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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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CIX h. gemischete anmerkungen
dorf obs. 119, vol. III; dafern sie derselben sich
nicht verlustig machet, noch darauf verzicht leistet,
noch solche verjären lässet; es ist auch billig: daß
die söne, wo kein concurs ist, solche der mutter
vergnügen, von Ludolf de iure fem ill. s. 109 (f);
immassen sie doch eine giltige schenkung ist; falls
den sönen die gesäze, wie im Magdeburgischen etc,
nicht zur seite stehen, noch sie sonst verlezet wer-
den, Gundling am a. o. cap. 4, § 14, von
Coeceji
im cons. 171, n. 6, vol. II. Man sehe
im übrigen die Koehlerischen münz-belust. im
10ten teile, s. 189 fgg.

Hundert und neuntes Haubtstück
gemischete anmerkungen von den ver-
lobeten, und eheleuten.
§ 811
von der brin-
gung um die
erste nacht, und
dem weiber-
manne.

Die alte brachten die erste, und andere nacht
mit beten zu. Daher ist noch der brauch
zu loben, wenn dadurch die braut den bräutigam
um die erste nacht zu bringen suchet, Strodt-
manns
altertümer der Teutschen s. 319. Sonst
aber ist ein weiber-mann sich, und andern leuten
in allen ständen schädlich, Koehler in münz-belu-
stigungen Xter th., s. 408. Dem ehemanne ge-
büret das directorium; allein, da die ehefrau,
auch mitherrin ist, darf er sie, wie eine römische
frau, und haustochter, nicht ansehen.

§ 812
vom heiraten
der einheimi-
schen.

Fremde heiraten verabscheueten die Teutsche
(§ 807 des Iten th.). Man findet daher bei ver-
schidenen handwerken, daß keiner fortkommen kön-

ne,

CIX h. gemiſchete anmerkungen
dorf obſ. 119, vol. III; dafern ſie derſelben ſich
nicht verluſtig machet, noch darauf verzicht leiſtet,
noch ſolche verjaͤren laͤſſet; es iſt auch billig: daß
die ſoͤne, wo kein concurs iſt, ſolche der mutter
vergnuͤgen, von Ludolf de iure fem ill. ſ. 109 (f);
immaſſen ſie doch eine giltige ſchenkung iſt; falls
den ſoͤnen die geſaͤze, wie im Magdeburgiſchen ꝛc,
nicht zur ſeite ſtehen, noch ſie ſonſt verlezet wer-
den, Gundling am a. o. cap. 4, § 14, von
Coeceji
im conſ. 171, n. 6, vol. II. Man ſehe
im uͤbrigen die Koehleriſchen muͤnz-beluſt. im
10ten teile, ſ. 189 fgg.

Hundert und neuntes Haubtſtuͤck
gemiſchete anmerkungen von den ver-
lobeten, und eheleuten.
§ 811
von der brin-
gung um die
erſte nacht, und
dem weiber-
manne.

Die alte brachten die erſte, und andere nacht
mit beten zu. Daher iſt noch der brauch
zu loben, wenn dadurch die braut den braͤutigam
um die erſte nacht zu bringen ſuchet, Strodt-
manns
altertuͤmer der Teutſchen ſ. 319. Sonſt
aber iſt ein weiber-mann ſich, und andern leuten
in allen ſtaͤnden ſchaͤdlich, Koehler in muͤnz-belu-
ſtigungen Xter th., ſ. 408. Dem ehemanne ge-
buͤret das directorium; allein, da die ehefrau,
auch mitherrin iſt, darf er ſie, wie eine roͤmiſche
frau, und haustochter, nicht anſehen.

§ 812
vom heiraten
der einheimi-
ſchen.

Fremde heiraten verabſcheueten die Teutſche
(§ 807 des Iten th.). Man findet daher bei ver-
ſchidenen handwerken, daß keiner fortkommen koͤn-

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[488/0512] CIX h. gemiſchete anmerkungen dorf obſ. 119, vol. III; dafern ſie derſelben ſich nicht verluſtig machet, noch darauf verzicht leiſtet, noch ſolche verjaͤren laͤſſet; es iſt auch billig: daß die ſoͤne, wo kein concurs iſt, ſolche der mutter vergnuͤgen, von Ludolf de iure fem ill. ſ. 109 (f); immaſſen ſie doch eine giltige ſchenkung iſt; falls den ſoͤnen die geſaͤze, wie im Magdeburgiſchen ꝛc, nicht zur ſeite ſtehen, noch ſie ſonſt verlezet wer- den, Gundling am a. o. cap. 4, § 14, von Coeceji im conſ. 171, n. 6, vol. II. Man ſehe im uͤbrigen die Koehleriſchen muͤnz-beluſt. im 10ten teile, ſ. 189 fgg. Hundert und neuntes Haubtſtuͤck gemiſchete anmerkungen von den ver- lobeten, und eheleuten. § 811 Die alte brachten die erſte, und andere nacht mit beten zu. Daher iſt noch der brauch zu loben, wenn dadurch die braut den braͤutigam um die erſte nacht zu bringen ſuchet, Strodt- manns altertuͤmer der Teutſchen ſ. 319. Sonſt aber iſt ein weiber-mann ſich, und andern leuten in allen ſtaͤnden ſchaͤdlich, Koehler in muͤnz-belu- ſtigungen Xter th., ſ. 408. Dem ehemanne ge- buͤret das directorium; allein, da die ehefrau, auch mitherrin iſt, darf er ſie, wie eine roͤmiſche frau, und haustochter, nicht anſehen. § 812 Fremde heiraten verabſcheueten die Teutſche (§ 807 des Iten th.). Man findet daher bei ver- ſchidenen handwerken, daß keiner fortkommen koͤn- ne,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/512>, abgerufen am 22.11.2024.