sind, die frankfurtische stadtreformation th. II, tit. 9, § 7, und daselbst die Orthische anmerkungen s. 19.
§ 1225
Die mast teilet sich in die vor- und nachmast,von der mast. volle, halbe, oder sprengmast (§ 1788, und § 2070 fg. des Iten th.). Wer die mast hat, oder damit belehnet ist, hat im zweifel alles; mit- hin irren dijenige, welche in solchem falle den va- sallen die sprengmast abschneiden wollen. Wenn volle mast ist, und der bauern schweine dadurch keinen abgang leiden, kan der adeliche auch frem- de schweine auf den wald treiben lassen (§ 2072 des Iten th.).
§ 1226
Wenn die schweine weit nach hause gehen, undvom stallma- chen für die mastschweine. in der nähe kein wasser haben, wird nichts dar- aus. Daher ist ein maststall nötig. Die eichel muß etwas faul werden, darin zeiget sich ein wurm, welcher der mastwurm heisset. Beides erreget ein brennen, und einen grossen durst. Da- her ist zum saufen wasser nötig. Die mastställe belangend, so sind entweder dergleichen beständige vorhanden, wie z. e. Homberg hat, oder nicht. Jn disem falle ist einer zu bauen. Wenn einer errichtet werden soll, müssen alle orte daran helffen arbeiten; in betracht es eine gemeine arbeit ist; auch die jüden zu Schweinsberg sind davon nicht ausgenommen. Das sprüchwort ist: löschst du mir den durst; so brate ich dir eine wurst. Der köchin eine wurst im sacke etc.
§ 1228
U u 2
von den ſchweinen.
ſind, die frankfurtiſche ſtadtreformation th. II, tit. 9, § 7, und daſelbſt die Orthiſche anmerkungen ſ. 19.
§ 1225
Die maſt teilet ſich in die vor- und nachmaſt,von der maſt. volle, halbe, oder ſprengmaſt (§ 1788, und § 2070 fg. des Iten th.). Wer die maſt hat, oder damit belehnet iſt, hat im zweifel alles; mit- hin irren dijenige, welche in ſolchem falle den va- ſallen die ſprengmaſt abſchneiden wollen. Wenn volle maſt iſt, und der bauern ſchweine dadurch keinen abgang leiden, kan der adeliche auch frem- de ſchweine auf den wald treiben laſſen (§ 2072 des Iten th.).
§ 1226
Wenn die ſchweine weit nach hauſe gehen, undvom ſtallma- chen fuͤr die maſtſchweine. in der naͤhe kein waſſer haben, wird nichts dar- aus. Daher iſt ein maſtſtall noͤtig. Die eichel muß etwas faul werden, darin zeiget ſich ein wurm, welcher der maſtwurm heiſſet. Beides erreget ein brennen, und einen groſſen durſt. Da- her iſt zum ſaufen waſſer noͤtig. Die maſtſtaͤlle belangend, ſo ſind entweder dergleichen beſtaͤndige vorhanden, wie z. e. Homberg hat, oder nicht. Jn diſem falle iſt einer zu bauen. Wenn einer errichtet werden ſoll, muͤſſen alle orte daran helffen arbeiten; in betracht es eine gemeine arbeit iſt; auch die juͤden zu Schweinsberg ſind davon nicht ausgenommen. Das ſpruͤchwort iſt: loͤſchſt du mir den durſt; ſo brate ich dir eine wurſt. Der koͤchin eine wurſt im ſacke ꝛc.
§ 1228
U u 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0699"n="675"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den ſchweinen.</hi></fw><lb/>ſind, die frankfurtiſche ſtadtreformation th. <hirendition="#aq">II,</hi> tit.<lb/>
9, § 7, und daſelbſt die <hirendition="#fr">Orthiſche</hi> anmerkungen<lb/>ſ. 19.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 1225</head><lb/><p>Die maſt teilet ſich in die vor- und nachmaſt,<noteplace="right">von der maſt.</note><lb/>
volle, halbe, oder ſprengmaſt (§ 1788, und<lb/>
§ 2070 fg. des <hirendition="#aq">I</hi>ten th.). Wer die maſt hat,<lb/>
oder damit belehnet iſt, hat im zweifel alles; mit-<lb/>
hin irren dijenige, welche in ſolchem falle den va-<lb/>ſallen die ſprengmaſt abſchneiden wollen. Wenn<lb/>
volle maſt iſt, und der bauern ſchweine dadurch<lb/>
keinen abgang leiden, kan der adeliche auch frem-<lb/>
de ſchweine auf den wald treiben laſſen (§ 2072<lb/>
des <hirendition="#aq">I</hi>ten th.).</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 1226</head><lb/><p>Wenn die ſchweine weit nach hauſe gehen, und<noteplace="right">vom ſtallma-<lb/>
chen fuͤr die<lb/>
maſtſchweine.</note><lb/>
in der naͤhe kein waſſer haben, wird nichts dar-<lb/>
aus. Daher iſt ein maſtſtall noͤtig. Die eichel<lb/>
muß etwas faul werden, darin zeiget ſich ein<lb/>
wurm, welcher der maſtwurm heiſſet. Beides<lb/>
erreget ein brennen, und einen groſſen durſt. Da-<lb/>
her iſt zum ſaufen waſſer noͤtig. Die maſtſtaͤlle<lb/>
belangend, ſo ſind entweder dergleichen beſtaͤndige<lb/>
vorhanden, wie z. e. Homberg hat, oder nicht.<lb/>
Jn diſem falle iſt einer zu bauen. Wenn einer<lb/>
errichtet werden ſoll, muͤſſen alle orte daran helffen<lb/>
arbeiten; in betracht es eine gemeine arbeit iſt;<lb/>
auch die juͤden zu Schweinsberg ſind davon nicht<lb/>
ausgenommen. Das ſpruͤchwort iſt: loͤſchſt du<lb/>
mir den durſt; ſo brate ich dir eine wurſt. Der<lb/>
koͤchin eine wurſt im ſacke ꝛc.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">U u 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">§ 1228</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[675/0699]
von den ſchweinen.
ſind, die frankfurtiſche ſtadtreformation th. II, tit.
9, § 7, und daſelbſt die Orthiſche anmerkungen
ſ. 19.
§ 1225
Die maſt teilet ſich in die vor- und nachmaſt,
volle, halbe, oder ſprengmaſt (§ 1788, und
§ 2070 fg. des Iten th.). Wer die maſt hat,
oder damit belehnet iſt, hat im zweifel alles; mit-
hin irren dijenige, welche in ſolchem falle den va-
ſallen die ſprengmaſt abſchneiden wollen. Wenn
volle maſt iſt, und der bauern ſchweine dadurch
keinen abgang leiden, kan der adeliche auch frem-
de ſchweine auf den wald treiben laſſen (§ 2072
des Iten th.).
von der maſt.
§ 1226
Wenn die ſchweine weit nach hauſe gehen, und
in der naͤhe kein waſſer haben, wird nichts dar-
aus. Daher iſt ein maſtſtall noͤtig. Die eichel
muß etwas faul werden, darin zeiget ſich ein
wurm, welcher der maſtwurm heiſſet. Beides
erreget ein brennen, und einen groſſen durſt. Da-
her iſt zum ſaufen waſſer noͤtig. Die maſtſtaͤlle
belangend, ſo ſind entweder dergleichen beſtaͤndige
vorhanden, wie z. e. Homberg hat, oder nicht.
Jn diſem falle iſt einer zu bauen. Wenn einer
errichtet werden ſoll, muͤſſen alle orte daran helffen
arbeiten; in betracht es eine gemeine arbeit iſt;
auch die juͤden zu Schweinsberg ſind davon nicht
ausgenommen. Das ſpruͤchwort iſt: loͤſchſt du
mir den durſt; ſo brate ich dir eine wurſt. Der
koͤchin eine wurſt im ſacke ꝛc.
vom ſtallma-
chen fuͤr die
maſtſchweine.
§ 1228
U u 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 675. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/699>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.