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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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LXII h. von den herren-zehenten.
rung an früchten, welches man vermaltern nen-
net. Sihe die fürstl. hessen-casselische verordnung
von den zehent-vermalterungen 1736, und 1737.
Derjenige, welcher den zehenten für das höchste
gebot erstanden hat, muß auch dafür haften. Jn
den hisigen landen dürffen sich die gemeinen, und
andere zur bedruckung des zehentherrns bei 50 kfl.
strafe nicht vereinigen: um den zehenten in einem
geringen preisse zu erhalten. Bei den zehentver-
malterungen kömmt auch der weinkauf vor, wel-
cher bald im gelte, bald in andern dingen bestehet,
und sollten es auch butter-wecken seyn.

§ 490
von der zehent-
befreiung.

Die befreiung vom zehenten kan auf mancher-
lei weise erlanget werden (§ 480). Dahin gehö-
ren: teils die von unüberdenklicher zeit hergebrach-
te freiheit, und der besiz der freiheit in solcher Zeit,
teils die verjährung von 30, biß 40 jaren, Schöpf
im cons. VI, n. 49 fgg; vol. VIIII, cons. Tub.
und de decimis s. 48 fg., § 21, Joh. Paull Kreß
de genuina natura et indole vetustatis, seu praescript.
immem.
Helmst. 1734, 4t, cap. III, § 15 fgg.,
s. 96, Carpzov P. II, const. 2, def. 4, meine abh.
de abusu rerum merae facult. § 16, 17 fg., s. 14,
§ 93 fg.; im falle sonst die hirzu gebürende erfor-
dernisse vorhanden sind, Schoepff de decimis
§ 21 fg., s. 41 fg.; bald die gnade und erlassung
des zehentherrn, bald andere rechtmässige titel, ver-
möge deren man sich vom zehentrechte zu entledigen
vermag. Derjenige, welcher die zehenten fodert,
muß sich im besize befinden, oder ein recht darzu
haben; widrigenfalles werden sie ihm nicht zuer-
kannt, meine vorhin angezogene abh. § 9 fgg.,
§ 22 fg., § 39 fg., § 94.

Drei

LXII h. von den herren-zehenten.
rung an fruͤchten, welches man vermaltern nen-
net. Sihe die fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſche verordnung
von den zehent-vermalterungen 1736, und 1737.
Derjenige, welcher den zehenten fuͤr das hoͤchſte
gebot erſtanden hat, muß auch dafuͤr haften. Jn
den hiſigen landen duͤrffen ſich die gemeinen, und
andere zur bedruckung des zehentherrns bei 50 kfl.
ſtrafe nicht vereinigen: um den zehenten in einem
geringen preiſſe zu erhalten. Bei den zehentver-
malterungen koͤmmt auch der weinkauf vor, wel-
cher bald im gelte, bald in andern dingen beſtehet,
und ſollten es auch butter-wecken ſeyn.

§ 490
von der zehent-
befreiung.

Die befreiung vom zehenten kan auf mancher-
lei weiſe erlanget werden (§ 480). Dahin gehoͤ-
ren: teils die von unuͤberdenklicher zeit hergebrach-
te freiheit, und der beſiz der freiheit in ſolcher Zeit,
teils die verjaͤhrung von 30, biß 40 jaren, Schoͤpf
im conſ. VI, n. 49 fgg; vol. VIIII, conſ. Tub.
und de decimis ſ. 48 fg., § 21, Joh. Paull Kreß
de genuina natura et indole vetuſtatis, ſeu praeſcript.
immem.
Helmſt. 1734, 4t, cap. III, § 15 fgg.,
ſ. 96, Carpzov P. II, conſt. 2, def. 4, meine abh.
de abuſu rerum merae facult. § 16, 17 fg., ſ. 14,
§ 93 fg.; im falle ſonſt die hirzu gebuͤrende erfor-
derniſſe vorhanden ſind, Schoepff de decimis
§ 21 fg., ſ. 41 fg.; bald die gnade und erlaſſung
des zehentherrn, bald andere rechtmaͤſſige titel, ver-
moͤge deren man ſich vom zehentrechte zu entledigen
vermag. Derjenige, welcher die zehenten fodert,
muß ſich im beſize befinden, oder ein recht darzu
haben; widrigenfalles werden ſie ihm nicht zuer-
kannt, meine vorhin angezogene abh. § 9 fgg.,
§ 22 fg., § 39 fg., § 94.

Drei
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[396/0420] LXII h. von den herren-zehenten. rung an fruͤchten, welches man vermaltern nen- net. Sihe die fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſche verordnung von den zehent-vermalterungen 1736, und 1737. Derjenige, welcher den zehenten fuͤr das hoͤchſte gebot erſtanden hat, muß auch dafuͤr haften. Jn den hiſigen landen duͤrffen ſich die gemeinen, und andere zur bedruckung des zehentherrns bei 50 kfl. ſtrafe nicht vereinigen: um den zehenten in einem geringen preiſſe zu erhalten. Bei den zehentver- malterungen koͤmmt auch der weinkauf vor, wel- cher bald im gelte, bald in andern dingen beſtehet, und ſollten es auch butter-wecken ſeyn. § 490 Die befreiung vom zehenten kan auf mancher- lei weiſe erlanget werden (§ 480). Dahin gehoͤ- ren: teils die von unuͤberdenklicher zeit hergebrach- te freiheit, und der beſiz der freiheit in ſolcher Zeit, teils die verjaͤhrung von 30, biß 40 jaren, Schoͤpf im conſ. VI, n. 49 fgg; vol. VIIII, conſ. Tub. und de decimis ſ. 48 fg., § 21, Joh. Paull Kreß de genuina natura et indole vetuſtatis, ſeu praeſcript. immem. Helmſt. 1734, 4t, cap. III, § 15 fgg., ſ. 96, Carpzov P. II, conſt. 2, def. 4, meine abh. de abuſu rerum merae facult. § 16, 17 fg., ſ. 14, § 93 fg.; im falle ſonſt die hirzu gebuͤrende erfor- derniſſe vorhanden ſind, Schoepff de decimis § 21 fg., ſ. 41 fg.; bald die gnade und erlaſſung des zehentherrn, bald andere rechtmaͤſſige titel, ver- moͤge deren man ſich vom zehentrechte zu entledigen vermag. Derjenige, welcher die zehenten fodert, muß ſich im beſize befinden, oder ein recht darzu haben; widrigenfalles werden ſie ihm nicht zuer- kannt, meine vorhin angezogene abh. § 9 fgg., § 22 fg., § 39 fg., § 94. Drei

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/420>, abgerufen am 22.11.2024.