dem arzte für den bericht 5 fl., für die zerung 3 fl., für den mann, und das pferd täglich. 9) Für ei- nen schriftlichen raht, oder bedenken 1 gfl. Dem wer die auf- säze machet?armute dinen sie umsonst. Es fraget sich anbei: wer in einer sache, wo der jurist und arzt gebrau- chet werden müssen, den aufsaz machet? die ant- wort ist: kan es der jurist, one dem arzte nicht tun; so muß der lezte es zuerst fertigen, und der erste fü- get das seine bei; widrigenfalles machet es ieder für sich. Eschenbachs chirurgie.
§ 584
von den jüden- ärzten.
Die jüden-ärzte müssen die praxin unterlassen; sie wären dann von einer facultaet, oder vom col- legio medico examiniret, oder promoviret. Nicht alle universitaeten lassen sie zu; in Padua aber, zu Marburg, zu Halle, Goettingen etc werden die jüden zur arzenei-kunde promoviret. Dr. Valen- tini zu Giessen hat einen jüden aus Felßberg, wel- cher in Schweinsberg wonete, als comes palatinus, zum Doctor geschaffen, und der herr landgraf Carl zu Hessen hat ihm disen docter-titel, samt der praxi, gnädigst bestätiget.
Sechs und sibenzigstes haubtstück von den wundärzten, oder chirurgen.
§ 585
vom viso reper- to, und dessen erfordernissen.
Kaiser Carl der 5te erheischet in der peinlichen halsgerichtsordnung art. 147, art. 149: daß ein todter körper, welcher gewaltsam umgekommen ist, besichtiget werden solle, und zwar von wund- ärzten, welche entweder überhaubt darzu beeidiget sind, oder doch zu disem geschäfte vorher mit einem eide beleget worden sind. Zwischen dem doctor
Valen-
LXXVI h. von den wundaͤrzten,
dem arzte fuͤr den bericht 5 fl., fuͤr die zerung 3 fl., fuͤr den mann, und das pferd taͤglich. 9) Fuͤr ei- nen ſchriftlichen raht, oder bedenken 1 gfl. Dem wer die auf- ſaͤze machet?armute dinen ſie umſonſt. Es fraget ſich anbei: wer in einer ſache, wo der juriſt und arzt gebrau- chet werden muͤſſen, den aufſaz machet? die ant- wort iſt: kan es der juriſt, one dem arzte nicht tun; ſo muß der lezte es zuerſt fertigen, und der erſte fuͤ- get das ſeine bei; widrigenfalles machet es ieder fuͤr ſich. Eſchenbachs chirurgie.
§ 584
von den juͤden- aͤrzten.
Die juͤden-aͤrzte muͤſſen die praxin unterlaſſen; ſie waͤren dann von einer facultaet, oder vom col- legio medico examiniret, oder promoviret. Nicht alle univerſitaeten laſſen ſie zu; in Padua aber, zu Marburg, zu Halle, Goettingen ꝛc werden die juͤden zur arzenei-kunde promoviret. Dr. Valen- tini zu Gieſſen hat einen juͤden aus Felßberg, wel- cher in Schweinsberg wonete, als comes palatinus, zum Doctor geſchaffen, und der herr landgraf Carl zu Heſſen hat ihm diſen docter-titel, ſamt der praxi, gnaͤdigſt beſtaͤtiget.
Sechs und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von den wundaͤrzten, oder chirurgen.
§ 585
vom viſo reper- to, und deſſen erforderniſſen.
Kaiſer Carl der 5te erheiſchet in der peinlichen halsgerichtsordnung art. 147, art. 149: daß ein todter koͤrper, welcher gewaltſam umgekommen iſt, beſichtiget werden ſolle, und zwar von wund- aͤrzten, welche entweder uͤberhaubt darzu beeidiget ſind, oder doch zu diſem geſchaͤfte vorher mit einem eide beleget worden ſind. Zwiſchen dem doctor
Valen-
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LXXVI h. von den wundaͤrzten,
dem arzte fuͤr den bericht 5 fl., fuͤr die zerung 3 fl.,
fuͤr den mann, und das pferd taͤglich. 9) Fuͤr ei-
nen ſchriftlichen raht, oder bedenken 1 gfl. Dem
armute dinen ſie umſonſt. Es fraget ſich anbei:
wer in einer ſache, wo der juriſt und arzt gebrau-
chet werden muͤſſen, den aufſaz machet? die ant-
wort iſt: kan es der juriſt, one dem arzte nicht tun;
ſo muß der lezte es zuerſt fertigen, und der erſte fuͤ-
get das ſeine bei; widrigenfalles machet es ieder
fuͤr ſich. Eſchenbachs chirurgie.
wer die auf-
ſaͤze machet?
§ 584
Die juͤden-aͤrzte muͤſſen die praxin unterlaſſen;
ſie waͤren dann von einer facultaet, oder vom col-
legio medico examiniret, oder promoviret. Nicht
alle univerſitaeten laſſen ſie zu; in Padua aber,
zu Marburg, zu Halle, Goettingen ꝛc werden die
juͤden zur arzenei-kunde promoviret. Dr. Valen-
tini zu Gieſſen hat einen juͤden aus Felßberg, wel-
cher in Schweinsberg wonete, als comes palatinus,
zum Doctor geſchaffen, und der herr landgraf
Carl zu Heſſen hat ihm diſen docter-titel, ſamt
der praxi, gnaͤdigſt beſtaͤtiget.
Sechs und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von den wundaͤrzten, oder chirurgen.
§ 585
Kaiſer Carl der 5te erheiſchet in der peinlichen
halsgerichtsordnung art. 147, art. 149: daß
ein todter koͤrper, welcher gewaltſam umgekommen
iſt, beſichtiget werden ſolle, und zwar von wund-
aͤrzten, welche entweder uͤberhaubt darzu beeidiget
ſind, oder doch zu diſem geſchaͤfte vorher mit einem
eide beleget worden ſind. Zwiſchen dem doctor
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/434>, abgerufen am 22.11.2024.
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