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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den gerechtigk. und befugnissen.
gang sezet unterschidene gemarkungen, oder güter
voraus, worauf derselbe ausgeübet wird. Dise
kan vermöge eines gedinges, vergleiches, Schoepff
im cons. 19 n. 26 s. 142 vol. VIII, der verjärung,
verleihung, eines pachtes, auch des herkommens ei-
ner andern gemeine, oder andern person wohl zuste-
hen, und von ihr erlanget werden, Fritsch de iure
compasc.
§ 17, Mevius P. V decis. 552. Disem-
nach hat Schweinsberg die hutungs- und holzungs-
gerechtigkeit im Hessen-Darmstädtischen. Jn di-
sem falle kan einer dem andern, welcher die mithut
hat, den weidgang nicht verweren, daselbst mitzu-
weiden. Jndeß aber, wenn sich einer beschweret:
ich hätte so vil vih, daß es die weide nicht ertragen
könnte; so kömmt es auf das gutachten der sache-
und wirtschafts-verständigen an, nach genommenen
augenscheine von gerichtswegen, eine gewisse anzal
zu bestimmen, oder die heerden gleichzusezen;
gleichwie dann auch bei entstehenden streitig-
keiten, einem jeden sein plaz, nach befinden, von
gerichtswegen angewisen (§ 2062 des 1ten th.),
Schoepff cons. 19 n. 31 -- 42 s. 143 vol. VIII,
Harpprecht im cons. VII, 65 n. 262 fgg. vol. VII
consil. Tub.,
oder die hutzeit, die huttage, halbe
huttage feste gesezet werden mögen, wie gen Hil-
desheim im monate junius 1754 auf halbe hutta-
ge in sachen der gemeinen zu Guhstedt, und Haver-
lah erkannt worden ist. Wenn jeweilen nur die
hut geteilet wird, kan dennoch die vorhin gehabte
trift, übertrift nach der tränke etc sowohl ausdrück-
lich, als auch stillschweigend vorbehalten werden;
gestalt die verzicht wegen der hut buchstäblich zu
nemen stehet; mithin die entsagung der trift hirun-
ter nicht mit begriffen wird, Boehmer T. II. P. I
cons.
437 n. 4, cons. 686 n. 13, T. III P. III cons.
540 n. 36 -- 56, noch vermutet wird, Boehmer

T. III

von den gerechtigk. und befugniſſen.
gang ſezet unterſchidene gemarkungen, oder guͤter
voraus, worauf derſelbe ausgeuͤbet wird. Diſe
kan vermoͤge eines gedinges, vergleiches, Schoepff
im conſ. 19 n. 26 ſ. 142 vol. VIII, der verjaͤrung,
verleihung, eines pachtes, auch des herkommens ei-
ner andern gemeine, oder andern perſon wohl zuſte-
hen, und von ihr erlanget werden, Fritſch de iure
compaſc.
§ 17, Mevius P. V deciſ. 552. Diſem-
nach hat Schweinsberg die hutungs- und holzungs-
gerechtigkeit im Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen. Jn di-
ſem falle kan einer dem andern, welcher die mithut
hat, den weidgang nicht verweren, daſelbſt mitzu-
weiden. Jndeß aber, wenn ſich einer beſchweret:
ich haͤtte ſo vil vih, daß es die weide nicht ertragen
koͤnnte; ſo koͤmmt es auf das gutachten der ſache-
und wirtſchafts-verſtaͤndigen an, nach genommenen
augenſcheine von gerichtswegen, eine gewiſſe anzal
zu beſtimmen, oder die heerden gleichzuſezen;
gleichwie dann auch bei entſtehenden ſtreitig-
keiten, einem jeden ſein plaz, nach befinden, von
gerichtswegen angewiſen (§ 2062 des 1ten th.),
Schoepff conſ. 19 n. 31 — 42 ſ. 143 vol. VIII,
Harpprecht im conſ. VII, 65 n. 262 fgg. vol. VII
conſil. Tub.,
oder die hutzeit, die huttage, halbe
huttage feſte geſezet werden moͤgen, wie gen Hil-
desheim im monate junius 1754 auf halbe hutta-
ge in ſachen der gemeinen zu Guhſtedt, und Haver-
lah erkannt worden iſt. Wenn jeweilen nur die
hut geteilet wird, kan dennoch die vorhin gehabte
trift, uͤbertrift nach der traͤnke ꝛc ſowohl ausdruͤck-
lich, als auch ſtillſchweigend vorbehalten werden;
geſtalt die verzicht wegen der hut buchſtaͤblich zu
nemen ſtehet; mithin die entſagung der trift hirun-
ter nicht mit begriffen wird, Boehmer T. II. P. I
conſ.
437 n. 4, conſ. 686 n. 13, T. III P. III conſ.
540 n. 36 — 56, noch vermutet wird, Boehmer

T. III
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[879/0903] von den gerechtigk. und befugniſſen. gang ſezet unterſchidene gemarkungen, oder guͤter voraus, worauf derſelbe ausgeuͤbet wird. Diſe kan vermoͤge eines gedinges, vergleiches, Schoepff im conſ. 19 n. 26 ſ. 142 vol. VIII, der verjaͤrung, verleihung, eines pachtes, auch des herkommens ei- ner andern gemeine, oder andern perſon wohl zuſte- hen, und von ihr erlanget werden, Fritſch de iure compaſc. § 17, Mevius P. V deciſ. 552. Diſem- nach hat Schweinsberg die hutungs- und holzungs- gerechtigkeit im Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen. Jn di- ſem falle kan einer dem andern, welcher die mithut hat, den weidgang nicht verweren, daſelbſt mitzu- weiden. Jndeß aber, wenn ſich einer beſchweret: ich haͤtte ſo vil vih, daß es die weide nicht ertragen koͤnnte; ſo koͤmmt es auf das gutachten der ſache- und wirtſchafts-verſtaͤndigen an, nach genommenen augenſcheine von gerichtswegen, eine gewiſſe anzal zu beſtimmen, oder die heerden gleichzuſezen; gleichwie dann auch bei entſtehenden ſtreitig- keiten, einem jeden ſein plaz, nach befinden, von gerichtswegen angewiſen (§ 2062 des 1ten th.), Schoepff conſ. 19 n. 31 — 42 ſ. 143 vol. VIII, Harpprecht im conſ. VII, 65 n. 262 fgg. vol. VII conſil. Tub., oder die hutzeit, die huttage, halbe huttage feſte geſezet werden moͤgen, wie gen Hil- desheim im monate junius 1754 auf halbe hutta- ge in ſachen der gemeinen zu Guhſtedt, und Haver- lah erkannt worden iſt. Wenn jeweilen nur die hut geteilet wird, kan dennoch die vorhin gehabte trift, uͤbertrift nach der traͤnke ꝛc ſowohl ausdruͤck- lich, als auch ſtillſchweigend vorbehalten werden; geſtalt die verzicht wegen der hut buchſtaͤblich zu nemen ſtehet; mithin die entſagung der trift hirun- ter nicht mit begriffen wird, Boehmer T. II. P. I conſ. 437 n. 4, conſ. 686 n. 13, T. III P. III conſ. 540 n. 36 — 56, noch vermutet wird, Boehmer T. III

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 879. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/903>, abgerufen am 22.11.2024.