honig-zehente wird vom Kaiser Otten an das erzstift Magdeburg aus vilen dörfern gegeben, Buders sammlung 1 s. 278. Aus einer urkunde vom ja- re 1274 ergibet sich: daß die adeliche von Schel- men von dem stifte des sanct Bartholomaeus zu Frankfurt am Maine decimam bladi, oder der früchte, von den gepachteten gütern in Bergen ha- ben abgeben müssen. Der pfarrer in Weisenheim, Leiningen-Hardenburgischer hoheit, hat daselbst den kleinen allmend- und neu bruchs-zehnten, und das hochstift Worms ist daselbst allgemeiner zehent- herr; der pfarrer aber hat nur den kraut- rüben- obst- und blutzehenten unter |dem kleinen allmend- zehnten zu erheben, wie im monate april 1759 gen Dürkheim erkannt worden ist. Unter den fränki- schen königen hiß er census mansorum etc. Zu zei- ten der teutschen könige und kaisers Ottens des IIIten findet sich der name: zehnte, in einer urkun- de vom jare 983; imgleichen die Warcophunga (varcapunga), und talunga bei dem Schoettgen und Kreissig am a. o. Dem herrn-zehnten war der pfaffen-zehnten entgegen gesezet. Wie der geistliche zehente in den wendischen, und sächfischen landen bei bekerung der Sorben-wenden etc eingefü- ret worden sey, findet man in den von Heinr. Gott- lib Franken ausgegebenen Kreisigischen beiträ- gen zur histori der kur- und fürstl. sächsischen lande, VIten th., Altenb. 1764, gr. 8v, abh. 4, § 17 fgg., s. 79 fgg. Reiche und arme mußten daselbst von iren einkünften den zehnten abgeben. Dem biß- tume Meissen sollten gegeben werden: der völlige zehenten von feldfrüchten, und vih, gelt, k eidung, verkaufung der leibeigenen, und von allem gewinne. Wenn die herrschaften zoll einzunemen hatten, mußten sie den zehenten teil davon abgeben. Die rottzehenten, und andere kommen daselbst ebenfalls
für.
LXII haubtſtuͤck,
honig-zehente wird vom Kaiſer Otten an das erzſtift Magdeburg aus vilen doͤrfern gegeben, Buders ſammlung 1 ſ. 278. Aus einer urkunde vom ja- re 1274 ergibet ſich: daß die adeliche von Schel- men von dem ſtifte des ſanct Bartholomaeus zu Frankfurt am Maine decimam bladi, oder der fruͤchte, von den gepachteten guͤtern in Bergen ha- ben abgeben muͤſſen. Der pfarrer in Weiſenheim, Leiningen-Hardenburgiſcher hoheit, hat daſelbſt den kleinen allmend- und neu bruchs-zehnten, und das hochſtift Worms iſt daſelbſt allgemeiner zehent- herr; der pfarrer aber hat nur den kraut- ruͤben- obſt- und blutzehenten unter |dem kleinen allmend- zehnten zu erheben, wie im monate april 1759 gen Duͤrkheim erkannt worden iſt. Unter den fraͤnki- ſchen koͤnigen hiß er cenſus manſorum ꝛc. Zu zei- ten der teutſchen koͤnige und kaiſers Ottens des IIIten findet ſich der name: zehnte, in einer urkun- de vom jare 983; imgleichen die Warcophunga (varcapunga), und talunga bei dem Schoettgen und Kreiſſig am a. o. Dem herrn-zehnten war der pfaffen-zehnten entgegen geſezet. Wie der geiſtliche zehente in den wendiſchen, und ſaͤchfiſchen landen bei bekerung der Sorben-wenden ꝛc eingefuͤ- ret worden ſey, findet man in den von Heinr. Gott- lib Franken ausgegebenen Kreiſigiſchen beitraͤ- gen zur hiſtori der kur- und fuͤrſtl. ſaͤchſiſchen lande, VIten th., Altenb. 1764, gr. 8v, abh. 4, § 17 fgg., ſ. 79 fgg. Reiche und arme mußten daſelbſt von iren einkuͤnften den zehnten abgeben. Dem biß- tume Meiſſen ſollten gegeben werden: der voͤllige zehenten von feldfruͤchten, und vih, gelt, k eidung, verkaufung der leibeigenen, und von allem gewinne. Wenn die herrſchaften zoll einzunemen hatten, mußten ſie den zehenten teil davon abgeben. Die rottzehenten, und andere kommen daſelbſt ebenfalls
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LXII haubtſtuͤck,
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ſammlung 1 ſ. 278. Aus einer urkunde vom ja-
re 1274 ergibet ſich: daß die adeliche von Schel-
men von dem ſtifte des ſanct Bartholomaeus zu
Frankfurt am Maine decimam bladi, oder der
fruͤchte, von den gepachteten guͤtern in Bergen ha-
ben abgeben muͤſſen. Der pfarrer in Weiſenheim,
Leiningen-Hardenburgiſcher hoheit, hat daſelbſt den
kleinen allmend- und neu bruchs-zehnten, und das
hochſtift Worms iſt daſelbſt allgemeiner zehent-
herr; der pfarrer aber hat nur den kraut- ruͤben-
obſt- und blutzehenten unter |dem kleinen allmend-
zehnten zu erheben, wie im monate april 1759 gen
Duͤrkheim erkannt worden iſt. Unter den fraͤnki-
ſchen koͤnigen hiß er cenſus manſorum ꝛc. Zu zei-
ten der teutſchen koͤnige und kaiſers Ottens des
IIIten findet ſich der name: zehnte, in einer urkun-
de vom jare 983; imgleichen die Warcophunga
(varcapunga), und talunga bei dem Schoettgen
und Kreiſſig am a. o. Dem herrn-zehnten war
der pfaffen-zehnten entgegen geſezet. Wie der
geiſtliche zehente in den wendiſchen, und ſaͤchfiſchen
landen bei bekerung der Sorben-wenden ꝛc eingefuͤ-
ret worden ſey, findet man in den von Heinr. Gott-
lib Franken ausgegebenen Kreiſigiſchen beitraͤ-
gen zur hiſtori der kur- und fuͤrſtl. ſaͤchſiſchen lande,
VIten th., Altenb. 1764, gr. 8v, abh. 4, § 17 fgg.,
ſ. 79 fgg. Reiche und arme mußten daſelbſt von
iren einkuͤnften den zehnten abgeben. Dem biß-
tume Meiſſen ſollten gegeben werden: der voͤllige
zehenten von feldfruͤchten, und vih, gelt, k eidung,
verkaufung der leibeigenen, und von allem gewinne.
Wenn die herrſchaften zoll einzunemen hatten,
mußten ſie den zehenten teil davon abgeben. Die
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/408>, abgerufen am 20.06.2024.
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