connubiorum Germ. Goett. 1736, 1741, |Joh. Peter von Ludewigdiff. I. R. et G. in dote et donat. propter nuptias, Halle 1721, und diff. I. R. et G. in dote mariti etc,eb., Nic. Hier. Gundlingde emtione vxorum, dote et morgeng. Halle 1722, Christian Gottl. Buderde dote et vitalitio filiarum illustr. et nobil. monialium, Jena 1754. Disen teutschen brautschaz schenke- te entweder der bräutigam der braut, und ver- sprach ihr die erbfolge darin bei seinem frühzeitigen absterben vor ihr, oder er behilt sich den rückfall, nach dessen benuzung im witben-stande, bevor. Lebten sie in der gemeinschaft; so hatte der mann die nuzung gemein, wärenden ehestandes; sonst aber allein, mußte auch die ehefrau ernären. Di- ses heiratsgut hat mancherlei namen. Man nen- net es: die brautgift, die mitgift, hir herum: die brautgabe, das ehegelt, den heiratspfennig, das brautgut etc. Jn den ehelichen der gemeinen leu- te stehet der aussteuer, oder ausstattung (aus- lobung) halber: daß die tochter gekleidet, gebet- tet werden solle, nach landesgebrauche, nebst lei- nen, oder dem brautwagen (708), vih, an kü- hen, rindern, schaafen, schweinen, auch wohl pferden, wie in Westphalen etc. Dises wird auch das beraten der tochter genennet, d. i. filiam nu- bentem apparatu bonorum instruere,Haltaus sp. 134; imgleichen die fertigung einer tochter, wel- che so vil bedeutet, als elocatio filiae plenaria ap- paratu et suppellectile data,Haltaus sp. 453, mei- ne abh. de apparatu etc, s. 36 fg.; man spricht auch in Nider-Sachsen: ingedomte, ingedume; welches ein nider teutsches wort ist, das eigentlich den inneren hausrat, und was die frau in kisten, und kasten, oder schränken verschlüsset, andeutet, Haltaus sp. 1015 fg., Grupens teutsche frau
cap.
der ausſtattung, der ausſteuer ꝛc.
connubiorum Germ. Goett. 1736, 1741, |Joh. Peter von Ludewigdiff. I. R. et G. in dote et donat. propter nuptias, Halle 1721, und diff. I. R. et G. in dote mariti etc,eb., Nic. Hier. Gundlingde emtione vxorum, dote et morgeng. Halle 1722, Chriſtian Gottl. Buderde dote et vitalitio filiarum illuſtr. et nobil. monialium, Jena 1754. Diſen teutſchen brautſchaz ſchenke- te entweder der braͤutigam der braut, und ver- ſprach ihr die erbfolge darin bei ſeinem fruͤhzeitigen abſterben vor ihr, oder er behilt ſich den ruͤckfall, nach deſſen benuzung im witben-ſtande, bevor. Lebten ſie in der gemeinſchaft; ſo hatte der mann die nuzung gemein, waͤrenden eheſtandes; ſonſt aber allein, mußte auch die ehefrau ernaͤren. Di- ſes heiratsgut hat mancherlei namen. Man nen- net es: die brautgift, die mitgift, hir herum: die brautgabe, das ehegelt, den heiratspfennig, das brautgut ꝛc. Jn den ehelichen der gemeinen leu- te ſtehet der ausſteuer, oder ausſtattung (aus- lobung) halber: daß die tochter gekleidet, gebet- tet werden ſolle, nach landesgebrauche, nebſt lei- nen, oder dem brautwagen (708), vih, an kuͤ- hen, rindern, ſchaafen, ſchweinen, auch wohl pferden, wie in Weſtphalen ꝛc. Diſes wird auch das beraten der tochter genennet, d. i. filiam nu- bentem apparatu bonorum inſtruere,Haltaus ſp. 134; imgleichen die fertigung einer tochter, wel- che ſo vil bedeutet, als elocatio filiae plenaria ap- paratu et ſuppellectile data,Haltaus ſp. 453, mei- ne abh. de apparatu etc, ſ. 36 fg.; man ſpricht auch in Nider-Sachſen: ingedomte, ingedume; welches ein nider teutſches wort iſt, das eigentlich den inneren hausrat, und was die frau in kiſten, und kaſten, oder ſchraͤnken verſchluͤſſet, andeutet, Haltaus ſp. 1015 fg., Grupens teutſche frau
cap.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0499"n="475"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">der ausſtattung, der ausſteuer ꝛc.</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">connubiorum Germ.</hi> Goett. 1736, 1741, |<hirendition="#fr">Joh.<lb/>
Peter von Ludewig</hi><hirendition="#aq">diff. I. R. et G. in dote et<lb/>
donat. propter nuptias,</hi> Halle 1721, und <hirendition="#aq">diff.<lb/>
I. R. et <hirendition="#i">G.</hi> in dote mariti etc,</hi><hirendition="#fr">eb., Nic. Hier.<lb/>
Gundling</hi><hirendition="#aq">de emtione vxorum, dote et morgeng.</hi><lb/>
Halle 1722, <hirendition="#fr">Chriſtian Gottl. Buder</hi><hirendition="#aq">de dote<lb/>
et vitalitio filiarum illuſtr. et nobil. monialium,</hi><lb/>
Jena 1754. Diſen teutſchen brautſchaz ſchenke-<lb/>
te entweder der braͤutigam der braut, und ver-<lb/>ſprach ihr die erbfolge darin bei ſeinem fruͤhzeitigen<lb/>
abſterben vor ihr, oder er behilt ſich den ruͤckfall,<lb/>
nach deſſen benuzung im witben-ſtande, bevor.<lb/>
Lebten ſie in der gemeinſchaft; ſo hatte der mann<lb/>
die nuzung gemein, waͤrenden eheſtandes; ſonſt<lb/>
aber allein, mußte auch die ehefrau ernaͤren. Di-<lb/>ſes heiratsgut hat mancherlei namen. Man nen-<lb/>
net es: die brautgift, die mitgift, hir herum: die<lb/>
brautgabe, das ehegelt, den heiratspfennig, das<lb/>
brautgut ꝛc. Jn den ehelichen der gemeinen leu-<lb/>
te ſtehet der ausſteuer, oder ausſtattung (aus-<lb/>
lobung) halber: daß die tochter gekleidet, gebet-<lb/>
tet werden ſolle, nach landesgebrauche, nebſt lei-<lb/>
nen, oder dem brautwagen (708), vih, an kuͤ-<lb/>
hen, rindern, ſchaafen, ſchweinen, auch wohl<lb/>
pferden, wie in Weſtphalen ꝛc. Diſes wird auch<lb/>
das beraten der tochter genennet, d. i. <hirendition="#aq">filiam nu-<lb/>
bentem apparatu bonorum inſtruere,</hi><hirendition="#fr">Haltaus</hi>ſp.<lb/>
134; imgleichen die fertigung einer tochter, wel-<lb/>
che ſo vil bedeutet, als <hirendition="#aq">elocatio filiae plenaria ap-<lb/>
paratu et ſuppellectile data,</hi><hirendition="#fr">Haltaus</hi>ſp. 453, mei-<lb/>
ne abh. <hirendition="#aq">de apparatu etc,</hi>ſ. 36 fg.; man ſpricht<lb/>
auch in Nider-Sachſen: ingedomte, ingedume;<lb/>
welches ein nider teutſches wort iſt, das eigentlich<lb/>
den inneren hausrat, und was die frau in kiſten,<lb/>
und kaſten, oder ſchraͤnken verſchluͤſſet, andeutet,<lb/><hirendition="#fr">Haltaus</hi>ſp. 1015 fg., <hirendition="#fr">Grupens</hi> teutſche frau<lb/><fwplace="bottom"type="catch">cap.</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[475/0499]
der ausſtattung, der ausſteuer ꝛc.
connubiorum Germ. Goett. 1736, 1741, |Joh.
Peter von Ludewig diff. I. R. et G. in dote et
donat. propter nuptias, Halle 1721, und diff.
I. R. et G. in dote mariti etc, eb., Nic. Hier.
Gundling de emtione vxorum, dote et morgeng.
Halle 1722, Chriſtian Gottl. Buder de dote
et vitalitio filiarum illuſtr. et nobil. monialium,
Jena 1754. Diſen teutſchen brautſchaz ſchenke-
te entweder der braͤutigam der braut, und ver-
ſprach ihr die erbfolge darin bei ſeinem fruͤhzeitigen
abſterben vor ihr, oder er behilt ſich den ruͤckfall,
nach deſſen benuzung im witben-ſtande, bevor.
Lebten ſie in der gemeinſchaft; ſo hatte der mann
die nuzung gemein, waͤrenden eheſtandes; ſonſt
aber allein, mußte auch die ehefrau ernaͤren. Di-
ſes heiratsgut hat mancherlei namen. Man nen-
net es: die brautgift, die mitgift, hir herum: die
brautgabe, das ehegelt, den heiratspfennig, das
brautgut ꝛc. Jn den ehelichen der gemeinen leu-
te ſtehet der ausſteuer, oder ausſtattung (aus-
lobung) halber: daß die tochter gekleidet, gebet-
tet werden ſolle, nach landesgebrauche, nebſt lei-
nen, oder dem brautwagen (708), vih, an kuͤ-
hen, rindern, ſchaafen, ſchweinen, auch wohl
pferden, wie in Weſtphalen ꝛc. Diſes wird auch
das beraten der tochter genennet, d. i. filiam nu-
bentem apparatu bonorum inſtruere, Haltaus ſp.
134; imgleichen die fertigung einer tochter, wel-
che ſo vil bedeutet, als elocatio filiae plenaria ap-
paratu et ſuppellectile data, Haltaus ſp. 453, mei-
ne abh. de apparatu etc, ſ. 36 fg.; man ſpricht
auch in Nider-Sachſen: ingedomte, ingedume;
welches ein nider teutſches wort iſt, das eigentlich
den inneren hausrat, und was die frau in kiſten,
und kaſten, oder ſchraͤnken verſchluͤſſet, andeutet,
Haltaus ſp. 1015 fg., Grupens teutſche frau
cap.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/499>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.