sicen, geschickte wundärzte, bader, und barbirer, accoucheurs, hebammen, pferde-ärzte, und solche leute bestellet, welche zur erhaltung der gesundheit dinen; keret darnebst solche polizei-anstalten vor, welche darzu behufig sind; (§ 6380 des 2ten th.), Heisterde cura principis circa sanitatem subdito- rum,Heumann am a. o. s. 176 fg., Kreß im comm. ad const. crim. car. art. 134 § 3; nicht min- der werden wohl eingerichtete medicinal-ordnun- gen hirzu erfodert, welche von einem juristen, mit zutuung der ärzte, entworfen werden können. Jn den fürstl. hessen-casselischen landen ist im jare 1616 eine medicinal-ordnung gefertiget, welche 1682 vermeret, und 1750, 4t, allhir wider aufgeleget worden ist, Hofmann im entwurfe zu den polizei- anstalten etc s. 67 fg., § 20, s. 114 fg., s. 14, n. 8. Jn den fürstl. hessen-casselischen und darzu gehöri- gen schaumburgischen landen sind 3 collegia medica angeordnet, das eine ist allhir zu Marburg, wel- ches aus den lehrern der arzenei-kunde in der uni- versitaet, nebst den übrigen doctoren, und licentia- ten im oberfürstentume, bestehet, und für das ober- fürstentum casselischen anteiles, bestellet ist; das andere für das niderfürstentum ist zu Cassel, und das dritte in Rinteln, nidergesezet, ausweißlich des 1ten cap. der medicinal-ordnung. Ein iedes collegium medicum hat seinen provincial-dechant, cap. 2. Die collegia medica, wo keine medicinische facul- taeten sind, examiniren alle chirurgi, bader und barbirer, auch apotheker, bevor sie schwören dür- fen. Ein collegium medicum bestehet aus gewis- sen der arzeneikunde wohlerfarnen personen, welche über die fälle, die in der medicin, und sonst fürkom- men, erkennet. Der arzt stellet auch visa reperta aus; dahingegen ein chirurgus dergleichen nicht geben darf; er wäre dann vereidet; er muß auch
den
LXXV haubtſt. von den aͤrzten ꝛc,
ſicen, geſchickte wundaͤrzte, bader, und barbirer, accoucheurs, hebammen, pferde-aͤrzte, und ſolche leute beſtellet, welche zur erhaltung der geſundheit dinen; keret darnebſt ſolche polizei-anſtalten vor, welche darzu behufig ſind; (§ 6380 des 2ten th.), Heiſterde cura principis circa ſanitatem ſubdito- rum,Heumann am a. o. ſ. 176 fg., Kreß im comm. ad conſt. crim. car. art. 134 § 3; nicht min- der werden wohl eingerichtete medicinal-ordnun- gen hirzu erfodert, welche von einem juriſten, mit zutuung der aͤrzte, entworfen werden koͤnnen. Jn den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen iſt im jare 1616 eine medicinal-ordnung gefertiget, welche 1682 vermeret, und 1750, 4t, allhir wider aufgeleget worden iſt, Hofmann im entwurfe zu den polizei- anſtalten ꝛc ſ. 67 fg., § 20, ſ. 114 fg., ſ. 14, n. 8. Jn den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen und darzu gehoͤri- gen ſchaumburgiſchen landen ſind 3 collegia medica angeordnet, das eine iſt allhir zu Marburg, wel- ches aus den lehrern der arzenei-kunde in der uni- verſitaet, nebſt den uͤbrigen doctoren, und licentia- ten im oberfuͤrſtentume, beſtehet, und fuͤr das ober- fuͤrſtentum caſſeliſchen anteiles, beſtellet iſt; das andere fuͤr das niderfuͤrſtentum iſt zu Caſſel, und das dritte in Rinteln, nidergeſezet, ausweißlich des 1ten cap. der medicinal-ordnung. Ein iedes collegium medicum hat ſeinen provincial-dechant, cap. 2. Die collegia medica, wo keine mediciniſche facul- taeten ſind, examiniren alle chirurgi, bader und barbirer, auch apotheker, bevor ſie ſchwoͤren duͤr- fen. Ein collegium medicum beſtehet aus gewiſ- ſen der arzeneikunde wohlerfarnen perſonen, welche uͤber die faͤlle, die in der medicin, und ſonſt fuͤrkom- men, erkennet. Der arzt ſtellet auch viſa reperta aus; dahingegen ein chirurgus dergleichen nicht geben darf; er waͤre dann vereidet; er muß auch
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LXXV haubtſt. von den aͤrzten ꝛc,
ſicen, geſchickte wundaͤrzte, bader, und barbirer,
accoucheurs, hebammen, pferde-aͤrzte, und ſolche
leute beſtellet, welche zur erhaltung der geſundheit
dinen; keret darnebſt ſolche polizei-anſtalten vor,
welche darzu behufig ſind; (§ 6380 des 2ten th.),
Heiſter de cura principis circa ſanitatem ſubdito-
rum, Heumann am a. o. ſ. 176 fg., Kreß im
comm. ad conſt. crim. car. art. 134 § 3; nicht min-
der werden wohl eingerichtete medicinal-ordnun-
gen hirzu erfodert, welche von einem juriſten, mit
zutuung der aͤrzte, entworfen werden koͤnnen. Jn
den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen iſt im jare 1616
eine medicinal-ordnung gefertiget, welche 1682
vermeret, und 1750, 4t, allhir wider aufgeleget
worden iſt, Hofmann im entwurfe zu den polizei-
anſtalten ꝛc ſ. 67 fg., § 20, ſ. 114 fg., ſ. 14, n. 8.
Jn den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen und darzu gehoͤri-
gen ſchaumburgiſchen landen ſind 3 collegia medica
angeordnet, das eine iſt allhir zu Marburg, wel-
ches aus den lehrern der arzenei-kunde in der uni-
verſitaet, nebſt den uͤbrigen doctoren, und licentia-
ten im oberfuͤrſtentume, beſtehet, und fuͤr das ober-
fuͤrſtentum caſſeliſchen anteiles, beſtellet iſt; das
andere fuͤr das niderfuͤrſtentum iſt zu Caſſel, und das
dritte in Rinteln, nidergeſezet, ausweißlich des 1ten
cap. der medicinal-ordnung. Ein iedes collegium
medicum hat ſeinen provincial-dechant, cap. 2.
Die collegia medica, wo keine mediciniſche facul-
taeten ſind, examiniren alle chirurgi, bader und
barbirer, auch apotheker, bevor ſie ſchwoͤren duͤr-
fen. Ein collegium medicum beſtehet aus gewiſ-
ſen der arzeneikunde wohlerfarnen perſonen, welche
uͤber die faͤlle, die in der medicin, und ſonſt fuͤrkom-
men, erkennet. Der arzt ſtellet auch viſa reperta
aus; dahingegen ein chirurgus dergleichen nicht
geben darf; er waͤre dann vereidet; er muß auch
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/432>, abgerufen am 22.11.2024.
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