Die dinstboten, oder das gesinde begreiffen sol-von den dinst- boten und de- ren einteilun- gen. che personen unter sich, welche gegen kost, und lon, auch andere verabredete bedingungen, einem andern die gebürende dinste leisten, und des- sen befelen in der bestimmeten zeiten geleben sollen. Die zeit sezet bald das gesäz, bald ein geding. Jn Baiern, und den dasigen benachbarten lan- den heissen sie auch ehalten (§ 4652 des 2ten th.), Wachter, Haltaus, unter ehalten, sp. 260. Die bedinte, und dinstboten, werden entweder zu öf- fentlichen, oder privat-dinsten gebrauchet; folglich sind sie entweder öffentliche, oder privat-bedinte, und dinstboten (§ 4653 des 2ten th.). Derer nicht dahir zu gedenken, welche bei den gemeinen collegien, und zünften, als bedinte, und knechte angetroffen werden, z. e. die dorfknechte etc (§ 438) bei den alten Teutschen war das mietgesindenicht all- so bräuchlich, wie nachher, und heute zu tage gefun- den wird (§ 358). Das gesinde unterscheidet sich von den taglönern: dise haben ire gewisse zeit, in welcher sie um das tagelon arbeiten; welches aber bei den dinst- boten nicht statt findet; sondern haben ire dinste zu al- ler zeit zu leisten. Wie es mit den fräveln des gesindes der geistlichen im F. hochstifte Costanz ge- halten, und von der weltlichen obrigkeit abgestra- fet werden solle, bemerket Moser im statsrechte des F. hochstiftes Costanz, cap. 6, § 6, s. 50.
§ 492
Das gesinde ist nach den haushalten, unddas gesinde ist mancherlei. wirtschaften, auch gewerben, mancherlei. Man hat teils freies, teils zwanggesinde (§ 406) Bei grossen landwirtschaften, besonders im Altenbur-
gischen,
LXIII haubtſt. vom geſinde.
Drei und ſechzigſtes Haubtſtuͤck vom geſinde.
§ 491
Die dinſtboten, oder das geſinde begreiffen ſol-von den dinſt- boten und de- ren einteilun- gen. che perſonen unter ſich, welche gegen koſt, und lon, auch andere verabredete bedingungen, einem andern die gebuͤrende dinſte leiſten, und deſ- ſen befelen in der beſtimmeten zeiten geleben ſollen. Die zeit ſezet bald das geſaͤz, bald ein geding. Jn Baiern, und den daſigen benachbarten lan- den heiſſen ſie auch ehalten (§ 4652 des 2ten th.), Wachter, Haltaus, unter ehalten, ſp. 260. Die bedinte, und dinſtboten, werden entweder zu oͤf- fentlichen, oder privat-dinſten gebrauchet; folglich ſind ſie entweder oͤffentliche, oder privat-bedinte, und dinſtboten (§ 4653 des 2ten th.). Derer nicht dahir zu gedenken, welche bei den gemeinen collegien, und zuͤnften, als bedinte, und knechte angetroffen werden, z. e. die dorfknechte ꝛc (§ 438) bei den alten Teutſchen war das mietgeſindenicht all- ſo braͤuchlich, wie nachher, und heute zu tage gefun- den wird (§ 358). Das geſinde unterſcheidet ſich von den tagloͤnern: diſe haben ire gewiſſe zeit, in welcher ſie um das tagelon arbeiten; welches aber bei den dinſt- boten nicht ſtatt findet; ſondern haben ire dinſte zu al- ler zeit zu leiſten. Wie es mit den fraͤveln des geſindes der geiſtlichen im F. hochſtifte Coſtanz ge- halten, und von der weltlichen obrigkeit abgeſtra- fet werden ſolle, bemerket Moſer im ſtatsrechte des F. hochſtiftes Coſtanz, cap. 6, § 6, ſ. 50.
§ 492
Das geſinde iſt nach den haushalten, unddas geſinde iſt mancherlei. wirtſchaften, auch gewerben, mancherlei. Man hat teils freies, teils zwanggeſinde (§ 406) Bei groſſen landwirtſchaften, beſonders im Altenbur-
giſchen,
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LXIII haubtſt. vom geſinde.
Drei und ſechzigſtes Haubtſtuͤck
vom geſinde.
§ 491
Die dinſtboten, oder das geſinde begreiffen ſol-
che perſonen unter ſich, welche gegen koſt,
und lon, auch andere verabredete bedingungen,
einem andern die gebuͤrende dinſte leiſten, und deſ-
ſen befelen in der beſtimmeten zeiten geleben ſollen.
Die zeit ſezet bald das geſaͤz, bald ein geding.
Jn Baiern, und den daſigen benachbarten lan-
den heiſſen ſie auch ehalten (§ 4652 des 2ten th.),
Wachter, Haltaus, unter ehalten, ſp. 260. Die
bedinte, und dinſtboten, werden entweder zu oͤf-
fentlichen, oder privat-dinſten gebrauchet; folglich
ſind ſie entweder oͤffentliche, oder privat-bedinte,
und dinſtboten (§ 4653 des 2ten th.). Derer
nicht dahir zu gedenken, welche bei den gemeinen
collegien, und zuͤnften, als bedinte, und knechte
angetroffen werden, z. e. die dorfknechte ꝛc (§ 438)
bei den alten Teutſchen war das mietgeſindenicht all-
ſo braͤuchlich, wie nachher, und heute zu tage gefun-
den wird (§ 358). Das geſinde unterſcheidet ſich von
den tagloͤnern: diſe haben ire gewiſſe zeit, in welcher ſie
um das tagelon arbeiten; welches aber bei den dinſt-
boten nicht ſtatt findet; ſondern haben ire dinſte zu al-
ler zeit zu leiſten. Wie es mit den fraͤveln des
geſindes der geiſtlichen im F. hochſtifte Coſtanz ge-
halten, und von der weltlichen obrigkeit abgeſtra-
fet werden ſolle, bemerket Moſer im ſtatsrechte
des F. hochſtiftes Coſtanz, cap. 6, § 6, ſ. 50.
von den dinſt-
boten und de-
ren einteilun-
gen.
§ 492
Das geſinde iſt nach den haushalten, und
wirtſchaften, auch gewerben, mancherlei. Man
hat teils freies, teils zwanggeſinde (§ 406) Bei
groſſen landwirtſchaften, beſonders im Altenbur-
giſchen,
das geſinde iſt
mancherlei.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/421>, abgerufen am 22.11.2024.
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