bild auf, wie Braunschweig von Heinrich dem lö- wen erhalten hat. Jeweilen bedeutet dasselbe auch das marktzeichen, die marktfane, Haltaus sp. 2056. Weichgraf, oder wiggrave (comes villae, oder urbis) der stadtrichter. Disem wird der dorf- richter entgegen gestellet. Wigscheffel ist das ge- mäß in einer stadt. Wigvogt (advocatus civi- tatis). Weichweg heisset eigentlich der stadt- weg; wird jedoch auch von der dorf-haubtstrasse gebrauchet. Das übrige sihe in der anweisung für die beambten, von den toren, pförtgen, land- weren, und dorfschlägen, wegen, stegen, brü- cken etc s. 717 fgg. Zu Crove, in der grafschaft Sponheim heisset das gebit: das reich, Grupens obseruationes rei agrariae Germ. Hann. 1758, 4t. Es gibet auch haßgraben bei den dörfern, Haltaus sp. 829, die reine, reinwale, eb. sp. 1541 fg. Die grenzen der forstlichen obrigkeit stehen dem landesherrn zu; dahingegen kan ein jeder unter- tan steine, oder pfäle um das seinige sezen, damit er streitigkeiten mit den nachbaren verhüten möge; in Westphalen nennet man dises auch befridigung, einfridigung, welches mit einem aufwurffe um die zugehörigen güter geschehen kan, Struben im 176ten rechtlichen bedenken des Iten th. s. 431, 432, Krebsde ligno et lapide P. II, class. VI, sect. 4, § 11, n. 6, von Esbach über den Carpzov P. II, const. 41, def. 17.
§ 1649
von den stadt- und dorffluren (gemarkungen) und deren rech- ten.
Eine jede stadt hat ire gewisse gemarkung, und und was darin gelegen ist, stehet ihr, nach der re- gel, und vermutung, zu, auch die dörfer haben wohl iren bann, ire gemarkung, terminei, oder flur (§ 306, § 354). Wenn nun ein fiscal, oder rentkammer-anwalt einen in der stadtgemarkung
gele-
II buch, XLI haubtſtuͤck,
bild auf, wie Braunſchweig von Heinrich dem loͤ- wen erhalten hat. Jeweilen bedeutet daſſelbe auch das marktzeichen, die marktfane, Haltaus ſp. 2056. Weichgraf, oder wiggrave (comes villae, oder urbis) der ſtadtrichter. Diſem wird der dorf- richter entgegen geſtellet. Wigſcheffel iſt das ge- maͤß in einer ſtadt. Wigvogt (advocatus civi- tatis). Weichweg heiſſet eigentlich der ſtadt- weg; wird jedoch auch von der dorf-haubtſtraſſe gebrauchet. Das uͤbrige ſihe in der anweiſung fuͤr die beambten, von den toren, pfoͤrtgen, land- weren, und dorfſchlaͤgen, wegen, ſtegen, bruͤ- cken ꝛc ſ. 717 fgg. Zu Crove, in der grafſchaft Sponheim heiſſet das gebit: das reich, Grupens obſeruationes rei agrariae Germ. Hann. 1758, 4t. Es gibet auch haßgraben bei den doͤrfern, Haltaus ſp. 829, die reine, reinwale, eb. ſp. 1541 fg. Die grenzen der forſtlichen obrigkeit ſtehen dem landesherrn zu; dahingegen kan ein jeder unter- tan ſteine, oder pfaͤle um das ſeinige ſezen, damit er ſtreitigkeiten mit den nachbaren verhuͤten moͤge; in Weſtphalen nennet man diſes auch befridigung, einfridigung, welches mit einem aufwurffe um die zugehoͤrigen guͤter geſchehen kan, Struben im 176ten rechtlichen bedenken des Iten th. ſ. 431, 432, Krebsde ligno et lapide P. II, claſſ. VI, ſect. 4, § 11, n. 6, von Esbach uͤber den Carpzov P. II, conſt. 41, def. 17.
§ 1649
von den ſtadt- und dorffluren (gemarkungen) und deren rech- ten.
Eine jede ſtadt hat ire gewiſſe gemarkung, und und was darin gelegen iſt, ſtehet ihr, nach der re- gel, und vermutung, zu, auch die doͤrfer haben wohl iren bann, ire gemarkung, terminei, oder flur (§ 306, § 354). Wenn nun ein fiſcal, oder rentkammer-anwalt einen in der ſtadtgemarkung
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II buch, XLI haubtſtuͤck,
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wen erhalten hat. Jeweilen bedeutet daſſelbe auch
das marktzeichen, die marktfane, Haltaus ſp. 2056.
Weichgraf, oder wiggrave (comes villae, oder
urbis) der ſtadtrichter. Diſem wird der dorf-
richter entgegen geſtellet. Wigſcheffel iſt das ge-
maͤß in einer ſtadt. Wigvogt (advocatus civi-
tatis). Weichweg heiſſet eigentlich der ſtadt-
weg; wird jedoch auch von der dorf-haubtſtraſſe
gebrauchet. Das uͤbrige ſihe in der anweiſung
fuͤr die beambten, von den toren, pfoͤrtgen, land-
weren, und dorfſchlaͤgen, wegen, ſtegen, bruͤ-
cken ꝛc ſ. 717 fgg. Zu Crove, in der grafſchaft
Sponheim heiſſet das gebit: das reich, Grupens
obſeruationes rei agrariae Germ. Hann. 1758, 4t.
Es gibet auch haßgraben bei den doͤrfern, Haltaus
ſp. 829, die reine, reinwale, eb. ſp. 1541 fg.
Die grenzen der forſtlichen obrigkeit ſtehen dem
landesherrn zu; dahingegen kan ein jeder unter-
tan ſteine, oder pfaͤle um das ſeinige ſezen, damit
er ſtreitigkeiten mit den nachbaren verhuͤten moͤge;
in Weſtphalen nennet man diſes auch befridigung,
einfridigung, welches mit einem aufwurffe um die
zugehoͤrigen guͤter geſchehen kan, Struben im
176ten rechtlichen bedenken des Iten th. ſ. 431, 432,
Krebs de ligno et lapide P. II, claſſ. VI, ſect. 4,
§ 11, n. 6, von Esbach uͤber den Carpzov
P. II, conſt. 41, def. 17.
§ 1649
Eine jede ſtadt hat ire gewiſſe gemarkung, und
und was darin gelegen iſt, ſtehet ihr, nach der re-
gel, und vermutung, zu, auch die doͤrfer haben
wohl iren bann, ire gemarkung, terminei, oder
flur (§ 306, § 354). Wenn nun ein fiſcal, oder
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/758>, abgerufen am 22.11.2024.
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