Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite
Von der unbestimmten Analytic.
42.

Solches kann auf zweyerley Art geschehen.
Nach der ersten Art setze man sqrt (1 + xx) = x + p
so wird 1 + xx = xx + 2px + pp, wo sich das
Quadrat xx aufhebt und folglich x ohne ein Wurzel-
zeichen bestimmt werden kann. Dann in der gefun-
denen Gleichung subtrahirt man beyderseits xx so
wird 2px + pp = 1, woraus gefunden wird x =
wo man für p eine jede Zahl anehmen kann, und
auch so gar dafür Brüche gesetzt werden können.

Man setze dahero p = so wird ; diesen
Bruch multiplicire man oben und unten mit nn, so
bekommt man x = .

43.

Damit also 1 + xx ein Quadrat werde, so
kann man für m und n nach Belieben alle mögliche
gantze Zahlen annehmen, und also daraus unendlich
viel Werthe für x finden.

Setzt man auch überhaupt x = , so wird
oder

wel-
R 2
Von der unbeſtimmten Analytic.
42.

Solches kann auf zweyerley Art geſchehen.
Nach der erſten Art ſetze man √ (1 + xx) = x + p
ſo wird 1 + xx = xx + 2px + pp, wo ſich das
Quadrat xx aufhebt und folglich x ohne ein Wurzel-
zeichen beſtimmt werden kann. Dann in der gefun-
denen Gleichung ſubtrahirt man beyderſeits xx ſo
wird 2px + pp = 1, woraus gefunden wird x =
wo man fuͤr p eine jede Zahl anehmen kann, und
auch ſo gar dafuͤr Bruͤche geſetzt werden koͤnnen.

Man ſetze dahero p = ſo wird ; dieſen
Bruch multiplicire man oben und unten mit nn, ſo
bekommt man x = .

43.

Damit alſo 1 + xx ein Quadrat werde, ſo
kann man fuͤr m und n nach Belieben alle moͤgliche
gantze Zahlen annehmen, und alſo daraus unendlich
viel Werthe fuͤr x finden.

Setzt man auch uͤberhaupt x = , ſo wird
oder

wel-
R 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0261" n="259"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von der unbe&#x017F;timmten Analytic.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>42.</head><lb/>
            <p>Solches kann auf zweyerley Art ge&#x017F;chehen.<lb/>
Nach der er&#x017F;ten Art &#x017F;etze man &#x221A; <hi rendition="#aq">(1 + xx) = x + p</hi><lb/>
&#x017F;o wird 1 + <hi rendition="#aq">xx = xx + 2px + pp</hi>, wo &#x017F;ich das<lb/>
Quadrat <hi rendition="#aq">xx</hi> aufhebt und folglich <hi rendition="#aq">x</hi> ohne ein Wurzel-<lb/>
zeichen be&#x017F;timmt werden kann. Dann in der gefun-<lb/>
denen Gleichung &#x017F;ubtrahirt man beyder&#x017F;eits <hi rendition="#aq">xx</hi> &#x017F;o<lb/>
wird <hi rendition="#aq">2px + pp</hi> = 1, woraus gefunden wird <hi rendition="#aq">x</hi> = <formula notation="TeX">\frac{1 - pp}{2p}</formula><lb/>
wo man fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">p</hi> eine jede Zahl anehmen kann, und<lb/>
auch &#x017F;o gar dafu&#x0364;r Bru&#x0364;che ge&#x017F;etzt werden ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
            <p>Man &#x017F;etze dahero <hi rendition="#aq">p</hi> = <formula notation="TeX">\frac{m}{n}</formula> &#x017F;o wird <formula notation="TeX">x = \frac{1 - \frac{mm}{nn}}{\frac{2m}{n}}</formula>; die&#x017F;en<lb/>
Bruch multiplicire man oben und unten mit <hi rendition="#aq">nn</hi>, &#x017F;o<lb/>
bekommt man <hi rendition="#aq">x</hi> = <formula notation="TeX">\frac{nn - mm}{2mn}</formula>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>43.</head><lb/>
            <p>Damit al&#x017F;o 1 + <hi rendition="#aq">xx</hi> ein Quadrat werde, &#x017F;o<lb/>
kann man fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">m</hi> und <hi rendition="#aq">n</hi> nach Belieben alle mo&#x0364;gliche<lb/>
gantze Zahlen annehmen, und al&#x017F;o daraus unendlich<lb/>
viel Werthe fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">x</hi> finden.</p><lb/>
            <p>Setzt man auch u&#x0364;berhaupt <hi rendition="#aq">x</hi> = <formula notation="TeX">\frac{nn - mm}{2mn}</formula>, &#x017F;o wird<lb/><formula notation="TeX">1+xx=1+\frac{n^{4}-2nnmm+n^{4}}{4mmnn}</formula> oder <formula notation="TeX">1+xx=1+\frac{n^{4}-2mmnn+m^{4}}{4mmnn}</formula> <fw place="bottom" type="sig">R 2</fw><fw place="bottom" type="catch">wel-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[259/0261] Von der unbeſtimmten Analytic. 42. Solches kann auf zweyerley Art geſchehen. Nach der erſten Art ſetze man √ (1 + xx) = x + p ſo wird 1 + xx = xx + 2px + pp, wo ſich das Quadrat xx aufhebt und folglich x ohne ein Wurzel- zeichen beſtimmt werden kann. Dann in der gefun- denen Gleichung ſubtrahirt man beyderſeits xx ſo wird 2px + pp = 1, woraus gefunden wird x = [FORMEL] wo man fuͤr p eine jede Zahl anehmen kann, und auch ſo gar dafuͤr Bruͤche geſetzt werden koͤnnen. Man ſetze dahero p = [FORMEL] ſo wird [FORMEL]; dieſen Bruch multiplicire man oben und unten mit nn, ſo bekommt man x = [FORMEL]. 43. Damit alſo 1 + xx ein Quadrat werde, ſo kann man fuͤr m und n nach Belieben alle moͤgliche gantze Zahlen annehmen, und alſo daraus unendlich viel Werthe fuͤr x finden. Setzt man auch uͤberhaupt x = [FORMEL], ſo wird [FORMEL] oder [FORMEL] wel- R 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/261
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/261>, abgerufen am 21.11.2024.