Die hülfsmittel sind mancherlei. Dahin gehören vorzüglich 1) die geschichte, sowohl überhaubt, als auch der rechte insbesondere, samt den alter- tümern, one welche bei keinem teile der rechtsge- lahrheit fortzukommen ist. Weil die alte Teut- sche auch dem aberglauben ergeben waren, und diser in der Teutschen handelungen einen grossen einfluß hat; so ist dazu einige nachricht nötig. Diese hat uns, unter andern, der Keyßler in an- tiquit. sept. etc. 1720, 8v, gründlich gegeben; man sehe auch den Joh. Christoph Clesfeliusan- tiquit. Germ. 1733, 8v, bei den teutschen rechten dinen besonders: der Tacitusde moribus Germ. (§ 6 § 10), der Philipp Cluver in Germania an- tiqua, der Hert in notitia vet. Germ. popul., der Hachenberg in Germania media, der Strodt- mann in der übereinstimmung der teutschen alter- tümer mit den biblischen, die Pütterische Reichs- histori, die Gatterische universal-histori, und vile andere; im übrigen sehe man den von Sen- kenbergischenmethod. iuris, 1756, 4t, app. VI, den Joh. Ge. Cramerde studio antiquit. iuris Germ. Leipz. 1729, 4t, des Joh. Ulr. Christ. Tresen- reutersantiq. Germ. Gött. 1761, 8v. 2) Die sprachen, besonders die kenntniß der rechtswörter der Teutschen, und benachbarten völkerschaften, von den alten, mittleren, und neueren zeiten, wo- von unten etwas gemeldet werden soll (§ 4962 fg.). Der von der Lahr in seinem glossario, und der Haltaus dinen hirbei ungemein. Denn in den alten teutschen rechtswörtern liget ein grosser schaz des ächten teutschen rechtes verborgen; mithin hat sich ein teutscher rechtsbeflissener besonders darum zu bekümmern. 3) Die teutsche sprüchwörter, das sind nämlich worte, welche von allen gemei- niglich gesprochen werden. Sie nemen ire an-
kunft,
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des teutſch. rechtes, deſſen nohtwend. ꝛc.
Die huͤlfsmittel ſind mancherlei. Dahin gehoͤren vorzuͤglich 1) die geſchichte, ſowohl uͤberhaubt, als auch der rechte insbeſondere, ſamt den alter- tuͤmern, one welche bei keinem teile der rechtsge- lahrheit fortzukommen iſt. Weil die alte Teut- ſche auch dem aberglauben ergeben waren, und diſer in der Teutſchen handelungen einen groſſen einfluß hat; ſo iſt dazu einige nachricht noͤtig. Dieſe hat uns, unter andern, der Keyßler in an- tiquit. ſept. etc. 1720, 8v, gruͤndlich gegeben; man ſehe auch den Joh. Chriſtoph Cleſfeliusan- tiquit. Germ. 1733, 8v, bei den teutſchen rechten dinen beſonders: der Tacitusde moribus Germ. (§ 6 § 10), der Philipp Cluver in Germania an- tiqua, der Hert in notitia vet. Germ. popul., der Hachenberg in Germania media, der Strodt- mann in der uͤbereinſtimmung der teutſchen alter- tuͤmer mit den bibliſchen, die Puͤtteriſche Reichs- hiſtori, die Gatteriſche univerſal-hiſtori, und vile andere; im uͤbrigen ſehe man den von Sen- kenbergiſchenmethod. iuris, 1756, 4t, app. VI, den Joh. Ge. Cramerde ſtudio antiquit. iuris Germ. Leipz. 1729, 4t, des Joh. Ulr. Chriſt. Treſen- reutersantiq. Germ. Goͤtt. 1761, 8v. 2) Die ſprachen, beſonders die kenntniß der rechtswoͤrter der Teutſchen, und benachbarten voͤlkerſchaften, von den alten, mittleren, und neueren zeiten, wo- von unten etwas gemeldet werden ſoll (§ 4962 fg.). Der von der Lahr in ſeinem gloſſario, und der Haltaus dinen hirbei ungemein. Denn in den alten teutſchen rechtswoͤrtern liget ein groſſer ſchaz des aͤchten teutſchen rechtes verborgen; mithin hat ſich ein teutſcher rechtsbefliſſener beſonders darum zu bekuͤmmern. 3) Die teutſche ſpruͤchwoͤrter, das ſind naͤmlich worte, welche von allen gemei- niglich geſprochen werden. Sie nemen ire an-
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des teutſch. rechtes, deſſen nohtwend. ꝛc.
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als auch der rechte insbeſondere, ſamt den alter-
tuͤmern, one welche bei keinem teile der rechtsge-
lahrheit fortzukommen iſt. Weil die alte Teut-
ſche auch dem aberglauben ergeben waren, und
diſer in der Teutſchen handelungen einen groſſen
einfluß hat; ſo iſt dazu einige nachricht noͤtig.
Dieſe hat uns, unter andern, der Keyßler in an-
tiquit. ſept. etc. 1720, 8v, gruͤndlich gegeben;
man ſehe auch den Joh. Chriſtoph Cleſfelius an-
tiquit. Germ. 1733, 8v, bei den teutſchen rechten
dinen beſonders: der Tacitus de moribus Germ.
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Hachenberg in Germania media, der Strodt-
mann in der uͤbereinſtimmung der teutſchen alter-
tuͤmer mit den bibliſchen, die Puͤtteriſche Reichs-
hiſtori, die Gatteriſche univerſal-hiſtori, und
vile andere; im uͤbrigen ſehe man den von Sen-
kenbergiſchen method. iuris, 1756, 4t, app. VI,
den Joh. Ge. Cramer de ſtudio antiquit. iuris Germ.
Leipz. 1729, 4t, des Joh. Ulr. Chriſt. Treſen-
reuters antiq. Germ. Goͤtt. 1761, 8v. 2) Die
ſprachen, beſonders die kenntniß der rechtswoͤrter
der Teutſchen, und benachbarten voͤlkerſchaften,
von den alten, mittleren, und neueren zeiten, wo-
von unten etwas gemeldet werden ſoll (§ 4962 fg.).
Der von der Lahr in ſeinem gloſſario, und der
Haltaus dinen hirbei ungemein. Denn in den
alten teutſchen rechtswoͤrtern liget ein groſſer ſchaz
des aͤchten teutſchen rechtes verborgen; mithin hat
ſich ein teutſcher rechtsbefliſſener beſonders darum
zu bekuͤmmern. 3) Die teutſche ſpruͤchwoͤrter,
das ſind naͤmlich worte, welche von allen gemei-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/61>, abgerufen am 24.11.2024.
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