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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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CII h. von der gemeinsch. der güter etc.
Hundert und zweites haubtstück
von der gemeinschaft der güter unter
den eheleuten.
§ 729

Die gemeinschaft der güter unter den eheleutenwas dise ge-
meinschaft be-
deutet, und de-
ren einteilun-
gen.

wird genennet: wenn mann, und weib ihr
vermögen unter einander gemein haben. Sie ist
mancherlei (§ 732 des 1ten th.), nämlich entweder
ausdrücklich, oder stillschweigend, Joh. Frid. Ei-
senhart
de natura et indole communion. bonorum
inter coniuges tacite initae,
Helmst. 1764, 4t;
teils allgemein von allen gegenwärtigen, und zu-
künftigen vermögen, worüber sie frei gebaren kön-
nen, teils sezen die eheleute gewisse einkünfte, oder
stücke aus, oder nur ein gewisses zusammen, zur
besteitung der gemeinschaftlichen haushaltung;
teils ist sie besonders, bald in absicht auf den nüß-
brauch, beisiz, die leibzucht (§ 732 des 1ten th.),
da bald die errungenschaft zwischen den eheleuten
gemein wird, und davon die eine hälfte, oder ein
gewisser teil, dem ehemanne, die andere halbscheid
dem eheweibe gehöret; mithin hirin ein unzerteile-
tes eigentum sich äussert; dargegen aber sind auch
alle in der ehe gemachete, und zum vorteile beider
ehegatten verwendete kosten, auch schulden gemein-
schaftlich zu tragen, welches teutschen rechtes ist;
dafern sich die ehefrau dißfalls nicht fürsihet, und
ire gerechtsamen waret, Ge. Heinr. Ayrer de de-
bitore obaerato eiusque vidua seu vxore sese seruante
per beneficium renunciationis pactorum nuptialium,
ad art. I, iur. Lubecons. tit. III, lib. I, et art. X, tit. I,
lib. III, praecipue ad huius verba:
bergen, und dach-
dings austragen, Goett. 1766, 4t. Solchemnach
gehet nicht alle gemeinschaft zwischen den eheleuten

auf
CII h. von der gemeinſch. der guͤter ꝛc.
Hundert und zweites haubtſtuͤck
von der gemeinſchaft der guͤter unter
den eheleuten.
§ 729

Die gemeinſchaft der guͤter unter den eheleutenwas diſe ge-
meinſchaft be-
deutet, und de-
ren einteilun-
gen.

wird genennet: wenn mann, und weib ihr
vermoͤgen unter einander gemein haben. Sie iſt
mancherlei (§ 732 des 1ten th.), naͤmlich entweder
ausdruͤcklich, oder ſtillſchweigend, Joh. Frid. Ei-
ſenhart
de natura et indole communion. bonorum
inter coniuges tacite initae,
Helmſt. 1764, 4t;
teils allgemein von allen gegenwaͤrtigen, und zu-
kuͤnftigen vermoͤgen, woruͤber ſie frei gebaren koͤn-
nen, teils ſezen die eheleute gewiſſe einkuͤnfte, oder
ſtuͤcke aus, oder nur ein gewiſſes zuſammen, zur
beſteitung der gemeinſchaftlichen haushaltung;
teils iſt ſie beſonders, bald in abſicht auf den nuͤß-
brauch, beiſiz, die leibzucht (§ 732 des 1ten th.),
da bald die errungenſchaft zwiſchen den eheleuten
gemein wird, und davon die eine haͤlfte, oder ein
gewiſſer teil, dem ehemanne, die andere halbſcheid
dem eheweibe gehoͤret; mithin hirin ein unzerteile-
tes eigentum ſich aͤuſſert; dargegen aber ſind auch
alle in der ehe gemachete, und zum vorteile beider
ehegatten verwendete koſten, auch ſchulden gemein-
ſchaftlich zu tragen, welches teutſchen rechtes iſt;
dafern ſich die ehefrau dißfalls nicht fuͤrſihet, und
ire gerechtſamen waret, Ge. Heinr. Ayrer de de-
bitore obaerato eiusque vidua ſeu vxore ſeſe ſeruante
per beneficium renunciationis pactorum nuptialium,
ad art. I, iur. Lubeconſ. tit. III, lib. I, et art. X, tit. I,
lib. III, praecipue ad huius verba:
bergen, und dach-
dings auſtragen, Goett. 1766, 4t. Solchemnach
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[431/0455] CII h. von der gemeinſch. der guͤter ꝛc. Hundert und zweites haubtſtuͤck von der gemeinſchaft der guͤter unter den eheleuten. § 729 Die gemeinſchaft der guͤter unter den eheleuten wird genennet: wenn mann, und weib ihr vermoͤgen unter einander gemein haben. Sie iſt mancherlei (§ 732 des 1ten th.), naͤmlich entweder ausdruͤcklich, oder ſtillſchweigend, Joh. Frid. Ei- ſenhart de natura et indole communion. bonorum inter coniuges tacite initae, Helmſt. 1764, 4t; teils allgemein von allen gegenwaͤrtigen, und zu- kuͤnftigen vermoͤgen, woruͤber ſie frei gebaren koͤn- nen, teils ſezen die eheleute gewiſſe einkuͤnfte, oder ſtuͤcke aus, oder nur ein gewiſſes zuſammen, zur beſteitung der gemeinſchaftlichen haushaltung; teils iſt ſie beſonders, bald in abſicht auf den nuͤß- brauch, beiſiz, die leibzucht (§ 732 des 1ten th.), da bald die errungenſchaft zwiſchen den eheleuten gemein wird, und davon die eine haͤlfte, oder ein gewiſſer teil, dem ehemanne, die andere halbſcheid dem eheweibe gehoͤret; mithin hirin ein unzerteile- tes eigentum ſich aͤuſſert; dargegen aber ſind auch alle in der ehe gemachete, und zum vorteile beider ehegatten verwendete koſten, auch ſchulden gemein- ſchaftlich zu tragen, welches teutſchen rechtes iſt; dafern ſich die ehefrau dißfalls nicht fuͤrſihet, und ire gerechtſamen waret, Ge. Heinr. Ayrer de de- bitore obaerato eiusque vidua ſeu vxore ſeſe ſeruante per beneficium renunciationis pactorum nuptialium, ad art. I, iur. Lubeconſ. tit. III, lib. I, et art. X, tit. I, lib. III, praecipue ad huius verba: bergen, und dach- dings auſtragen, Goett. 1766, 4t. Solchemnach gehet nicht alle gemeinſchaft zwiſchen den eheleuten auf was diſe ge- meinſchaft be- deutet, und de- ren einteilun- gen.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/455>, abgerufen am 22.11.2024.