Der mitbesiz ist etwas teutsches, gleichwie das possessorium summarlissimum eine teutsche erfin- dung ist, und den Römern ganz unbekannt gewe- sen. Den mitbesiz hat man, rechtlicher art nach (§ 1891 des 1ten th.), auf gleiche weise, wie den be- siz, oder nach dem wechsel, der wandelung (§ 1713). Bei den Teutschen war der saz: körperliche dinge werden nur besessen, und die unkörperliche waren darunter mit begriffen (§ 1875). Wenn einer eine sache erlanget hatte; so gewärete der gebüren- de richter den besiz (§ 1856). Den rechtlichen mitbesiz erlanget man allso ebenfalls durch den richter; wie auch die handhabungs-decrete (ma- nutenenz); obschon desselben ergreiffung, vermittels eines notariens, und der zeugen geschehen kan (§ 1881). Besize ich etwas von regalien, u. d. gl.; so hat die handhabung des besizes wider den regen- ten, und oberen nicht anders statt, als wenn ich den titel meines besizes gezimend anzugeben vermag (§ 1886 des 1ten th.). Ein mitbesizer kan, one des andern gehelung, nichts veräussern (§ 1870 des 1ten th.).
§ 1892
Man hat nicht allein in den teutschen Reichs-vom streitigen mitbesize. gesäzen den streitigen besiz (§ 1878), Hofmann in der teutschen Reichspraxis 2ten bande s. 359 fg. § 1460, und 3ten bande s. 333 fgg. § 2519 -- 2521; sondern es ist auch öfters der mitbesiz strei- tig. Wenn dises leztere sich äussert, und der besi- zer den anmaßlichen mitbesizer, welcher des besizers besiz selbst einräumet, und gestehet; zur aufrecht- erhaltung seines rechtes, pfändet, darf der vermeint-
liche
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vom beſize, und mitbeſize.
Vom mitbeſize. § 1888
Der mitbeſiz iſt etwas teutſches, gleichwie das poſſeſſorium ſummarliſſimum eine teutſche erfin- dung iſt, und den Roͤmern ganz unbekannt gewe- ſen. Den mitbeſiz hat man, rechtlicher art nach (§ 1891 des 1ten th.), auf gleiche weiſe, wie den be- ſiz, oder nach dem wechſel, der wandelung (§ 1713). Bei den Teutſchen war der ſaz: koͤrperliche dinge werden nur beſeſſen, und die unkoͤrperliche waren darunter mit begriffen (§ 1875). Wenn einer eine ſache erlanget hatte; ſo gewaͤrete der gebuͤren- de richter den beſiz (§ 1856). Den rechtlichen mitbeſiz erlanget man allſo ebenfalls durch den richter; wie auch die handhabungs-decrete (ma- nutenenz); obſchon deſſelben ergreiffung, vermittels eines notariens, und der zeugen geſchehen kan (§ 1881). Beſize ich etwas von regalien, u. d. gl.; ſo hat die handhabung des beſizes wider den regen- ten, und oberen nicht anders ſtatt, als wenn ich den titel meines beſizes gezimend anzugeben vermag (§ 1886 des 1ten th.). Ein mitbeſizer kan, one des andern gehelung, nichts veraͤuſſern (§ 1870 des 1ten th.).
§ 1892
Man hat nicht allein in den teutſchen Reichs-vom ſtreitigen mitbeſize. geſaͤzen den ſtreitigen beſiz (§ 1878), Hofmann in der teutſchen Reichspraxis 2ten bande ſ. 359 fg. § 1460, und 3ten bande ſ. 333 fgg. § 2519 — 2521; ſondern es iſt auch oͤfters der mitbeſiz ſtrei- tig. Wenn diſes leztere ſich aͤuſſert, und der beſi- zer den anmaßlichen mitbeſizer, welcher des beſizers beſiz ſelbſt einraͤumet, und geſtehet; zur aufrecht- erhaltung ſeines rechtes, pfaͤndet, darf der vermeint-
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vom beſize, und mitbeſize.
Vom mitbeſize.
§ 1888
Der mitbeſiz iſt etwas teutſches, gleichwie das
poſſeſſorium ſummarliſſimum eine teutſche erfin-
dung iſt, und den Roͤmern ganz unbekannt gewe-
ſen. Den mitbeſiz hat man, rechtlicher art nach
(§ 1891 des 1ten th.), auf gleiche weiſe, wie den be-
ſiz, oder nach dem wechſel, der wandelung (§ 1713).
Bei den Teutſchen war der ſaz: koͤrperliche dinge
werden nur beſeſſen, und die unkoͤrperliche waren
darunter mit begriffen (§ 1875). Wenn einer
eine ſache erlanget hatte; ſo gewaͤrete der gebuͤren-
de richter den beſiz (§ 1856). Den rechtlichen
mitbeſiz erlanget man allſo ebenfalls durch den
richter; wie auch die handhabungs-decrete (ma-
nutenenz); obſchon deſſelben ergreiffung, vermittels
eines notariens, und der zeugen geſchehen kan (§
1881). Beſize ich etwas von regalien, u. d. gl.;
ſo hat die handhabung des beſizes wider den regen-
ten, und oberen nicht anders ſtatt, als wenn ich den
titel meines beſizes gezimend anzugeben vermag (§
1886 des 1ten th.). Ein mitbeſizer kan, one des
andern gehelung, nichts veraͤuſſern (§ 1870 des
1ten th.).
§ 1892
Man hat nicht allein in den teutſchen Reichs-
geſaͤzen den ſtreitigen beſiz (§ 1878), Hofmann
in der teutſchen Reichspraxis 2ten bande ſ. 359 fg.
§ 1460, und 3ten bande ſ. 333 fgg. § 2519 —
2521; ſondern es iſt auch oͤfters der mitbeſiz ſtrei-
tig. Wenn diſes leztere ſich aͤuſſert, und der beſi-
zer den anmaßlichen mitbeſizer, welcher des beſizers
beſiz ſelbſt einraͤumet, und geſtehet; zur aufrecht-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 819. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/843>, abgerufen am 22.11.2024.
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