seiner trägheit, und seinem vorhergehenden verse- hen träget ihm der kriges-unstern nichts für. Der aufwand kömmt dem vormunde allein nicht zu, noch darf er die järlichen beträchtlichen einkünfte gänzlich verwenden; sondern muß sich der sparsamkeit be- fleissigen. Sihe im übrigen die Struvischeiu- rispr. her. th. VI, cap. 4, § 7 fgg, den Christian Spechtde his, quae vsu fori et secundum qua- rund. prouinc. et ciuit. statuta tutoribus et curat. et circa eos obseruanda sunt, Witt. 1738, den Jac. Frid. Ludovicide facto tutoris a pupillo non praestando, Halle 1720, den Lüd. Menken de tutore et curat. ad vsuras ex debito suo vsur. obligato, Leipz. 1703, den Casp. Ach. Beckde periculo nonis pupill. Jena 1729, den Christian Thomasiusde culpa ab heredibus tut. praestanda, Halle 1701.
§ 971
Die teutsche vormunden sind nicht allein stell-von der gewalt der teutschen vormunden. vertreter der obrigkeit, sondern auch der aeltern (§ 950). Daher wird auch von inen treue, fleiß, libe und redlichkeit erfodert. Wenn nun der vormund an aeltern statt vorhanden ist, und so- wohl die auferzihung des unmündigen zu dessen, und des states besten treulich, sonder gefärde, be- sorgen, seine freien handelungen dirigiren, die unarten abgewönen, als auch über seine güter wa- chen, und das vermögen nicht allein zu erhalten, sondern auch zu vermeren suchen soll (§ 960, 4); so ist daraus leicht abzunemen: daß einem vor- munde eine der aeltern gewalt gleichkommende macht beizulegen stehe, um disen endzweck zu er- halten, wie die Teutsche auch getan haben, von PufendorfP. I, obs. XI, s. 17, P. II, obs. 93, s. 390, P. III, obs. 43, von Neumannde patria
potest.
O o 4
u. obervorm., auch krigiſchen vorm.
ſeiner traͤgheit, und ſeinem vorhergehenden verſe- hen traͤget ihm der kriges-unſtern nichts fuͤr. Der aufwand koͤmmt dem vormunde allein nicht zu, noch darf er die jaͤrlichen betraͤchtlichen einkuͤnfte gaͤnzlich verwenden; ſondern muß ſich der ſparſamkeit be- fleiſſigen. Sihe im uͤbrigen die Struviſcheiu- rispr. her. th. VI, cap. 4, § 7 fgg, den Chriſtian Spechtde his, quae vſu fori et ſecundum qua- rund. prouinc. et ciuit. ſtatuta tutoribus et curat. et circa eos obſeruanda ſunt, Witt. 1738, den Jac. Frid. Ludovicide facto tutoris a pupillo non praeſtando, Halle 1720, den Luͤd. Menken de tutore et curat. ad vſuras ex debito ſuo vſur. obligato, Leipz. 1703, den Caſp. Ach. Beckde periculo nonis pupill. Jena 1729, den Chriſtian Thomaſiusde culpa ab heredibus tut. praeſtanda, Halle 1701.
§ 971
Die teutſche vormunden ſind nicht allein ſtell-von der gewalt der teutſchen vormunden. vertreter der obrigkeit, ſondern auch der aeltern (§ 950). Daher wird auch von inen treue, fleiß, libe und redlichkeit erfodert. Wenn nun der vormund an aeltern ſtatt vorhanden iſt, und ſo- wohl die auferzihung des unmuͤndigen zu deſſen, und des ſtates beſten treulich, ſonder gefaͤrde, be- ſorgen, ſeine freien handelungen dirigiren, die unarten abgewoͤnen, als auch uͤber ſeine guͤter wa- chen, und das vermoͤgen nicht allein zu erhalten, ſondern auch zu vermeren ſuchen ſoll (§ 960, 4); ſo iſt daraus leicht abzunemen: daß einem vor- munde eine der aeltern gewalt gleichkommende macht beizulegen ſtehe, um diſen endzweck zu er- halten, wie die Teutſche auch getan haben, von PufendorfP. I, obſ. XI, ſ. 17, P. II, obſ. 93, ſ. 390, P. III, obſ. 43, von Neumannde patria
poteſt.
O o 4
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u. obervorm., auch krigiſchen vorm.
ſeiner traͤgheit, und ſeinem vorhergehenden verſe-
hen traͤget ihm der kriges-unſtern nichts fuͤr. Der
aufwand koͤmmt dem vormunde allein nicht zu, noch
darf er die jaͤrlichen betraͤchtlichen einkuͤnfte gaͤnzlich
verwenden; ſondern muß ſich der ſparſamkeit be-
fleiſſigen. Sihe im uͤbrigen die Struviſche iu-
rispr. her. th. VI, cap. 4, § 7 fgg, den Chriſtian
Specht de his, quae vſu fori et ſecundum qua-
rund. prouinc. et ciuit. ſtatuta tutoribus et curat.
et circa eos obſeruanda ſunt, Witt. 1738, den
Jac. Frid. Ludovici de facto tutoris a pupillo
non praeſtando, Halle 1720, den Luͤd. Menken
de tutore et curat. ad vſuras ex debito ſuo vſur.
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periculo nonis pupill. Jena 1729, den Chriſtian
Thomaſius de culpa ab heredibus tut. praeſtanda,
Halle 1701.
§ 971
Die teutſche vormunden ſind nicht allein ſtell-
vertreter der obrigkeit, ſondern auch der aeltern
(§ 950). Daher wird auch von inen treue, fleiß,
libe und redlichkeit erfodert. Wenn nun der
vormund an aeltern ſtatt vorhanden iſt, und ſo-
wohl die auferzihung des unmuͤndigen zu deſſen,
und des ſtates beſten treulich, ſonder gefaͤrde, be-
ſorgen, ſeine freien handelungen dirigiren, die
unarten abgewoͤnen, als auch uͤber ſeine guͤter wa-
chen, und das vermoͤgen nicht allein zu erhalten,
ſondern auch zu vermeren ſuchen ſoll (§ 960, 4);
ſo iſt daraus leicht abzunemen: daß einem vor-
munde eine der aeltern gewalt gleichkommende
macht beizulegen ſtehe, um diſen endzweck zu er-
halten, wie die Teutſche auch getan haben, von
Pufendorf P. I, obſ. XI, ſ. 17, P. II, obſ. 93,
ſ. 390, P. III, obſ. 43, von Neumann de patria
poteſt.
von der gewalt
der teutſchen
vormunden.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/607>, abgerufen am 22.11.2024.
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