dem zinßherrn in seine gewarsam gelifert werden, oder er muß sie holen lassen (§ 1995 des 1ten th.). Sie haben mancherlei benennungen (§ 424). Man hat maier-pacht-miet-heuer-frei-erb-rott-rutscher- zinssen etc; das löpelen-gelt im Hildesheimischen rc ist nicht unbekannt. Ein löpel ist eine art des korn- mases, welches etwas weniger, als einen himbten beträget, und soll löpelgelt das maßgelt seyn. Das pfuntgelt, welches ein accidenz für die ambtsvögte zu seyn pfleget, da inen einige dörfer järlich so, und so vil pfuntgelt bezalen müssen. Hirzu kommen noch allerlei zehnten; nicht minder das dinst-schuz- ochsen-herings-eiergelt, die rauch-hüner, die taidi- gung des besten haubtes, die contributionen, der hufen- scheffel- schaafschaz; die dorf- hof-taxe etc etc, besage der stats- und reise-geographie im VIIten bande s. 341 s. 342. Nach einem anschlage der beiden Bronsartischen güter: Schwickers- und De- bertshausen, im Sachsen-Hildburgshäusischen, wel- che sön- und töchterlehne sind, betragen die erbzinssen, inhalts des lehnbuches, des jares 14 fl. 6 gr. am gelte, an eiern, erndthanen, weinachts- und fast- nachts-hünern, unschlitt etc zu 5 vom hundert ge- rechnet. Das handlon bei erb- kauf- und tausch- handelungen ist zu 5 vom hunderte zu entrichten. Der brauzinß von den untertanen, deren jeder des jares nach einem recesse, gegen erlegung eines hal- ben speciestalers, oder 16 gr. drei malter zu brauen berechtiget ist. Die nider-jagt in dasigen fluren gehöret den gutsherren allein; imgleichen in der ke- zerother gemarkung, wo die bauern nur der haasen- lausche halber berechtiget sind. 27 fl. wegen jär- lich abzugebenden 21/2 maaß kornes, und 21/2 maaß hafers zu einem sogenannten läutvirling an den schulmeister zu Schwickershausen, im herbste. Jn Baiern hat man die rent, und fändt, als einkünf-
te
von den bauerguͤtern.
dem zinßherrn in ſeine gewarſam gelifert werden, oder er muß ſie holen laſſen (§ 1995 des 1ten th.). Sie haben mancherlei benennungen (§ 424). Man hat maier-pacht-miet-heuer-frei-erb-rott-rutſcher- zinſſen ꝛc; das loͤpelen-gelt im Hildesheimiſchen ꝛc iſt nicht unbekannt. Ein loͤpel iſt eine art des korn- maſes, welches etwas weniger, als einen himbten betraͤget, und ſoll loͤpelgelt das maßgelt ſeyn. Das pfuntgelt, welches ein accidenz fuͤr die ambtsvoͤgte zu ſeyn pfleget, da inen einige doͤrfer jaͤrlich ſo, und ſo vil pfuntgelt bezalen muͤſſen. Hirzu kommen noch allerlei zehnten; nicht minder das dinſt-ſchuz- ochſen-herings-eiergelt, die rauch-huͤner, die taidi- gung des beſten haubtes, die contributionen, der hufen- ſcheffel- ſchaafſchaz; die dorf- hof-taxe ꝛc ꝛc, beſage der ſtats- und reiſe-geographie im VIIten bande ſ. 341 ſ. 342. Nach einem anſchlage der beiden Bronſartiſchen guͤter: Schwickers- und De- bertshauſen, im Sachſen-Hildburgshaͤuſiſchen, wel- che ſoͤn- und toͤchterlehne ſind, betragen die erbzinſſen, inhalts des lehnbuches, des jares 14 fl. 6 gr. am gelte, an eiern, erndthanen, weinachts- und faſt- nachts-huͤnern, unſchlitt ꝛc zu 5 vom hundert ge- rechnet. Das handlon bei erb- kauf- und tauſch- handelungen iſt zu 5 vom hunderte zu entrichten. Der brauzinß von den untertanen, deren jeder des jares nach einem receſſe, gegen erlegung eines hal- ben ſpeciestalers, oder 16 gr. drei malter zu brauen berechtiget iſt. Die nider-jagt in daſigen fluren gehoͤret den gutsherren allein; imgleichen in der ke- zerother gemarkung, wo die bauern nur der haaſen- lauſche halber berechtiget ſind. 27 fl. wegen jaͤr- lich abzugebenden 2½ maaß kornes, und 2½ maaß hafers zu einem ſogenannten laͤutvirling an den ſchulmeiſter zu Schwickershauſen, im herbſte. Jn Baiern hat man die rent, und faͤndt, als einkuͤnf-
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von den bauerguͤtern.
dem zinßherrn in ſeine gewarſam gelifert werden,
oder er muß ſie holen laſſen (§ 1995 des 1ten th.).
Sie haben mancherlei benennungen (§ 424). Man
hat maier-pacht-miet-heuer-frei-erb-rott-rutſcher-
zinſſen ꝛc; das loͤpelen-gelt im Hildesheimiſchen ꝛc
iſt nicht unbekannt. Ein loͤpel iſt eine art des korn-
maſes, welches etwas weniger, als einen himbten
betraͤget, und ſoll loͤpelgelt das maßgelt ſeyn. Das
pfuntgelt, welches ein accidenz fuͤr die ambtsvoͤgte
zu ſeyn pfleget, da inen einige doͤrfer jaͤrlich ſo, und
ſo vil pfuntgelt bezalen muͤſſen. Hirzu kommen
noch allerlei zehnten; nicht minder das dinſt-ſchuz-
ochſen-herings-eiergelt, die rauch-huͤner, die taidi-
gung des beſten haubtes, die contributionen, der
hufen- ſcheffel- ſchaafſchaz; die dorf- hof-taxe ꝛc ꝛc,
beſage der ſtats- und reiſe-geographie im VIIten
bande ſ. 341 ſ. 342. Nach einem anſchlage der
beiden Bronſartiſchen guͤter: Schwickers- und De-
bertshauſen, im Sachſen-Hildburgshaͤuſiſchen, wel-
che ſoͤn- und toͤchterlehne ſind, betragen die erbzinſſen,
inhalts des lehnbuches, des jares 14 fl. 6 gr. am
gelte, an eiern, erndthanen, weinachts- und faſt-
nachts-huͤnern, unſchlitt ꝛc zu 5 vom hundert ge-
rechnet. Das handlon bei erb- kauf- und tauſch-
handelungen iſt zu 5 vom hunderte zu entrichten.
Der brauzinß von den untertanen, deren jeder des
jares nach einem receſſe, gegen erlegung eines hal-
ben ſpeciestalers, oder 16 gr. drei malter zu brauen
berechtiget iſt. Die nider-jagt in daſigen fluren
gehoͤret den gutsherren allein; imgleichen in der ke-
zerother gemarkung, wo die bauern nur der haaſen-
lauſche halber berechtiget ſind. 27 fl. wegen jaͤr-
lich abzugebenden 2½ maaß kornes, und 2½ maaß
hafers zu einem ſogenannten laͤutvirling an den
ſchulmeiſter zu Schwickershauſen, im herbſte. Jn
Baiern hat man die rent, und faͤndt, als einkuͤnf-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/885>, abgerufen am 22.11.2024.
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