl ein landesherr verordnen: daß, wenn ein leibeigener in seine lan- de zihen will, er sich von der leibeigenschaft seines vorigen halßherrns zuvor freimachen solle; gestalt dann, inhalts einer fürstl. hessen-casselischen ver- ordnung vom 13ten dec. 1729, erfodert wird: daß die hessen-darmstädtische sich, wenn sie in hi- sige lande sich wenden wollen, von der beede los- machen sollen.
§ 384
von den kur- pfälzischen wildfängen und bastarten.
Von Sr. kurfürstl. Durchlaucht, dem herrn Carl Theodor, pfalzgrafen bei Rheine etc ist am 4ten jan. 1753 eine verordnung wegen der wild- fänge, und bastarten in das land ergangen, ver-
möge
LV haubtſtuͤck,
che anlagen zu erheben beſugt, und diſes rechtes in beſtaͤndiger uͤbung ſei; und da in der hintern grafſchaft Sponheim diſes eine ganz bekannte ſa- che iſt: daß die den beiden hohen gemeinherr- ſchaften angehoͤrige auſſer dem lande wonende leib- eigene den aembtern gedachter hintern grafſchaft nicht nur mit gebot, und verbot zugetan, ſcha- zung, frongelt, und andere laſten entrichten, und zu allen anlagen, ſie haben namen, wie ſie wol- len, beitragen (concurriren) muͤſſen; ſo hat man anſeiten der pfalz-zweibruͤckiſchen regirung nicht umgang nemen moͤgen, die auf geſchehenes geſuch, von der fuͤrſtl. ſponheimiſchen gemeinſchaftlichen regirung erhaltene antwort in der anlage P P einzuſchalten. Hiraus widerleget ſich allſo das fuͤrgeben einiger gelehrten von ſelbſt, als waͤre es im teutſchen Reiche etwas unerhoͤrtes, daß ein Reichs-ſtand in einem andern lande leibeigene ha- be; geſtalt dann auch Pfalz-Zweibruͤck dergleichen in der herrſchaft Reipoltskirchen hat. Heſſen- Darmſtadt hat dergleichen leibeigene im Solmi- ſchen. Jnzwiſchen kan auch wohl ein landesherr verordnen: daß, wenn ein leibeigener in ſeine lan- de zihen will, er ſich von der leibeigenſchaft ſeines vorigen halßherrns zuvor freimachen ſolle; geſtalt dann, inhalts einer fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen ver- ordnung vom 13ten dec. 1729, erfodert wird: daß die heſſen-darmſtaͤdtiſche ſich, wenn ſie in hi- ſige lande ſich wenden wollen, von der beede los- machen ſollen.
§ 384
von den kur- pfaͤlziſchen wildfaͤngen und baſtarten.
Von Sr. kurfuͤrſtl. Durchlaucht, dem herrn Carl Theodor, pfalzgrafen bei Rheine ꝛc iſt am 4ten jan. 1753 eine verordnung wegen der wild- faͤnge, und baſtarten in das land ergangen, ver-
moͤge
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in beſtaͤndiger uͤbung ſei; und da in der hintern
grafſchaft Sponheim diſes eine ganz bekannte ſa-
che iſt: daß die den beiden hohen gemeinherr-
ſchaften angehoͤrige auſſer dem lande wonende leib-
eigene den aembtern gedachter hintern grafſchaft
nicht nur mit gebot, und verbot zugetan, ſcha-
zung, frongelt, und andere laſten entrichten, und
zu allen anlagen, ſie haben namen, wie ſie wol-
len, beitragen (concurriren) muͤſſen; ſo hat man
anſeiten der pfalz-zweibruͤckiſchen regirung nicht
umgang nemen moͤgen, die auf geſchehenes geſuch,
von der fuͤrſtl. ſponheimiſchen gemeinſchaftlichen
regirung erhaltene antwort in der anlage P P
einzuſchalten. Hiraus widerleget ſich allſo das
fuͤrgeben einiger gelehrten von ſelbſt, als waͤre es
im teutſchen Reiche etwas unerhoͤrtes, daß ein
Reichs-ſtand in einem andern lande leibeigene ha-
be; geſtalt dann auch Pfalz-Zweibruͤck dergleichen
in der herrſchaft Reipoltskirchen hat. Heſſen-
Darmſtadt hat dergleichen leibeigene im Solmi-
ſchen. Jnzwiſchen kan auch wohl ein landesherr
verordnen: daß, wenn ein leibeigener in ſeine lan-
de zihen will, er ſich von der leibeigenſchaft ſeines
vorigen halßherrns zuvor freimachen ſolle; geſtalt
dann, inhalts einer fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen ver-
ordnung vom 13ten dec. 1729, erfodert wird:
daß die heſſen-darmſtaͤdtiſche ſich, wenn ſie in hi-
ſige lande ſich wenden wollen, von der beede los-
machen ſollen.
§ 384
Von Sr. kurfuͤrſtl. Durchlaucht, dem herrn
Carl Theodor, pfalzgrafen bei Rheine ꝛc iſt am
4ten jan. 1753 eine verordnung wegen der wild-
faͤnge, und baſtarten in das land ergangen, ver-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/344>, abgerufen am 22.11.2024.
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