die genaue rechnung ihr vorzulegen sich wegern sollte; kan auch wohl ein mandat von einem Reichs- gerichte wider die landes-herrschaft, um die vorle- gung einer gehörig gefertigten rechnung zu leisten, ausgebracht werden. Den untertanen ist allso er- laubet: wegen der übermaße, oder des mißbrau- ches halber, in absicht auf die übertribenen, und erpreßten executions-kosten, an den höchsten Reichs- gerichten beschwerde zu füren, Strubenobs. 4, s. 179 der abh. de iure villic., und von regirungs- auch justizsachen, 3ter abschn. § 13, a. b; nicht minder in nebenstunden VIten th. s. 163 fgg, durch seine bedinten zu vil hätte auszalen lassen; kömmt den untertanen die actio utilis quod jussu zu stat- ten; oder im falle durch die hülfsvollziher die tage- gelter selbst auf obrigkeitlichen befel von den unter- tanen beigetriben, und erhoben worden seyn soll- ten: so findet die| condictio ex moribus plaz, und zwar an einem Reichsgerichte, arg. des § 10, § 11 des memoriales an den kanzellei-verwalter bei dem visitat.-abschide des kammer-gerichtes 1713, auch arg. des conceptes der K. G. O. th. 1, tit. 61, § 6, oder die anrufung des mildrichterli- chen ambtes schläget ebenfalls an, vermöge deren das übertribene wider zurückgefodert wird; in be- tracht die obrigkeit verbunden ist: den untertanen den schaden zu vergüten, welchen sie jenen verur- sachet hat, von Lynkerdecis. 1237 und dec. 641. Unter den aussergerichtlichen kosten werden nur die unumgänglich nötige erstattet; hergegen fallen die willkürliche, vergebliche, auch unnüze weg, und werden vom richter gestrichen; indem sie hätten un- terbleiben sollen, Freiherr von Cramerobs. 408, s. 876, kommen hirbei etwa noch erhobene an- foderungen der rähte von der kanzellei, regirung, oder rentkammer für; so gebeut das arg. L. vn.
cod.
u. den von inen zu ſezenden perſonen.
die genaue rechnung ihr vorzulegen ſich wegern ſollte; kan auch wohl ein mandat von einem Reichs- gerichte wider die landes-herrſchaft, um die vorle- gung einer gehoͤrig gefertigten rechnung zu leiſten, ausgebracht werden. Den untertanen iſt allſo er- laubet: wegen der uͤbermaße, oder des mißbrau- ches halber, in abſicht auf die uͤbertribenen, und erpreßten executions-koſten, an den hoͤchſten Reichs- gerichten beſchwerde zu fuͤren, Strubenobſ. 4, ſ. 179 der abh. de iure villic., und von regirungs- auch juſtizſachen, 3ter abſchn. § 13, a. b; nicht minder in nebenſtunden VIten th. ſ. 163 fgg, durch ſeine bedinten zu vil haͤtte auszalen laſſen; koͤmmt den untertanen die actio utilis quod juſſu zu ſtat- ten; oder im falle durch die huͤlfsvollziher die tage- gelter ſelbſt auf obrigkeitlichen befel von den unter- tanen beigetriben, und erhoben worden ſeyn ſoll- ten: ſo findet die| condictio ex moribus plaz, und zwar an einem Reichsgerichte, arg. des § 10, § 11 des memoriales an den kanzellei-verwalter bei dem viſitat.-abſchide des kammer-gerichtes 1713, auch arg. des conceptes der K. G. O. th. 1, tit. 61, § 6, oder die anrufung des mildrichterli- chen ambtes ſchlaͤget ebenfalls an, vermoͤge deren das uͤbertribene wider zuruͤckgefodert wird; in be- tracht die obrigkeit verbunden iſt: den untertanen den ſchaden zu verguͤten, welchen ſie jenen verur- ſachet hat, von Lynkerdeciſ. 1237 und dec. 641. Unter den auſſergerichtlichen koſten werden nur die unumgaͤnglich noͤtige erſtattet; hergegen fallen die willkuͤrliche, vergebliche, auch unnuͤze weg, und werden vom richter geſtrichen; indem ſie haͤtten un- terbleiben ſollen, Freiherr von Cramerobſ. 408, ſ. 876, kommen hirbei etwa noch erhobene an- foderungen der raͤhte von der kanzellei, regirung, oder rentkammer fuͤr; ſo gebeut das arg. L. vn.
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u. den von inen zu ſezenden perſonen.
die genaue rechnung ihr vorzulegen ſich wegern
ſollte; kan auch wohl ein mandat von einem Reichs-
gerichte wider die landes-herrſchaft, um die vorle-
gung einer gehoͤrig gefertigten rechnung zu leiſten,
ausgebracht werden. Den untertanen iſt allſo er-
laubet: wegen der uͤbermaße, oder des mißbrau-
ches halber, in abſicht auf die uͤbertribenen, und
erpreßten executions-koſten, an den hoͤchſten Reichs-
gerichten beſchwerde zu fuͤren, Struben obſ. 4, ſ.
179 der abh. de iure villic., und von regirungs-
auch juſtizſachen, 3ter abſchn. § 13, a. b; nicht
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ſeine bedinten zu vil haͤtte auszalen laſſen; koͤmmt
den untertanen die actio utilis quod juſſu zu ſtat-
ten; oder im falle durch die huͤlfsvollziher die tage-
gelter ſelbſt auf obrigkeitlichen befel von den unter-
tanen beigetriben, und erhoben worden ſeyn ſoll-
ten: ſo findet die| condictio ex moribus plaz, und
zwar an einem Reichsgerichte, arg. des § 10, § 11
des memoriales an den kanzellei-verwalter bei
dem viſitat.-abſchide des kammer-gerichtes 1713,
auch arg. des conceptes der K. G. O. th. 1,
tit. 61, § 6, oder die anrufung des mildrichterli-
chen ambtes ſchlaͤget ebenfalls an, vermoͤge deren
das uͤbertribene wider zuruͤckgefodert wird; in be-
tracht die obrigkeit verbunden iſt: den untertanen
den ſchaden zu verguͤten, welchen ſie jenen verur-
ſachet hat, von Lynker deciſ. 1237 und dec. 641.
Unter den auſſergerichtlichen koſten werden nur die
unumgaͤnglich noͤtige erſtattet; hergegen fallen die
willkuͤrliche, vergebliche, auch unnuͤze weg, und
werden vom richter geſtrichen; indem ſie haͤtten un-
terbleiben ſollen, Freiherr von Cramer obſ. 408,
ſ. 876, kommen hirbei etwa noch erhobene an-
foderungen der raͤhte von der kanzellei, regirung,
oder rentkammer fuͤr; ſo gebeut das arg. L. vn.
cod.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/403>, abgerufen am 25.11.2024.
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