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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LIII haubtstück,
wegfället, hat auch die confiscation, oder andere
ordentliche strafe nicht statt, Ziegler thes. 75 fg. th.
90, Klock am a. o. conclus. 83 fgg., Struben am
a. o., Schoepff num. 39 fgg. s. 511 fg. von
Hopffgarten
sect. II § 25 s. 71. Jeweilen kan
die absicht des betruges vermutet werden, wenn
nämlich einer fürsäzlich ungewönliche abwege ein-
schläget, Schoepff n. 51 s. 512, Joh. Phil.
Slevogt
de mercatore falso censum profitente,
Jena 1701, Boehmer T. III P. III cons. 805 n.
8 s. 770. Jm übrigen verliret der soldat die zoll-
baren waren nicht, wegen des verfarenen zolles,
Casp. Ziegler de priuilegiis militum § 25 s. 1671
discept. select. 1712, 4t.

§ 2103
von der zoll-
freiheit.

Die zollfreiheit wird entweder durch gesäze,
oder privilegien sowohl im Reiche, von den Kai-
sern, und kurfürsten, als auch in der Reichsstände
landen von den landesherren erteilet; sie kan auch
durch unüberdenkliches herkommen erlanget wer-
den, Hanselmann im 2ten th. s. 300 s. 389 fg. s.
400. Allso hat ehedem Hersfeld von den Herren
landgrafen zu Hessen, und Thüringen dergleichen
zollbefreiung erhalten, Freiherr von Senkenberg
T. III sel. s. 386. Besage des preussischen seerech-
tes cap. 1 art. 1 sollen die zum schiffbau erforder-
liche materialien an holze, eisen, tauwerke, u. d. gl.,
wenn sie auch nur zur ausbesserung eines schif-
fes gebrauchet werden, frei von accise, zoll und li-
cent passiret werden, von Sahme, am a. o. tit. VI
§ 1 s. 27. Ehedem erteileten die Kaiser die zollfrei-
heiten vilfältig, teils auf eine gewisse, teils auf le-
benszeit, auch beständig, Moriz am a. o. s. 206
s. 225 und im XIten cap., oder 2ten anh. s. 92 fg.,
Orth am a. o. s. 146 fg. s. 158 s. 169. Allso ha-

ben

II buch, LIII haubtſtuͤck,
wegfaͤllet, hat auch die confiſcation, oder andere
ordentliche ſtrafe nicht ſtatt, Ziegler theſ. 75 fg. th.
90, Klock am a. o. concluſ. 83 fgg., Struben am
a. o., Schoepff num. 39 fgg. ſ. 511 fg. von
Hopffgarten
ſect. II § 25 ſ. 71. Jeweilen kan
die abſicht des betruges vermutet werden, wenn
naͤmlich einer fuͤrſaͤzlich ungewoͤnliche abwege ein-
ſchlaͤget, Schoepff n. 51 ſ. 512, Joh. Phil.
Slevogt
de mercatore falſo cenſum profitente,
Jena 1701, Boehmer T. III P. III conſ. 805 n.
8 ſ. 770. Jm uͤbrigen verliret der ſoldat die zoll-
baren waren nicht, wegen des verfarenen zolles,
Caſp. Ziegler de priuilegiis militum § 25 ſ. 1671
diſcept. ſelect. 1712, 4t.

§ 2103
von der zoll-
freiheit.

Die zollfreiheit wird entweder durch geſaͤze,
oder privilegien ſowohl im Reiche, von den Kai-
ſern, und kurfuͤrſten, als auch in der Reichsſtaͤnde
landen von den landesherren erteilet; ſie kan auch
durch unuͤberdenkliches herkommen erlanget wer-
den, Hanſelmann im 2ten th. ſ. 300 ſ. 389 fg. ſ.
400. Allſo hat ehedem Hersfeld von den Herren
landgrafen zu Heſſen, und Thuͤringen dergleichen
zollbefreiung erhalten, Freiherr von Senkenberg
T. III ſel. ſ. 386. Beſage des preuſſiſchen ſeerech-
tes cap. 1 art. 1 ſollen die zum ſchiffbau erforder-
liche materialien an holze, eiſen, tauwerke, u. d. gl.,
wenn ſie auch nur zur ausbeſſerung eines ſchif-
fes gebrauchet werden, frei von acciſe, zoll und li-
cent paſſiret werden, von Sahme, am a. o. tit. VI
§ 1 ſ. 27. Ehedem erteileten die Kaiſer die zollfrei-
heiten vilfaͤltig, teils auf eine gewiſſe, teils auf le-
benszeit, auch beſtaͤndig, Moriz am a. o. ſ. 206
ſ. 225 und im XIten cap., oder 2ten anh. ſ. 92 fg.,
Orth am a. o. ſ. 146 fg. ſ. 158 ſ. 169. Allſo ha-

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[902/0926] II buch, LIII haubtſtuͤck, wegfaͤllet, hat auch die confiſcation, oder andere ordentliche ſtrafe nicht ſtatt, Ziegler theſ. 75 fg. th. 90, Klock am a. o. concluſ. 83 fgg., Struben am a. o., Schoepff num. 39 fgg. ſ. 511 fg. von Hopffgarten ſect. II § 25 ſ. 71. Jeweilen kan die abſicht des betruges vermutet werden, wenn naͤmlich einer fuͤrſaͤzlich ungewoͤnliche abwege ein- ſchlaͤget, Schoepff n. 51 ſ. 512, Joh. Phil. Slevogt de mercatore falſo cenſum profitente, Jena 1701, Boehmer T. III P. III conſ. 805 n. 8 ſ. 770. Jm uͤbrigen verliret der ſoldat die zoll- baren waren nicht, wegen des verfarenen zolles, Caſp. Ziegler de priuilegiis militum § 25 ſ. 1671 diſcept. ſelect. 1712, 4t. § 2103 Die zollfreiheit wird entweder durch geſaͤze, oder privilegien ſowohl im Reiche, von den Kai- ſern, und kurfuͤrſten, als auch in der Reichsſtaͤnde landen von den landesherren erteilet; ſie kan auch durch unuͤberdenkliches herkommen erlanget wer- den, Hanſelmann im 2ten th. ſ. 300 ſ. 389 fg. ſ. 400. Allſo hat ehedem Hersfeld von den Herren landgrafen zu Heſſen, und Thuͤringen dergleichen zollbefreiung erhalten, Freiherr von Senkenberg T. III ſel. ſ. 386. Beſage des preuſſiſchen ſeerech- tes cap. 1 art. 1 ſollen die zum ſchiffbau erforder- liche materialien an holze, eiſen, tauwerke, u. d. gl., wenn ſie auch nur zur ausbeſſerung eines ſchif- fes gebrauchet werden, frei von acciſe, zoll und li- cent paſſiret werden, von Sahme, am a. o. tit. VI § 1 ſ. 27. Ehedem erteileten die Kaiſer die zollfrei- heiten vilfaͤltig, teils auf eine gewiſſe, teils auf le- benszeit, auch beſtaͤndig, Moriz am a. o. ſ. 206 ſ. 225 und im XIten cap., oder 2ten anh. ſ. 92 fg., Orth am a. o. ſ. 146 fg. ſ. 158 ſ. 169. Allſo ha- ben

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 902. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/926>, abgerufen am 22.11.2024.