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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LVI haubtstück,
städten an irem boten-wesen nachteilig; sie haben
auch solches bei des Kaisers Franz wahlcapitula-
tion nicht zu ändern vermocht.

Sechs und funfzigstes haubtstück
vom wasser-regale.

§ 2172.
wie das wasser
zu betrachten
stehet?

Das wasser kömmt in mancherley betrachtun-
gen (§ 2172 des 1ten th.), teils bei über-
schwemmungen, austretungen aus den ufern (§
1848 § 1849 des 3ten th.) wasserbauen, theils bei
andern gebäuden, röhren leitungen, fischen, ba-
den, gebrauche zur gesundheit, zur wässerung der
wisen, zum bleichen, zum narungsstande, bei mü-
len, hämmern, papirmülen, zur schiffart, zu den
fären, schleussen, stauungen, zum flössen, wegen
der Zölle, ufer-strand- und anderer gerechtigkei-
ten, jagt, wassergerichten des wehr- und färgel-
tes, des goldsandes, der inseln zu strafen (cum ca-
rena) bei wasser, und brod, welches eine art teut-
scher und geistlicher strafen ist, um einen dadurch
in den stand des ärmesten mannes eine zeitlang zu-
bringen; Nicht minder geschahe auch wohl die
verzicht auf das erbe vermittels eines trunkes was-
sers, Haltaus sp. 2043, u. s. w. Man hat seen,
pfule, pfüzen, bäche, graben, wasserflüsse, und
ströme. Aus flüssen werden ströme. Ein strom
heisset, welcher schiffbar ist. Die Läne im Nas-
sau-Siegischen ist ein born. Aus dem borne wird
ein graben; aus dem graben ein bach etc. Die Lä-
ne ist 4 stunden vor dem einfalle in den Rhein
schiffbar. Nicht minder hat man gehägete, bann-
wasser, und nicht geschlossene etc. Casp. Ziegler de

iuribus

II buch, LVI haubtſtuͤck,
ſtaͤdten an irem boten-weſen nachteilig; ſie haben
auch ſolches bei des Kaiſers Franz wahlcapitula-
tion nicht zu aͤndern vermocht.

Sechs und funfzigſtes haubtſtuͤck
vom waſſer-regale.

§ 2172.
wie das waſſer
zu betrachten
ſtehet?

Das waſſer koͤmmt in mancherley betrachtun-
gen (§ 2172 des 1ten th.), teils bei uͤber-
ſchwemmungen, austretungen aus den ufern (§
1848 § 1849 des 3ten th.) waſſerbauen, theils bei
andern gebaͤuden, roͤhren leitungen, fiſchen, ba-
den, gebrauche zur geſundheit, zur waͤſſerung der
wiſen, zum bleichen, zum narungsſtande, bei muͤ-
len, haͤmmern, papirmuͤlen, zur ſchiffart, zu den
faͤren, ſchleuſſen, ſtauungen, zum floͤſſen, wegen
der Zoͤlle, ufer-ſtrand- und anderer gerechtigkei-
ten, jagt, waſſergerichten des wehr- und faͤrgel-
tes, des goldſandes, der inſeln zu ſtrafen (cum ca-
rena) bei waſſer, und brod, welches eine art teut-
ſcher und geiſtlicher ſtrafen iſt, um einen dadurch
in den ſtand des aͤrmeſten mannes eine zeitlang zu-
bringen; Nicht minder geſchahe auch wohl die
verzicht auf das erbe vermittels eines trunkes waſ-
ſers, Haltaus ſp. 2043, u. ſ. w. Man hat ſeen,
pfule, pfuͤzen, baͤche, graben, waſſerfluͤſſe, und
ſtroͤme. Aus fluͤſſen werden ſtroͤme. Ein ſtrom
heiſſet, welcher ſchiffbar iſt. Die Laͤne im Naſ-
ſau-Siegiſchen iſt ein born. Aus dem borne wird
ein graben; aus dem graben ein bach ꝛc. Die Laͤ-
ne iſt 4 ſtunden vor dem einfalle in den Rhein
ſchiffbar. Nicht minder hat man gehaͤgete, bann-
waſſer, und nicht geſchloſſene ꝛc. Caſp. Ziegler de

iuribus
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[914/0938] II buch, LVI haubtſtuͤck, ſtaͤdten an irem boten-weſen nachteilig; ſie haben auch ſolches bei des Kaiſers Franz wahlcapitula- tion nicht zu aͤndern vermocht. Sechs und funfzigſtes haubtſtuͤck vom waſſer-regale. § 2172. Das waſſer koͤmmt in mancherley betrachtun- gen (§ 2172 des 1ten th.), teils bei uͤber- ſchwemmungen, austretungen aus den ufern (§ 1848 § 1849 des 3ten th.) waſſerbauen, theils bei andern gebaͤuden, roͤhren leitungen, fiſchen, ba- den, gebrauche zur geſundheit, zur waͤſſerung der wiſen, zum bleichen, zum narungsſtande, bei muͤ- len, haͤmmern, papirmuͤlen, zur ſchiffart, zu den faͤren, ſchleuſſen, ſtauungen, zum floͤſſen, wegen der Zoͤlle, ufer-ſtrand- und anderer gerechtigkei- ten, jagt, waſſergerichten des wehr- und faͤrgel- tes, des goldſandes, der inſeln zu ſtrafen (cum ca- rena) bei waſſer, und brod, welches eine art teut- ſcher und geiſtlicher ſtrafen iſt, um einen dadurch in den ſtand des aͤrmeſten mannes eine zeitlang zu- bringen; Nicht minder geſchahe auch wohl die verzicht auf das erbe vermittels eines trunkes waſ- ſers, Haltaus ſp. 2043, u. ſ. w. Man hat ſeen, pfule, pfuͤzen, baͤche, graben, waſſerfluͤſſe, und ſtroͤme. Aus fluͤſſen werden ſtroͤme. Ein ſtrom heiſſet, welcher ſchiffbar iſt. Die Laͤne im Naſ- ſau-Siegiſchen iſt ein born. Aus dem borne wird ein graben; aus dem graben ein bach ꝛc. Die Laͤ- ne iſt 4 ſtunden vor dem einfalle in den Rhein ſchiffbar. Nicht minder hat man gehaͤgete, bann- waſſer, und nicht geſchloſſene ꝛc. Caſp. Ziegler de iuribus

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 914. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/938>, abgerufen am 22.11.2024.