Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

I haubtst. von der wirklichkeit
des h. R. R. unmittelbar freier Ritterschaft der
6 orten in Franken erneuert- vermehrt- und confir-
mirte ordnungen etc. 1720, 4t, Gemeiner Ritter-
schaft, und adel der 5 virtel im lande zu Schwa-
ben ordnungen 1561, Lunigs R. archiv P. spec.
cont. III
s. 34 fg. Die neuere landesordnungen,
und stadtrechte, welche nach der bekannt gemache-
ten Kammergerichtsordnung gefertiget worden
sind, enthalten einen mischmasch vom teutschen
und römischen rechte; wo sie nicht gar das teut-
sche recht gänzlich zu verdringen gesuchet haben;
gestalt die Kur-Sächsische verordnungen, unter
andern, dises deutlich zeigen. Dahingegen kom-
men die Fürstlich-Sächsische landrechte mit den
teutschen rechten vil eher überein, als das Kur-
Sächsische.

§ 26
von der erklä-
rung der teut-
schen rechte
aus den be-
nachbarten
rechten.

Die rechte können aus den nachbarschaften
erläutert werden (§ 23); besonders, wenn die völ-
kerschaften vormals durch Teutschland gewandert,
oder eine gemeinschaft mit den Teutschen gehabt
haben, oder Teutsche gewesen sind, welche mit
einander einerlei rechte gehabt haben, wie die heu-
tige Franzosen, als ehemalige Franken, Engel-
länder, und andere, wovon die nachfolgende § §
im ersten teile handeln; tue hinzu: des Freiherrn
von Senkenberg vorläufige einleitung etc. s. 142
fgg. § 17 -- 20. von den Großbritanischen rech-
ten handelt besonders Christian Hartmann, Sa-
muel Gatzert
in der comment. iur. exot. hist. litt.
de iure communi Angliae etc.
Gött. 1765 gr. 4t,
und machet auch die schriftsteller hirzu namhaft.

§ 27
von den hülfs-
mitteln der
teutschen rech-
te.

Die teutsche rechte haben nicht allein ire quel-
len; sondern auch ire hülfsmittel (§ 3 des Iten th.).

Die

I haubtſt. von der wirklichkeit
des h. R. R. unmittelbar freier Ritterſchaft der
6 orten in Franken erneuert- vermehrt- und confir-
mirte ordnungen ꝛc. 1720, 4t, Gemeiner Ritter-
ſchaft, und adel der 5 virtel im lande zu Schwa-
ben ordnungen 1561, Lunigs R. archiv P. ſpec.
cont. III
ſ. 34 fg. Die neuere landesordnungen,
und ſtadtrechte, welche nach der bekannt gemache-
ten Kammergerichtsordnung gefertiget worden
ſind, enthalten einen miſchmaſch vom teutſchen
und roͤmiſchen rechte; wo ſie nicht gar das teut-
ſche recht gaͤnzlich zu verdringen geſuchet haben;
geſtalt die Kur-Saͤchſiſche verordnungen, unter
andern, diſes deutlich zeigen. Dahingegen kom-
men die Fuͤrſtlich-Saͤchſiſche landrechte mit den
teutſchen rechten vil eher uͤberein, als das Kur-
Saͤchſiſche.

§ 26
von der erklaͤ-
rung der teut-
ſchen rechte
aus den be-
nachbarten
rechten.

Die rechte koͤnnen aus den nachbarſchaften
erlaͤutert werden (§ 23); beſonders, wenn die voͤl-
kerſchaften vormals durch Teutſchland gewandert,
oder eine gemeinſchaft mit den Teutſchen gehabt
haben, oder Teutſche geweſen ſind, welche mit
einander einerlei rechte gehabt haben, wie die heu-
tige Franzoſen, als ehemalige Franken, Engel-
laͤnder, und andere, wovon die nachfolgende § §
im erſten teile handeln; tue hinzu: des Freiherrn
von Senkenberg vorlaͤufige einleitung ꝛc. ſ. 142
fgg. § 17 — 20. von den Großbritaniſchen rech-
ten handelt beſonders Chriſtian Hartmann, Sa-
muel Gatzert
in der comment. iur. exot. hiſt. litt.
de iure communi Angliae etc.
Goͤtt. 1765 gr. 4t,
und machet auch die ſchriftſteller hirzu namhaft.

§ 27
von den huͤlfs-
mitteln der
teutſchen rech-
te.

Die teutſche rechte haben nicht allein ire quel-
len; ſondern auch ire huͤlfsmittel (§ 3 des Iten th.).

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0060" n="36"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I</hi> haubt&#x017F;t. von der wirklichkeit</hi></fw><lb/>
des h. R. R. unmittelbar freier Ritter&#x017F;chaft der<lb/>
6 orten in Franken erneuert- vermehrt- und confir-<lb/>
mirte ordnungen &#xA75B;c. 1720, 4t, Gemeiner Ritter-<lb/>
&#x017F;chaft, und adel der 5 virtel im lande zu Schwa-<lb/>
ben ordnungen 1561, <hi rendition="#fr">Lunigs</hi> R. archiv <hi rendition="#aq">P. &#x017F;pec.<lb/>
cont. III</hi> &#x017F;. 34 fg. Die neuere landesordnungen,<lb/>
und &#x017F;tadtrechte, welche nach der bekannt gemache-<lb/>
ten Kammergerichtsordnung gefertiget worden<lb/>
&#x017F;ind, enthalten einen mi&#x017F;chma&#x017F;ch vom teut&#x017F;chen<lb/>
und ro&#x0364;mi&#x017F;chen rechte; wo &#x017F;ie nicht gar das teut-<lb/>
&#x017F;che recht ga&#x0364;nzlich zu verdringen ge&#x017F;uchet haben;<lb/>
ge&#x017F;talt die Kur-Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che verordnungen, unter<lb/>
andern, di&#x017F;es deutlich zeigen. Dahingegen kom-<lb/>
men die Fu&#x0364;r&#x017F;tlich-Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che landrechte mit den<lb/>
teut&#x017F;chen rechten vil eher u&#x0364;berein, als das Kur-<lb/>
Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 26</head><lb/>
          <note place="left">von der erkla&#x0364;-<lb/>
rung der teut-<lb/>
&#x017F;chen rechte<lb/>
aus den be-<lb/>
nachbarten<lb/>
rechten.</note>
          <p>Die rechte ko&#x0364;nnen aus den nachbar&#x017F;chaften<lb/>
erla&#x0364;utert werden (§ 23); be&#x017F;onders, wenn die vo&#x0364;l-<lb/>
ker&#x017F;chaften vormals durch Teut&#x017F;chland gewandert,<lb/>
oder eine gemein&#x017F;chaft mit den Teut&#x017F;chen gehabt<lb/>
haben, oder Teut&#x017F;che gewe&#x017F;en &#x017F;ind, welche mit<lb/>
einander einerlei rechte gehabt haben, wie die heu-<lb/>
tige Franzo&#x017F;en, als ehemalige Franken, Engel-<lb/>
la&#x0364;nder, und andere, wovon die nachfolgende § §<lb/>
im er&#x017F;ten teile handeln; tue hinzu: des Freiherrn<lb/><hi rendition="#fr">von Senkenberg</hi> vorla&#x0364;ufige einleitung &#xA75B;c. &#x017F;. 142<lb/>
fgg. § 17 &#x2014; 20. von den Großbritani&#x017F;chen rech-<lb/>
ten handelt be&#x017F;onders <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian Hartmann, Sa-<lb/>
muel Gatzert</hi> in der <hi rendition="#aq">comment. iur. exot. hi&#x017F;t. litt.<lb/>
de iure communi Angliae etc.</hi> Go&#x0364;tt. 1765 gr. 4t,<lb/>
und machet auch die &#x017F;chrift&#x017F;teller hirzu namhaft.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 27</head><lb/>
          <note place="left">von den hu&#x0364;lfs-<lb/>
mitteln der<lb/>
teut&#x017F;chen rech-<lb/>
te.</note>
          <p>Die teut&#x017F;che rechte haben nicht allein ire quel-<lb/>
len; &#x017F;ondern auch ire hu&#x0364;lfsmittel (§ 3 des <hi rendition="#aq">I</hi>ten th.).<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[36/0060] I haubtſt. von der wirklichkeit des h. R. R. unmittelbar freier Ritterſchaft der 6 orten in Franken erneuert- vermehrt- und confir- mirte ordnungen ꝛc. 1720, 4t, Gemeiner Ritter- ſchaft, und adel der 5 virtel im lande zu Schwa- ben ordnungen 1561, Lunigs R. archiv P. ſpec. cont. III ſ. 34 fg. Die neuere landesordnungen, und ſtadtrechte, welche nach der bekannt gemache- ten Kammergerichtsordnung gefertiget worden ſind, enthalten einen miſchmaſch vom teutſchen und roͤmiſchen rechte; wo ſie nicht gar das teut- ſche recht gaͤnzlich zu verdringen geſuchet haben; geſtalt die Kur-Saͤchſiſche verordnungen, unter andern, diſes deutlich zeigen. Dahingegen kom- men die Fuͤrſtlich-Saͤchſiſche landrechte mit den teutſchen rechten vil eher uͤberein, als das Kur- Saͤchſiſche. § 26 Die rechte koͤnnen aus den nachbarſchaften erlaͤutert werden (§ 23); beſonders, wenn die voͤl- kerſchaften vormals durch Teutſchland gewandert, oder eine gemeinſchaft mit den Teutſchen gehabt haben, oder Teutſche geweſen ſind, welche mit einander einerlei rechte gehabt haben, wie die heu- tige Franzoſen, als ehemalige Franken, Engel- laͤnder, und andere, wovon die nachfolgende § § im erſten teile handeln; tue hinzu: des Freiherrn von Senkenberg vorlaͤufige einleitung ꝛc. ſ. 142 fgg. § 17 — 20. von den Großbritaniſchen rech- ten handelt beſonders Chriſtian Hartmann, Sa- muel Gatzert in der comment. iur. exot. hiſt. litt. de iure communi Angliae etc. Goͤtt. 1765 gr. 4t, und machet auch die ſchriftſteller hirzu namhaft. § 27 Die teutſche rechte haben nicht allein ire quel- len; ſondern auch ire huͤlfsmittel (§ 3 des Iten th.). Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/60
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/60>, abgerufen am 24.11.2024.