ungleich gehalten werde; allso wurde er nicht an- genommen. Der graf von Bassenheim hat auch wider die Friedberger geklaget, Heinecc.in elem. iur. Germ. lib. I, tit. X, § 226 s. 181 fg. Jmmit- tels, wenn bei einer ungleichen ehe die Mutter vom guten alten adel ist; so haben dennoch die kinder die gemeinen rechte der adelichen, können zu turni- ren, canonicaten etc gelangen. Der hohe adel sahe ungemein, und sihet noch auf standesmässige wei- bespersonen. Der könig Erich in Schweden sahe ein schönes mägdgen mit einem korbe voll nüsse auf dem obstmarkte. Man nennete es das nußkätgen. König Christian II liß sich mit einer obstkrämerin aus Bergen, in Norwegen, ein. Sie hiß Düvete, Köhlers münzbelustigung th. XX, s. 285. Der Teutsche sagete: gleich, und gleich gesellet sich gern; daher ging stand, und ahnen vor gelt, und gut; oder iede sau bleibe bei irem troge. Man nennete solche personen strowitber, und strowitben, wenn sie ausser iren orden, und stande heirateten; gleich- sam als wenn ein solcher mann keine frau hätte. Besage der freiherren von Landsberg fidei-commiß- urkunde vom jare 1681 § 4 sollen die aus unglei- chen ehen erzilete kinder nicht zu den stammgütern gelangen, noch darin folgen, von LudolfT. III symph. consult. s. 769 fg. Jn Pommern bekom- men dergleichen adeliche töchter, im falle sie mit ge- ringen personen sich verheiraten, nur den 4ten teil des sonst gewönlichen ehegeltes, Schwarz in der pommerischen lehnhistori s. 916.
Hundert
CI h. von den ungleichen ehen.
ungleich gehalten werde; allſo wurde er nicht an- genommen. Der graf von Baſſenheim hat auch wider die Friedberger geklaget, Heinecc.in elem. iur. Germ. lib. I, tit. X, § 226 ſ. 181 fg. Jmmit- tels, wenn bei einer ungleichen ehe die Mutter vom guten alten adel iſt; ſo haben dennoch die kinder die gemeinen rechte der adelichen, koͤnnen zu turni- ren, canonicaten ꝛc gelangen. Der hohe adel ſahe ungemein, und ſihet noch auf ſtandesmaͤſſige wei- besperſonen. Der koͤnig Erich in Schweden ſahe ein ſchoͤnes maͤgdgen mit einem korbe voll nuͤſſe auf dem obſtmarkte. Man nennete es das nußkaͤtgen. Koͤnig Chriſtian II liß ſich mit einer obſtkraͤmerin aus Bergen, in Norwegen, ein. Sie hiß Duͤvete, Koͤhlers muͤnzbeluſtigung th. XX, ſ. 285. Der Teutſche ſagete: gleich, und gleich geſellet ſich gern; daher ging ſtand, und ahnen vor gelt, und gut; oder iede ſau bleibe bei irem troge. Man nennete ſolche perſonen ſtrowitber, und ſtrowitben, wenn ſie auſſer iren orden, und ſtande heirateten; gleich- ſam als wenn ein ſolcher mann keine frau haͤtte. Beſage der freiherren von Landsberg fidei-commiß- urkunde vom jare 1681 § 4 ſollen die aus unglei- chen ehen erzilete kinder nicht zu den ſtammguͤtern gelangen, noch darin folgen, von LudolfT. III ſymph. conſult. ſ. 769 fg. Jn Pommern bekom- men dergleichen adeliche toͤchter, im falle ſie mit ge- ringen perſonen ſich verheiraten, nur den 4ten teil des ſonſt gewoͤnlichen ehegeltes, Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 916.
Hundert
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CI h. von den ungleichen ehen.
ungleich gehalten werde; allſo wurde er nicht an-
genommen. Der graf von Baſſenheim hat auch
wider die Friedberger geklaget, Heinecc. in elem.
iur. Germ. lib. I, tit. X, § 226 ſ. 181 fg. Jmmit-
tels, wenn bei einer ungleichen ehe die Mutter vom
guten alten adel iſt; ſo haben dennoch die kinder
die gemeinen rechte der adelichen, koͤnnen zu turni-
ren, canonicaten ꝛc gelangen. Der hohe adel ſahe
ungemein, und ſihet noch auf ſtandesmaͤſſige wei-
besperſonen. Der koͤnig Erich in Schweden ſahe
ein ſchoͤnes maͤgdgen mit einem korbe voll nuͤſſe auf
dem obſtmarkte. Man nennete es das nußkaͤtgen.
Koͤnig Chriſtian II liß ſich mit einer obſtkraͤmerin
aus Bergen, in Norwegen, ein. Sie hiß Duͤvete,
Koͤhlers muͤnzbeluſtigung th. XX, ſ. 285. Der
Teutſche ſagete: gleich, und gleich geſellet ſich gern;
daher ging ſtand, und ahnen vor gelt, und gut;
oder iede ſau bleibe bei irem troge. Man nennete
ſolche perſonen ſtrowitber, und ſtrowitben, wenn
ſie auſſer iren orden, und ſtande heirateten; gleich-
ſam als wenn ein ſolcher mann keine frau haͤtte.
Beſage der freiherren von Landsberg fidei-commiß-
urkunde vom jare 1681 § 4 ſollen die aus unglei-
chen ehen erzilete kinder nicht zu den ſtammguͤtern
gelangen, noch darin folgen, von Ludolf T. III
ſymph. conſult. ſ. 769 fg. Jn Pommern bekom-
men dergleichen adeliche toͤchter, im falle ſie mit ge-
ringen perſonen ſich verheiraten, nur den 4ten teil
des ſonſt gewoͤnlichen ehegeltes, Schwarz in der
pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 916.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/454>, abgerufen am 22.11.2024.
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