Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

LXXVII haubtst. von den apotheken.
cina critica et praxis vulnerum, Wedel de lethali-
tate vulnerum, Zachias quaest. med. legal.,
Valen-
tini
pandectae, und nouellae medico-legales; Val.
Kräutermanns
(von Helwig) zu Erfurt, medicina
renunciatiua et consultat.
1726, 8v.

Siben und sibenzigstes haubtstück
von den apotheken.
§ 594

Wohleingerichtete, und mit guten apotheker-
waaren, auch medicinen behörig versehene
apotheken sind dem state nötig, den aerzten für-
träglich, auch den untertanen nüzlich, wenn sie
unter der aufsicht verpflichteter aerzte stehen; dar-
nebst geschickte, erfarne, und redliche apotheker
darin sich befinden.

§ 595

Der branteweinschank gehöret nicht in die apo-ob sie aquavite,
und andere
branteweine
verkaufen
dürffen.

theken; bevorab, wo jemand damit privilegiret ist;
sondern dise müssen ihr gewerbe in den medicinischen
waaren suchen; allein aquavite, und andere bran-
teweine verdinen den namen der medicinischen waa-
ren nicht; folglich gehören sie auch nicht zur apo-
theke, Beier im handwerks-lexico s. 19 fg., Tho-
masius
am a. o. cap. 1, § 23, s. 25, Joh.
Frid. Zittmanns
medicina for. Frankf. am M.
1706, 4t, cas. 58, s. 1255 fgg. Jnzwischen er-
äugete sich der fall in der waldeckischen stadt Arol-
sen, allwo der stadtraht ein privilegium wegen
des branteweinschankes im rahtskeller für gelt er-
langet hatte. Das privilegium war zur erhal-
tung der gemeinen gebäude erteilet; daher die fra-
ge war: ob der landesherr dem apotheker ein pri-

vilegium

LXXVII haubtſt. von den apotheken.
cina critica et praxis vulnerum, Wedel de lethali-
tate vulnerum, Zachias quaeſt. med. legal.,
Valen-
tini
pandectae, und nouellae medico-legales; Val.
Kraͤutermanns
(von Helwig) zu Erfurt, medicina
renunciatiua et conſultat.
1726, 8v.

Siben und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von den apotheken.
§ 594

Wohleingerichtete, und mit guten apotheker-
waaren, auch medicinen behoͤrig verſehene
apotheken ſind dem ſtate noͤtig, den aerzten fuͤr-
traͤglich, auch den untertanen nuͤzlich, wenn ſie
unter der aufſicht verpflichteter aerzte ſtehen; dar-
nebſt geſchickte, erfarne, und redliche apotheker
darin ſich befinden.

§ 595

Der branteweinſchank gehoͤret nicht in die apo-ob ſie aquavite,
und andere
branteweine
verkaufen
duͤrffen.

theken; bevorab, wo jemand damit privilegiret iſt;
ſondern diſe muͤſſen ihr gewerbe in den mediciniſchen
waaren ſuchen; allein aquavite, und andere bran-
teweine verdinen den namen der mediciniſchen waa-
ren nicht; folglich gehoͤren ſie auch nicht zur apo-
theke, Beier im handwerks-lexico ſ. 19 fg., Tho-
maſius
am a. o. cap. 1, § 23, ſ. 25, Joh.
Frid. Zittmanns
medicina for. Frankf. am M.
1706, 4t, cas. 58, ſ. 1255 fgg. Jnzwiſchen er-
aͤugete ſich der fall in der waldeckiſchen ſtadt Arol-
ſen, allwo der ſtadtraht ein privilegium wegen
des branteweinſchankes im rahtskeller fuͤr gelt er-
langet hatte. Das privilegium war zur erhal-
tung der gemeinen gebaͤude erteilet; daher die fra-
ge war: ob der landesherr dem apotheker ein pri-

vilegium
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0437" n="413"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXXVII</hi> haubt&#x017F;t. von den apotheken.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">cina critica et praxis vulnerum,</hi><hi rendition="#fr">Wedel</hi><hi rendition="#aq">de lethali-<lb/>
tate vulnerum, <hi rendition="#i">Zachias</hi> quae&#x017F;t. med. legal.,</hi><hi rendition="#fr">Valen-<lb/>
tini</hi><hi rendition="#aq">pandectae,</hi> und <hi rendition="#aq">nouellae medico-legales;</hi> <hi rendition="#fr">Val.<lb/>
Kra&#x0364;utermanns</hi> (von Helwig) zu Erfurt, <hi rendition="#aq">medicina<lb/>
renunciatiua et con&#x017F;ultat.</hi> 1726, 8v.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Siben und &#x017F;ibenzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den apotheken.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 594</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>ohleingerichtete, und mit guten apotheker-<lb/>
waaren, auch medicinen beho&#x0364;rig ver&#x017F;ehene<lb/>
apotheken &#x017F;ind dem &#x017F;tate no&#x0364;tig, den aerzten fu&#x0364;r-<lb/>
tra&#x0364;glich, auch den untertanen nu&#x0364;zlich, wenn &#x017F;ie<lb/>
unter der auf&#x017F;icht verpflichteter aerzte &#x017F;tehen; dar-<lb/>
neb&#x017F;t ge&#x017F;chickte, erfarne, und redliche apotheker<lb/>
darin &#x017F;ich befinden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 595</head><lb/>
          <p>Der brantewein&#x017F;chank geho&#x0364;ret nicht in die apo-<note place="right">ob &#x017F;ie aquavite,<lb/>
und andere<lb/>
branteweine<lb/>
verkaufen<lb/>
du&#x0364;rffen.</note><lb/>
theken; bevorab, wo jemand damit privilegiret i&#x017F;t;<lb/>
&#x017F;ondern di&#x017F;e mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ihr gewerbe in den medicini&#x017F;chen<lb/>
waaren &#x017F;uchen; allein aquavite, und andere bran-<lb/>
teweine verdinen den namen der medicini&#x017F;chen waa-<lb/>
ren nicht; folglich geho&#x0364;ren &#x017F;ie auch nicht zur apo-<lb/>
theke, <hi rendition="#fr">Beier</hi> im handwerks-lexico &#x017F;. 19 fg., <hi rendition="#fr">Tho-<lb/>
ma&#x017F;ius</hi> am a. o. cap. 1, § 23, &#x017F;. 25, <hi rendition="#fr">Joh.<lb/>
Frid. Zittmanns</hi> <hi rendition="#aq">medicina for.</hi> Frankf. am M.<lb/>
1706, 4t, <hi rendition="#aq">cas.</hi> 58, &#x017F;. 1255 fgg. Jnzwi&#x017F;chen er-<lb/>
a&#x0364;ugete &#x017F;ich der fall in der waldecki&#x017F;chen &#x017F;tadt Arol-<lb/>
&#x017F;en, allwo der &#x017F;tadtraht ein privilegium wegen<lb/>
des brantewein&#x017F;chankes im rahtskeller fu&#x0364;r gelt er-<lb/>
langet hatte. Das privilegium war zur erhal-<lb/>
tung der gemeinen geba&#x0364;ude erteilet; daher die fra-<lb/>
ge war: ob der landesherr dem apotheker ein pri-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vilegium</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[413/0437] LXXVII haubtſt. von den apotheken. cina critica et praxis vulnerum, Wedel de lethali- tate vulnerum, Zachias quaeſt. med. legal., Valen- tini pandectae, und nouellae medico-legales; Val. Kraͤutermanns (von Helwig) zu Erfurt, medicina renunciatiua et conſultat. 1726, 8v. Siben und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von den apotheken. § 594 Wohleingerichtete, und mit guten apotheker- waaren, auch medicinen behoͤrig verſehene apotheken ſind dem ſtate noͤtig, den aerzten fuͤr- traͤglich, auch den untertanen nuͤzlich, wenn ſie unter der aufſicht verpflichteter aerzte ſtehen; dar- nebſt geſchickte, erfarne, und redliche apotheker darin ſich befinden. § 595 Der branteweinſchank gehoͤret nicht in die apo- theken; bevorab, wo jemand damit privilegiret iſt; ſondern diſe muͤſſen ihr gewerbe in den mediciniſchen waaren ſuchen; allein aquavite, und andere bran- teweine verdinen den namen der mediciniſchen waa- ren nicht; folglich gehoͤren ſie auch nicht zur apo- theke, Beier im handwerks-lexico ſ. 19 fg., Tho- maſius am a. o. cap. 1, § 23, ſ. 25, Joh. Frid. Zittmanns medicina for. Frankf. am M. 1706, 4t, cas. 58, ſ. 1255 fgg. Jnzwiſchen er- aͤugete ſich der fall in der waldeckiſchen ſtadt Arol- ſen, allwo der ſtadtraht ein privilegium wegen des branteweinſchankes im rahtskeller fuͤr gelt er- langet hatte. Das privilegium war zur erhal- tung der gemeinen gebaͤude erteilet; daher die fra- ge war: ob der landesherr dem apotheker ein pri- vilegium ob ſie aquavite, und andere branteweine verkaufen duͤrffen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/437
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/437>, abgerufen am 22.11.2024.